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Publication

Wissensbasierte Informationspräsentation: Zwei Beiträge zum Fachgespräch Graphik und KI 1. Ein planbasierter Ansatz zur Synthese illustrierter Dokumente 2. Wissensbasierte Perspektivenwahl für die automatische Erzeugung von 3D-Objektdarstellungen

Elisabeth Andre; Thomas Rist
DFKI, DFKI Research Reports (RR), Vol. 90-07, 1990.

Abstract

Teil 1:Obwohl die Erzeugung multimodaler Dokumente in der KI-Forschung zunehmendes Interesse findet, werden in den meisten Systemen Text- und Graphik weitgehend unabhängig voneinander aufgebaut und stehen daher beziehungslos nebeneinander. In dieser Arbeit wird von der Überlegung ausgegangen, daß nicht nur die Erzeugung von Texten, sondern auch die Erzeugung multimodaler Dokumente als kommunikative Handlung zur Erreichung von Zielen aufgefaßt werden kann. Für die Realisierung eines Systems, das selbstständig illustrierte Dokumente erstellt, bietet sich daher ein planbasierter Ansatz an. Es wird zunächst gezeigt, daß die in der Textlinguistik gebräuchliche Unterscheidung zwischen Haupt- und Nebenhandlungen auch für Text-Bild-Kombinationen geeignet ist. Von dieser Unterscheidung ausgehend werden Strategien formuliert, die sich sowohl auf die Erzeugung von Text als auch auf den Aufbau von Bildern beziehen. Die gemeinsame Planung von Text und Bild wird als grundlegende Voraussetzung angesehen, die beiden Modi in einem Dokument aufeinander abzustimmen. Teil 2:Aus welcher Perspektive ein Objekt gezeigt werden soll, ist eine der elementaren Fragen, die sich bei der automatischen Erzeugung von 3D-Darstellungen stellt, die aber in den wenigen Systemen, die graphische Objektdarstellungen selbstständig planen, bisher vernachlässigt wurde. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, aufzuzeigen, wie sich Wissen über Objekte und Darstellungstechniken verwenden läßt, um die Menge der möglichen Perspektiven, aus denen ein Objekt gesehen und gezeigt werden kann, sinnvoll einzuschränken. Als Grundlage zur Perspektivenwahl schlagen wir ein Bezugssystem vor, das eine Einteilung der Perspektiven in 26 Klassen nahelegt und das darüberhinaus Vorteile bietet, wenn gewählte Perspektiven natürlichsprachlich zu beschreiben sind. Anschließend führen wir einige für die Perspektiven-wahl relevante Kriterien an. Diese Kriterien werden dann zur Formulierung von Regeln herangezogen, die wir dazu verwenden, um in einer konkreten Präsentationssituation eine geeignete Perspektive zu bestimmen.