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Publication

Kognitive Sozialsimulation für das COVID-19-Krisenmanagement - Social Simulation for Analysis of Infectious Disease Control (SoSAD).

Ingo J. Timm; Jan Ole Berndt
Whitepaper, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), Whitepaper, Vol. 1, 8/2020.

Abstract

SoSAD ist ein sogenanntes agentenbasiertes Simulationsmodell, in wel-chem alle Personen einer Population mit jeweiligen Familienzusammenhän-gen sowie typischen Tagesabläufen modelliert werden. Die Tagesabläufe be-inhalten etwa Berufstätigkeit, Schulbesuche oder Freizeitaktivitäten, bei denen sich diese Agenten begegnen und es somit zu infektionsrelevanten Kontakten kommen kann. Kombiniert mit einem Krankheitsmodell (hier für COVID-19) kann so die Ausbreitung einer Infektionskrankheit abhän-gig von den Aktivitäten der Bevölkerung simuliert werden. Dies erlaubt wiederum Analysen über die Wirksamkeit und mögliche Auswirkungen von Maßnahmen der Pandemiebekämpfung, welche die möglichen Aktivitä-ten der Bevölkerung einschränken (z.B. durch Schulschließungen) und so-mit die Kontaktmöglichkeiten verändern. Dadurch lassen sich daraus resul-tierende Reproduktionsraten der Krankheit aus der Simulation ermitteln, welche in gängigen epidemiologischen Modellen geschätzt oder aus der Vergangenheit beobachtet werden müssen. Zudem ist SoSAD als kognitive Sozialsimulation angelegt, womit auch das Nichtbeachten von Auflagen oder die freiwillige Selbstquarantäne im Fall von wahrgenommenen Symp-tomen individuell simuliert werden können. Hiermit wird auch die Verfüg-barkeit von Information, die Lageeinschätzung innerhalb der Bevölkerung und die gegenseitige Beeinflussung von Personengruppen in ihrem Verhal-ten in die Analyse einer Lage miteinbezogen.

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