„Technik muss dem Menschen dienen, nicht umgekehrt“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka bei der Auszeichnung der herausragenden Forschergruppen am 15. Januar 2015 in Berlin. Auch wenn unterstützende Systeme längst im Alltag vieler Menschen angekommen seien, müsse künftig die Akzeptanz und Nutzerfreundlichkeit von technischen Systemen stärker vorangetrieben werden, so Wanka. „Die Siegerinnen und Sieger unseres Nachwuchswettbewerbs werden mit ihren interdisziplinär ausgerichteten Forschungsarbeiten die Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen aller Generationen verbessern. Denn ein talentierter Nachwuchs und ein zukunftsweisendes Wissenschaftssystem sind die besten Mittel, um den demografischen Wandel erfolgreich zu gestalten.“ Die ausgewählten Forschungsgruppen sollen erforschen, wie Menschen künftig noch stärker von technischen Unterstützungssystemen im Alltag profitieren können und eine Gesellschaft des längeren und guten Lebens in die Praxis umgesetzt werden kann.
Ziel des Projekts wearHEALTH ist es, neue, leistungsfähige, motivierende und gleichzeitig vertrauenswürdige Technologien und Systeme für die Bewegungsanalyse und die Förderung physischen Wohlbefindens im Kontext der mobilen Gesundheit (mHealth) zu erforschen und zu entwickeln. wearHEALTH trägt somit dazu bei, Bewegungen detailliert, biomechanisch und anatomisch fundiert zu erfassen, zu analysieren und Nutzerinnen und Nutzern ein optimiertes, personalisiertes Feedback zu geben. Die Ergebnisse können in vielfältige Gesundheitsanwendungen, z. B. in den Bereichen der Prävention und der Rehabilitation, einfließen.
Dr. Gabriele Bleser: „Das Potenzial mobiler Gesundheitssysteme ist noch lange nicht ausgeschöpft - weder in technischer und individueller noch in gesellschaftlicher Hinsicht. Sie bieten wertvolle Möglichkeiten zur Unterstützung von Rehabilitationsmaßnahmen. Im Projekt wearHEALTH möchten wir leistungsfähigere, personalisierbare und sozial eingebettete mobile Gesundheitssysteme erforschen und entwickeln“.
Prof. Dr. Didier Stricker, Leiter des Forschungsbereiches Erweiterte Realität am DFKI und Professor für Informatik an der TU Kaiserslautern unterstützt dieses Vorhaben: „Derartige Gesundheitsanwendungen erfordern eine präzise Bewegungserfassung, beispielsweise durch Wearable-Technologien. Solche Systeme sind zurzeit noch nicht verfügbar. Die Förderung der Forschungsgruppe durch das BMBF bietet hervorragende Möglichkeiten, um die gemeinsame Forschung auf diesem Gebiet voranzutreiben.“
Das interdisziplinär aufgestellte Forscherteam bewegt sich in den Disziplinen Informatik, Mathematik, Psychologie, Soziologie, Sozioinformatik, Biomechanik und Medizin. Es wird auch ethische, rechtliche und sozio-ökonomische Fragestellungen berücksichtigen. So sollen nach Ablauf der fünfjährigen Förderperiode Innovationen entstehen, die von Menschen aller Generationen akzeptiert und angenommen werden. Die Nachwuchsgruppen werden dabei von einem fachübergreifenden Wissenschaftlichen Beirat aus international anerkannten Forscherinnen und Forschern unterstützt.
Außerdem kooperiert das Forscherteam von wearHEALTH mit lokalen Partnern aus Wissenschaft, Anwendung und Wirtschaft. Dazu gehören neben dem DFKI die Forschungsinitiative mit Potentialbereich Cognitive Science der TU Kaiserslautern, das Zentrum für Ambulante Rehabilitation, das Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern sowie die Unternehmen Ergo-Fit, Interactive Wear und bodymonitor.
Kontakt:
Dr.-Ing. Dipl.-Inform. Gabriele Bleser
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