Ziel des MOONWALK-Projektes, das seit 2013 innerhalb des 7. Rahmenprogramms der Europäischen Union im Bereich „Space Research“ gefördert wird, ist die Entwicklung und Erprobung von Zukunftstechnologien für Explorationsmissionen zu Mond und Mars. Unter der Koordination des DFKI Robotics Innovation Center erforschen die Projektpartner COMEX, EADS, LIQUIFER Systems Group (LSG), Space Application Services (SAS), NTNU Centre for Interdisciplinary Research in Space und Instituto Nacional de Técnica Aeroespacial (INTA), wie Astronauten von Robotern bei der Erkundung planetarer Oberflächen unterstützt werden können. Der Fokus liegt dabei auf der Interaktion zwischen Astronaut und Roboter, die – u.a. aufgrund des dicken Raumanzugs und der fehlenden bzw. reduzierten Schwerkraft, die den Astronauten relativ unbeweglich machen – eine große Herausforderung darstellt.
Das Robotics Innovation Center hat in MOONWALK die robotische Plattform YEMO für den Einsatz in Weltraumsimulationen sowie ein Interface, über das der Astronaut mit dem Roboter kommunizieren kann, entwickelt. Die Steuerung erfolgt über Gesten des Astronauten, welche bestimmte Kommandos erzeugen, die an den Roboter übertragen werden können. YEMO ist als Mikro-Rover konzipiert, der sowohl an Land als auch unter Wasser in schwierigem Gelände einsetzbar ist. Ausgestattet mit einer 360°-Kamera kann der Roboter seine Umgebung umfassend explorieren.
Um die Funktionalität der Technologien zu testen, führen die Projektpartner zwei analoge Simulationskampagnen an unterschiedlichen Orten durch. Bei der ersten Kampagne vom 15. bis 30. April testen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Zusammenarbeit von Astronaut und Roboter in einem ehemaligen Übertagebergbaugebiet von Río Tinto, Spanien, das aufgrund seiner geochemischen Eigenschaften der Marsoberfläche ähnelt. Astronaut und YEMO erkunden gemeinsam das Gelände, führen Messungen durch und nehmen Proben – wobei der Roboter auch in für den Menschen potentiell gefährliches Terrain vordringen soll, zum Beispiel in Höhlen, oder steile Abhänge überwinden. In diesem Zusammenhang interessiert die Forscherinnen und Forscher außerdem, welche Vorteile, aber auch Nachteile die Astronaut-Roboter-Kollaboration gegenüber der Zusammenarbeit zweier Astronauten hat. Ausgangspunkt der verschiedenen Testszenarien ist ein Weltraumsimulationshabitat, ein Wohn- und Arbeitsraum für Astronauten auf fremden Planeten.
Bei einer zweiten Simulationskampagne vom 28. Mai bis 12. Juni tauchen Astronaut und Roboter in der Mittelmeerbucht der französischen Stadt Marseille ab, deren Meeresgrund der Beschaffenheit einer Mondlandschaft ähnelt. Die Unterwassertests sollen die Effekte der geringen Schwerkraft von Mondmissionen simulieren, welche die Interaktion zwischen Mensch und Maschine zusätzlich erschweren könnten.
Im Rahmen beider Kampagnen finden Veranstaltungen speziell für Presse und Öffentlichkeit statt. Nähere Informationen und Anmeldung unter http://www.projectmoonwalk.net/moonwalk/?page_id=21
DFKI-Ansprechpartner:
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH
Robotics Innovation Center
Dr. Thomas Vögele
Projektleiter MOONWALK
Tel.: +49 30 23895 1860
thomas.voegele@dfki.de
Pressekontakt:
Team Unternehmenskommunikation Bremen
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