In der Laudatio für Prof. Wahlster von Prof. Louis-Philippe Morency (Carnegie Mellon University, Pittsburgh, USA), der den ICMI-Lenkungskreis in der ACM leitet, wurde herausgestellt, dass seine langlebigen, innovativen und einflussreichen Forschungsbeiträge grundlegend für das Gebiet der multimodalen Mensch-Technik-Interaktion waren. Er betonte, dass Wahlsters Beiträge zu multimodalen Systemarchitekturen visionär waren und viele Folgeprojekte von anderen Forschern stark beeinflusst haben.
Die Entwicklung intelligenter Benutzerschnittstellen ist ein Lebensthema von Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, mit dem er sich seit über 35 Jahren beschäftigt. Wahlster hält seit 1984 einen Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz der Universität des Saarlandes und gehörte zu den Initiatoren und Gründern des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz 1988, dessen Vorsitz der Geschäftsführung er 1996 übernahm.
In seiner Keynote „Help me if you can: Towards Multiadaptive Interaction Platforms“ sprach Prof. Wahlster am 14. November bei der 18. ACM International Conference on Multimodal Interaction (ICMI) in Tokio über die multimodale Interaktion mit autonomen Autos und kollaborativen Robotern Eine neue Generation von multimodalen Dialogplattformen kann sich auf den kognitiven Zustand des Menschen einstellen, die Prozesskontrolle bei Anomalien oder Systemunsicherheiten rechtzeitig wieder an den Menschen übergeben, so dass dieser nicht das Gefühl eines Kontrollverlustes hat.
„Intelligente Benutzerschnittstellen“ ist seit knapp 30 Jahren auch gleichzeitig die Bezeichnung des Forschungsbereichs von Prof. Wahlster im DFKI. Die Interaktion zwischen Mensch und Technik ist entscheidend wichtig für die Zusammenarbeit von Robotern und Menschen in der sogenannten Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK). Fortschritte auf diesem Gebiet sind deshalb auch immer Impulse für Innovationen und wichtige Meilensteine für das Gelingen von Industrie 4.0, der Digitalisierung der Produktion durch die Einführung von Smart Factories.
Wolfgang Wahlster ist Professor für Informatik an der Universität des Saarlandes und leitet als technisch-wissenschaftlicher Direktor und Vorsitzender der Geschäftsführung das 1988 gegründete Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI GmbH) in Saarbrücken, Kaiserslautern, Bremen und Berlin als die weltweit größte Forschungseinrichtung auf diesem Gebiet mit über 700 Wissenschaftlern. Seine aktuellen Forschungsgebiete sind multimodale Sprachdialogsysteme, benutzeradaptive Assistenzsysteme für das Internet der Dienste und der Dinge sowie cyber-physische Produktionssysteme auf der Basis digitaler Produktgedächtnisse. Für seine Forschungen wurde er mit dem deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten und Ehrendoktorwürden der Universitäten Darmstadt, Linkoeping und Maastricht ausgezeichnet. Er ist Mitglied der Nobelpreis-Akademie in Stockholm sowie der deutschen Nationalakademie Leopoldina. Als Mitglied von Beratungsgremien der Bundesregierung wie den Partnern für Innovation und der Forschungsunion hat er Zukunftsprojekte wie Industrie 4.0 und Smart Service Welt mitinitiiert. Mit 68 erfolgreichen Firmenneugründungen leitet er eines der gründungsaktivsten Forschungszentren und ist in zahlreichen industriellen Aufsichtsräten und Beiräten tätig.
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