Das DFKI erhielt heute den ersten deutschen Spin-off Preis für gründungsaktive Forschungsinstitute und Lehrstühle in der Kategorie der höchsten Anzahl von Spin-off Unternehmen und der Anzahl der geschaffenen Arbeitsplätze. Der Preis, den der saarländische Ministerpräsident Peter Müller initiierte, wurde am 30. Juni verliehen im Rahmen des Kongresses „Empower Deutschland – Wir fangen schon mal an: Mit Innovation aus der Wachstumskrise“. Allein seit 1995 haben die durchschnittlich 140 DFKI-Mitarbeiter 28 Spin-offs gegründet und über 650 Arbeitsplätze geschaffen. Auf das Institut für Wirtschaftsinformatik im DFKI, das von Professor August-Wilhelm Scheer geleitet wird, lassen sich 12 der 28 Spin-offs mit 350 Arbeitsplätzen zurückverfolgen. „Der Preis rückt den besonderen Beitrag des DFKI zu einem positiven Gründungsklima in den Mittelpunkt.“ So ein Ausschnitt aus der Begründung durch die Staatskanzlei der Saarlandes. Den Preis überreichte Jürgen Schreier, der saarländische Bildungs- und Forschungsminister, am 30. Juni in der Saarbrücker Kongresshalle.
„Die Vorgabe am DFKI ist, dass pro Forscher nach spätestens 10 Jahren drei hochwertige Arbeitsplätze geschaffen werden müssen. Dieses Ziel wurde erreicht,“ erklärt Prof. Wolfgang Wahlster, Chef des DFKI und Mitglied der Kanzlerrunde „Partner für Innovation“. Aber auch die DFKI-Erfolge bei der Förderung des Hochschulnachwuchses und im Industrietransfer sind beeindruckend: 38 ehemalige Mitarbeiter sind inzwischen Professoren, genauso viele haben Führungspositionen in der Industrie. Prof. Wahlster: „Die wettbewerbsorientierte Forschung, die sich organisatorisch am Erfolgsmodell Mittelstand orientiert, ist dynamisch und reaktionsschnell, eine Rennyacht im Vergleich zu den großen Forschungstankern, die für die Grundlagen unentbehrlich, für die rasante Lösungsentwicklung aber zu unflexibel sind.“
Die erfolgreiche und preiswürdige Spin-off Strategie des DFKI ist das Ergebnis einer modernen Forschungsorganisation und belegt, dass Public-Private-Partnership ein Gewinn für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ist. Bereits seit 1998 gelten am DFKI spezielle Leitlinien, um die Aus- und Neugründungen von Unternehmen aus dem DFKI heraus systematisch zu unterstützen und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu ersten Schritten in die unternehmerische Selbstständigkeit zu motivieren.
Beratung, aber auch konkrete Massnahmen wecken und unterstützen das Innovationsklima. Die DFKI-Geschäftsleitung diskutiert mit den Initiatoren die Gründungsidee, das Finanzierungskonzept, begleitet aber auch bei der Suche nach attraktiven Gesellschaftern und ermöglicht durch Personalmassnahmen den Gründern einen sicheren Start. Dabei können DFKI-Mitarbeiter durch eine befristete Beurlaubung, aber auch durch eine Wiedereinstellungszusage tatkräftig ermutigt werden, die Gründungsidee auch zur Gründungstat werden zu lassen. Bis zu drei Jahren kann der Geschäftsführer eines DFKI Spin-offs im Rahmen einer Teilzeitanstellung im DFKI aktiv an Projekten mitarbeiten und gleichzeitig den stetigen Aufbau des eigenen Unternehmens befördern. Natürlich wird der Leistungsaustausch durch einen Rahmenvertrag geregelt, der den Besonderheiten des Know-how-Transfers aus der Forschung Rechnung trägt. Das DFKI ist eine Private-Public-Partnership mit Großunternehmen, Mittelständlern, den Ländern Rheinland-Pfalz und Saarland als Gesellschaftern der DFKI GmbH und dem BMBF als wichtigem Projektförderer. Die Industrie hat die Mehrheit im Aufsichtsrat. Das Motto des DFKI ist „Innovation pur“. Ohne staatliche Grundfinanzierung, also durch reine Auftrags- und Projektforschung hat sich das DFKI nach 15 Jahren zum weltweit größten Zentrum für innovative Softwaretechnologien mit aktuell ca. 175 Spitzenforschern entwickelt. Das DFKI wirkt für hochbegabte Wissenschaftler als eine Art Durchlauferhitzer für eine Karriere als Unternehmensgründer, Industrie-Forscher oder Hochschullehrer.
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