Begrüßt wurde Ministerpräsident Stephan Weil von den drei Forschungsbereichsleitern Prof. Dr. Joachim Hertzberg (Planbasierte Robotersteuerung), Prof. Dr. Oliver Thomas (Smart Enterprise Engineering) und Prof. Dr. Oliver Zielinski (Marine Perception) sowie von Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl, Präsidentin der Universität Osnabrück, und Patrick Rosen von der Rosen Gruppe. Im Anschluss an die Grußworte stellte das DFKI-Labor Niedersachsen dem Ministerpräsidenten die aktuellen Themen der drei Forschungsbereiche in Osnabrück und Oldenburg vor. Zu den Projekten gehören unter anderem eine verbesserte Mensch-Roboter-Kollaboration im Fertigungsbereich ebenso wie die Verfolgung von Plastikmüll auf Flüssen durch Drohnen mit komplexer Sensorik.
Das DFKI-Labor Niedersachsen in Osnabrück und Oldenburg wurde am 1. April 2019 mit der Perspektive gegründet, die Forschung zur Künstlichen Intelligenz (KI) in der Land- und Meereswirtschaft sowie in der Produktion voranzutreiben und hierbei auf regionale Strukturen aufzubauen. Dank starker Partner vor Ort, einer engen Zusammenarbeit mit der Landesregierung und anwendungsnahen, zukunftsweisenden Projekten hat das Labor bereits im ersten Jahr den Wert übertroffen, der auf dem Weg zum erwarteten Fördervolumen nach drei Jahren liegt. Das übergreifende Forschungsthema – die umfassende Umgebungswahrnehmung – findet dabei Anwendung in zahlreichen Gebieten mit regionalem wie auch globalem Bezug: Von der digitalen Transformation und Datenhoheit in der Landwirtschaft über intelligenten Umweltschutz in Flüssen und Meeren bis zur nachhaltigen Industrie 4.0 und Wertschöpfung durch Daten.
Umgebungswahrnehmung für robuste und erklärbare KI
Wie es im DFKI bei Neugründungen üblich ist, wird das DFKI-Labor Niedersachsen nach einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren dahingehend evaluiert, ob die Kriterien für die Entstehung eines eigenständigen Standorts erfüllt sind. Hierzu zählen sowohl eingeworbene Mittel wie auch Personalzahlen, Publikationen, Promotionen und Auszeichnungen. Nach aktuellem Stand befindet sich das Labor auf einem Wachstumspfad, der bereits zum frühestmöglichen Bewertungszeitpunkt Ende 2021 ein positives Ergebnis erwarten lässt.
Die gemeinsame Grundlage der drei Forschungsbereiche Planbasierte Robotersteuerung, Smart Enterprise Engineering und Marine Perception ist die Erfassung und Verarbeitung von Sensordaten. Hierzu zählen Geo-Daten von Satelliten ebenso wie Prozessdaten aus komplexen Maschinen und Kontextwissen über physische und virtuelle Umgebungen von Agenten und Robotern. Die Umgebungswahrnehmung stellt dabei einen essenziellen Baustein für robuste und erklärbare Künstliche Intelligenzen dar und bietet zahlreiche Fragestellungen. In einem ersten gemeinsamen Projekt forscht das DFKI-Labor Niedersachsen zum Thema Symbolverankerung, die zu einer grundlegenden Verbesserung der Mensch-Maschine-Interaktion führen soll.
KI für Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Wie in den meisten Bereichen der Wirtschaft und des alltäglichen Lebens rücken auch in den Forschungsthemen des DFKI-Labors Niedersachsen Fragen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes zunehmend in den Mittelpunkt. Neben den Bereichen Landwirtschaft, Meerestechnik und Smart Services in Produktion und Dienstleistung sollen diese Fragen nicht nur als Teilaspekt der Forschung behandelt werden, sondern zu einem eigenen, standortübergreifenden Fokusthema werden.
Hierbei kooperiert das DFKI sowohl mit mittelständischen Unternehmen aus der niedersächsischen Nachbarschaft wie auch mit seinen global tätigen Förderern und Industriepartnern. Bereits jetzt wird im Rahmen der Mitgliedschaft im Zukunftslabor Agrar erforscht, wie durch die Digitalisierung der Landwirtschaft eine umfassende Nachhaltigkeit vorangetrieben werden kann – ökologisch, ökonomisch und sozial. Ergänzt wird dies im Bereich der Meeresforschung unter anderem durch Projekte zur Erkennung und Beseitigung von Plastikmüll in den Meeren und Flüssen. Auch in der Industrie lässt sich Künstliche Intelligenz für eine nachhaltigere Produktion einsetzen – etwa zur frühzeitigen Erkennung und ressourcenschonenden Wiederaufbereitung von Komponenten im Maschinen- und Anlagenbau.
Das DFKI-Labor Niedersachsen wird gefördert im Niedersächsischen Vorab durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung.
Kontakt DFKI-Labor Niedersachsen
Prof. Dr. Joachim Hertzberg
Berghoffstraße 11
49076 Osnabrück
E-Mail: joachim.hertzberg@dfki.de
Telefon: 0541 386050 2251
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