Das Forschungsprojekt ist auf drei Jahre angelegt und wird durch die Staatskanzlei des Saarlandes mit rund 300.000 Euro gefördert. Der Medien- und Forschungsstandort Saarland macht diese Kooperation erst möglich.
Der Saarländische Ministerpräsident Tobias Hans zeigt sich erfreut: „Medienintermediäre wie Google und Facebook haben einen zunehmenden Einfluss auf die Meinungsbildung. In dieser Hinsicht war der neue Medienstaatsvertrag ein medienpolitischer Meilenstein. Wichtig ist jedoch auch, dass die Umsetzung der dort hinterlegten Transparenzvorgaben überwacht wird. Hier ist die Zusammenarbeit zwischen LMS und DFKI im Projekt „MarKIeR“ beispielhaft für ganz Deutschland und zeigt unsere exzellente Forschungskompetenz im Schlüsselbereich „Künstliche Intelligenz“. Gleichzeitig profitiert der Medien- und Forschungsstandort Saarland in einer „Win-win-Situation“ von diesem gemeinsamen Projekt. Beide Bereiche sind wichtige Bestandteile unserer aktuellen Innovationsstrategie.“
„Die neuen Regelungen im Medienstaatsvertrag sind ein wichtiger Baustein für eine inkludierende Medienordnung, die es allen Menschen ermöglicht, am medialen Meinungsbildungsprozess teilzuhaben. Durch die den Landesmedienanstalten mit dem Medienstaatsvertrag übertragenen neuen und vielfältigen Aufgaben im Bereich der Medienintermediäre stel- len wir uns der Herausforderung, die Aufsichtstätigkeit in diesen neuen Feldern effektiv wahrzunehmen. Und da kann das Saarland mit seiner Spitzenforschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz einen wichtigen Beitrag leisten“, so Ruth Meyer, Direktorin der LMS.
Prof. Antonio Krüger, CEO DFKI: „Die Schwierigkeit bei der Überprüfung besteht vor allem darin, dass die seitens der Medienintermediäre genutzten Algorithmen unter deren Geschäftsgeheimnis fallen, sodass Transparenz und Diskriminierungsfreiheit ohne vollen Zugriff auf diese Algorithmen überprüft werden müssen. Vor diesem Hintergrund werden wir im DFKI eine Machbarkeitsstudie durchführen, deren Ziel es ist, der LMS diese Aufsichtstätigkeiten über die Medienintermediäre mittels Einsatzes von digitalen Werkzeugen zu erleichtern und zu eruieren, inwieweit Methoden der Künstlichen Intelligenz in diesem Kontext eingesetzt werden können.“
Hintergrund des Projektes sind die neuen Regelungen des Medienstaatsvertrags. Erleichtert die Digitalisierung der Medienwelt einerseits die Verbreitung meinungsrelevanter Inhalte, ist dieser Zuwachs andererseits gleichbedeutend mit einer neuen Unübersichtlichkeit. In dieser Situation gewinnen sogenannte Medienintermediäre, wie Google oder Facebook, zunehmend an Bedeutung. Sie vermitteln zwischen den Anbietern von Information und ihren Nutzer*innen und sind damit im Meinungsbildungsprozess heutzutage eine wichtige Größe. Chancengleicher Zugang zu Inhalten und deren Auffindbarkeit in den Angeboten sind dabei von zentraler Bedeutung. Die Partizipation möglichst aller Menschen ist für eine lebendige und offene Demokratie eine notwendige Bedingung.