„Die Entscheidung für Bremen als weiteren Standort des DFKI zeigt, dass sich die Schwerpunktsetzung für die 2006 begonnene Arbeit im DFKI-Labor Bremen als dauerhaft tragfähig erwiesen hat. Es ist dabei gelungen, für das Bremer Labor qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen.“, erklärte die Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan in ihrem Grußschreiben.
Renate Jürgens-Pieper, Bremer Senatorin für Bildung und Wissenschaft, erklärte im Rahmen der heutigen Festveranstaltung: „Die Entscheidung der DFKI-Gesellschafter ist eine weitere Bestätigung für die hohe Attraktivität des Wissenschaftsstandortes Bremen und das Modell der Public-Private-Partnership, das so in der deutschen Forschungslandschaft einmalig und vorbildlich ist.“
„Der Standort Bremen mit seiner hohen Dichte an Raumfahrt- und Meerestechnik ist für das DFKI ein optimales drittes Standbein für den Transfer von Forschungsergebnissen in die Wirtschaft.“, begründete Prof. Dr. h.c. Hans Albert Aukes, Vorsitzender des DFKI-Aufsichtsrates, die Entscheidung der Gesellschafter. „Mit dem Projektbüro Berlin ergänzen sich die drei Standorte des DFKI zum Viereck der Innovation.“
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster, Chef des DFKI, begrüßte die Entscheidung der Gesellschafter: „In Kombination mit dem Know how aus der Künstlichen Intelligenz Forschung, das in nunmehr 20 Jahren an den Standorten Kaiserslautern und Saarbrücken aufgebaut wurde, ergeben sich ganz neue Konzepte für mobile Roboter und autonome Systeme. Bioinspirierte Mobilitätskonzepte und intelligente Sensorauswertung gepaart mit multimodaler Interaktion und der Erkennung von Handlungsabsichten versetzen Roboter in die Lage, Menschen effizient zu unterstützen. Dabei sind technische Assistenzsysteme bei der industriellen Nutzung der Tiefsee und der Exploration des Weltraums wichtig, aber auch im Alltag zur Sicherung der Mobiliät von Senioren.“, so Professor Wahlster. „Ich freue mich besonders, dass wir am heutigen Nachmittag auch das BAALL eröffnen können, das Bremen Ambient Assisted Living Lab unter der Leitung von Professor Krieg-Brückner, in dem wir Technologieentwicklungen bündeln und in einer konkreten Anwendungssituation erlebbar machen, die das selbstbestimmte Leben in der eigenen Wohnung bis ins hohe Alter unterstützen.“
Mit Unterstützung des Landes Bremen und Förderprojekten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) war das DFKI-Labor 2006 in Bremen gegründet worden. Von Anfang an lagen die Schwerpunkte auf Robotik unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Kirchner und Sichere Kognitive Systeme unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Krieg-Brückner. Seitdem hat sich die Zahl der Beschäftigten in Bremen nahezu verdreifacht: assistiert von 74 studentischen Hilfskräften, arbeiten hier aktuell über 65 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Wissenschaftlich und wirtschaftlich interessant ist der biomimetische Ansatz des Bremer DFKI: Die Natur studieren und sich von erfolgreichen Bewegungskonzepten inspirieren lassen, führt zu beeindruckenden und leistungsfähigen technischen Systemen und erlaubt die Entwicklung von fahrenden, tauchenden, laufenden und fliegenden Robotern für den Innenraum- und Außenbereich.
„Der Einsatz von Robotern in menschenfeindlichen Umgebungen wie der Tiefsee oder dem Weltraum ist natürlich hochinteressant. Auf dem Meeresboden helfen sie bei der Erschließung und Gewinnung von Rohstoffen; in der Weltraumrobotik arbeiten wir an der Entwicklung von intelligenten Robotern zur extraterrestrischen Erkundung.“, erläutert Professor Kirchner, Standortsprecher des DFKI Bremen. „Roboter können aber auch z.B. Gezeitenkraftwerke warten oder Deiche kontrollieren, sie können Windkraft-Rotoren auf Haarrisse kontrollieren. Und wir verfolgen aktiv eine ganze Reihe weiterer wichtiger Anwendungsfelder: In der Logistik führen Robotersysteme zu mehr Effizienz und einem verbesserten Handling von Gütern. Geländegängige Roboter übernehmen in selbstorganisierenden Teams Aufgaben des Objektschutzes und der Sicherung von Außengeländen, und im Katastrophenfall werden Roboter zu Partnern der Rettungsteams.“
Auf der „11th International Conference on Climbing and Walking Robots“ (CLAWAR 2008), der weltweit bedeutendsten Konferenz zum Thema „Laufende und Kletternde Roboter”, gewannen DFKI-Wissenschaftler aus dem Forschungsbereich Robotik den „Innovation Award 2008“. Weiterhin gewann im Herbst vergangenen Jahres das Studententeam aus dem Robotik-Labor von Professor Kirchner die ESA Lunar Robotics Challenge. Das DFKI Bremen wurde als „Ausgewählter Ort 2008“ im Rahmen der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten geehrt.
Über das DFKI:
Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) mit Sitz in Kaiserslautern, Saarbrücken und Bremen sowie dem Projektbüro in Berlin hat sich seit der Gründung 1988 zum weltweit größten Forschungszentrum auf diesem Gebiet entwickelt. Das Finanzierungsvolumen lag in 2008 bei ca. 26 Millionen Euro. DFKI-Projekte adressieren das gesamte Spektrum von der anwendungsorientierten Grundlagenforschung bis zur markt- und kundenorientierten Entwicklung von Produktfunktionen. Aktuell forschen mehr als 300 Mitarbeiter aus 46 Nationen an innovativen Software-Lösungen mit den inhaltlichen Schwerpunkten Wissensmanagement, Multiagententechnologie, Simulierte Realität, Sprachtechnologie, Intelligente Benutzerschnittstellen, Bildverstehen, Mustererkennung, Robotik, Sichere Kognitive Systeme, Erweiterte Realität und Wirtschaftsinformatik. Der Erfolg: über 50 Professoren und Professorinnen aus den eigenen Reihen und über 50 Spin-Off Unternehmen mit mehr als 1.300 hochqualifizierten Arbeitsplätzen.
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