Die Beseitigung und Prävention von Weltraumschrott im Erdorbit ist eine gegenwärtig in der Bedeutung stark zunehmende Aufgabe. Nur durch die Lösung dieser Aufgabe kann die Sicherheit insbesondere bemannter Missionen und orbitaler Installationen auch in Zukunft gewährleistet werden. Verwandt mit den Aufgabenstellungen zur Beseitigung von Weltraumschrott sind Aktivitäten zur Erhöhung der Lebensdauer von Satellitensystemen durch Wartungsarbeiten, was gleichzeitig verhindert dass diese selbst zu Weltraumschrott werden.
Sowohl für die Beseitigung von Weltraumschrott als auch für die Wartung von Satelliten sind eine teilautonome Annäherung und ein Einfangen des Clients durch ein Servicer-System erforderlich. Während sich das Vorgängerprojekt INVERITAS auf die Entwicklung von Basistechnologien hierfür konzentrierte, fokussiert das gegenwärtig bearbeitete Projekt RTES-TA auf die Weiterentwicklung und Anpassung dieser Technologien in Hinblick auf eine spätere kommerzielle Umsetzung.
Der Projektpartner und Konsortialführer Astrium führt im Projekt RTES-TA eine Bewertung und Machbarkeitsanalyse von robotischen Technologien durch, die zur Entsorgung von großen Weltraumschrottteilen im kommerziellen Rahmen einsetzbar wären.
Am DFKI werden die Demonstrations- und Verifikationstechnologien behandelt, die für erdgebundene möglichst realitätsnahe Tests der von Astrium angestrebten Technologien erforderlich sind. Um neue Entwicklungen in diesem Bereich verifizieren zu können, sind HIL-Simulatoren eine sehr gut geeignete Lösung, da die tatsächlich einzusetzende Hardware weitgehend direkt verwendet werden kann. So ist es möglich, sowohl die realen Sensoren als auch die reale Datenverarbeitungshardware unter möglichst realistischen Bedingungen zu testen. In Software simuliert werden dabei auf der Erde nur schwer oder nicht herstellbare Umgebungsbedingungen wie die Orbitaldynamik der zu simulierenden Objekte (z.B. Weltraummüll, Satelliten).
Eine entsprechende Simulationsanlage stellt die INVERITAS-Anlage des DFKI dar. Aufbauend auf den Systementwicklungen zu dieser Anlage, die am DFKI im gleichnamigen Projekt entwickelt wurde, sollen erforderliche Modifikationen, Erweiterungen und Weiterentwicklungen an der INVERITAS-Anlage identifiziert und teilweise umgesetzt werden. Ziele sind dabei unter Anderem die Erhöhung der Flexibilität, des Einsatzspektrums und der Präzision der Inveritas-HIL-Simulationsanlage.
Partner
Astrium