Der Startschuss für die Pilotphase des Software Campus fiel auf dem diesjährigen IT-Gipfel in München. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel gratulierte allen herausragend qualifizierten Teilnehmern der ersten Bewerbungsrunde persönlich und wünschte den Studierenden auch in ihrer Keynote viel Erfolg. Mit Sandro Castronovo, Sabine Janzen und Kinga Schumacher wurden drei exzellente Kandidaten, die vom DFKI (Kinga Schumacher und Sandro Castronovo) beziehungsweise der Universität des Saarlandes (Sabine Janzen) wissenschaftlich bei ihrer Promotion betreut werden, für die Förderung ausgewählt. Sabine Janzen und Sandro Castronovo werden von der Scheer Group GmbH, Kinga Schumacher von der Software AG als jeweiligem Industriepartner im Rahmen des Software Campus auf die Herausforderungen im IT-Management vorbereitet. Prof. Wahlster hatte das erste Konzeptpapier für den Software Campus verfasst und das Konzept im Juni 2010 als Mitglied der Forschungsunion der Bundesregierung vorgestellt, wo es dann auch als Baustein der Hightech-Strategie der Bundesregierung verabschiedet wurde.
„Da die IKT der Innovationsmotor Nr. 1 für alle Zukunftsbranchen Deutschlands ist, brauchen wir dringend mehr Informatiker in den Vorständen großer Unternehmen und als Nachwuchs für die nächste Generation mittelständischer Unternehmer. Die Betreuung der Studenten des Software Campus durch Spitzenforscher aus den EIT ICT Labs garantiert höchstes fachliches Niveau, wirtschaftsnahe Forschung und europäische Vernetzung”, erläutert Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, Vorsitzender der Geschäftsführung des DFKI.
Jährlich sollen etwa 80 bis 100 Studierende aufgenommen und ihre Projekte mit jeweils bis zu 100.000 € über maximal zwei Jahre gefördert werden. Die Ergebnisse der im Rahmen des Software Campus durchgeführten Projekte werden öffentlich gemacht und bei den jährlichen „Summit“-Konferenzen vor den anderen Teilnehmern und den akademischen und industriellen Partnern präsentiert. Die Ziele der Projekte der DFKI/UdS-Promotionsstudenten sind die Implementierung einer Plattform zur Entwicklung, Integration und Evaluation von interaktiven Car-2-X Anwendungen, die beim Aufbau eines Erlebniszentrums für Elektromobilität auf dem Campus der Universität des Saarlandes eine zentrale Rolle spielt (Sandro Castronovo: „Beyond the "Push"-Paradigm: Enhanced Forms of Information Access and Novel Application Areas for Vehicle2X-Communication Networks“), die Modellierung strategischen Verhaltens von Conversational Agents bei der Verarbeitung von Intentionen in Dialogen (z.B. Verkaufsgesprächen) mittels spieltheoretischer Ansätze (Sabine Janzen: „Satisfying Conflicting Intentions in Dialogue Systems“) und die Entwicklung einer neuartigen Lösung für die mobile Erschließung unternehmensweiter Informationen (Kinga Schumacher: „Exploring Structured, Semi-Structured and Unstructured Content of Next Generation Information Management Systems“).
Der langjährige BITKOM-Präsident und Mit-Initiator des Software Campus, Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, schreibt in seinem Blog: "Alle Unternehmenspartner des Projektes sind hoch ambitioniert, wenn es darum geht, junge Talente zu coachen und zu begleiten. Und dieses Coaching ist absolute Chefsache. Ich freue mich schon darauf, mit den Studenten neue Konzepte zu entwickeln, die so wahrscheinlich nur aus dem Zusammenspiel von unvoreingenommenen Fragestellungen der Jugend einerseits und weitreichender Erfahrung andererseits entstehen können."
Der Software Campus ist ein Elitenförderungsprogramm für Master‐ und Promotionsstudierende mit exzellenten Zeugnissen und kreativem Unternehmergeist, die sich in der Endphase des Masterstudiums (vor der Masterarbeit) oder am Anfang der Promotion im Fach Informatik befinden. Inhalt der Ausbildung sind Fachthemen aus der Informatik, zum größten Teil aber Managementmethoden und -strategien für Unternehmensführung, Marktpositionierung und Innovationsmanagement. Organisiert wird dies in einem leistungsfähigen Netzwerk aus Hochschulen und Unternehmen, das Lernen findet in der Praxis statt. Das Ziel des Software Campus ist die Förderung des Managernachwuchses in der IKT‐Branche. Dieses Ziel wird erreicht mit der Durchführung von vom BMBF geförderten kleinen Forschungsprojekten, die von den Studenten selbst vorgeschlagen und von den jeweiligen Forschungspartnern beantragt werden. Die Studierenden werden dabei im Rahmen eines Mentorenprogramms von ihren akademischen und industriellen Partner betreut. Diese Betreuung bildet den innovativen Kern des Qualifikationsprogramms Software Campus.
Der Software Campus soll eine internationale Ausstrahlung haben, daher sollen langfristig bis zu 50 Prozent der Teilnehmer hochbegabte Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland sein. Ein weiteres Ziel ist es, den Frauenanteil mittelfristig ausgehend vom aktuellen Stand zu verdoppeln. Die Finanzierung trägt zu jeweils gleichen Teilen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie die beteiligten Unternehmen. Die Industriepartner sind die Robert Bosch GmbH, die DATEV eG, die Deutsche Post AG, die Deutsche Telekom AG, die SAP AG, die Scheer Group GmbH, die Siemens AG und die Software AG. Als Forschungspartner und Mitglieder der EIT ICT Labs beteiligen sich neben dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz auch der Fraunhofer-Verbund IuK-Technologie und das Max-Planck-Institut für Informatik, auf Universitätsebene sind die Partner die Technische Universität Berlin, die Technische Universität Darmstadt, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Technische Universität München und die Universität des Saarlandes. Managementpartner ist die EIT ICT Labs GmbH mit Sitz in Berlin.
Pressekontakt DFKI
Reinhard Karger, M.A.
Unternehmenssprecher
Campus D3_2
D-66123 Saarbrücken
E-Mail: communications-sb@dfki.de
Tel.: +49 (0)681 / 857 75-5253
Fax: +49 (0)681 / 857 75-5341