Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und die Volkswagen Financial Services AG aus Braunschweig haben am Freitag am DFKI in Kaiserslautern das Banking Intelligence Services Labor (BIS) eröffnet.
Das Banking Intelligence Services Labor beschäftigt zunächst vier Wissenschaftler und hat zum Ziel, neueste Entwicklungen auf den Gebieten der Büroautomatisierung und Softwaretechnologie in die Praxis umzusetzen. Als Partner neben der Volkswagen Financial Services AG konnte zusätzlich das Institut für Technologie und Arbeit (ITA) an der TU Kaiserslautern unter der Leitung von Prof. Klaus J. Zink gewonnen werden.
Prof. Andreas Dengel, Vorstandsmitglied und Standortsprecher am DFKI Kaiserslautern, unterstrich in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Forschung gerade bei der Entwicklung intelligenter Assistenzsysteme für die wissensintensive Büroarbeit: „Die Einrichtung des Banking Intelligence Services Labors am DFKI setzt die erfolgreiche Strategie der aktiven Einbindung weltweit tätiger Unternehmen in die Entwicklung innovativer Softwarelösungen fort und stärkt Kaiserslautern als internationalen Forschungsstandort. Wir freuen uns auf die Kooperation zwischen Wirtschaft, DFKI und Universität und hoffen, dass diesem zukunftsweisenden "Joint Venture", das die Kompetenzen der beteiligten Partner in beispielhafter Weise bündelt, weitere erfolgreiche Unternehmungen folgen werden.“
Rolf Grönig, Mitglied des Vorstands der Volkswagen Financial Services AG wies darauf hin, dass „sich weltweit agierende Unternehmen neben dem operativen Geschäft zunehmend aktiv und nachhaltig um effiziente Organisationsstrukturen bemühen müssen, insbesondere dann, wenn sie so schnell wachsen wie die Volkswagen Financial Services AG in den letzten Jahren. Vor diesem Hintergrund ist die Gründung des Labors als strategische Partnerschaft zwischen Forschung und Wirtschaft zu sehen, um die Effizienz schlanker, verteilt agierender Verwaltungen zu erhöhen und die zeitnahe Umsetzung relevanter Technologien zu gewährleisten.“
Während der ersten Phase der Zusammenarbeit stehen die Entwicklung und Implementierung zukunftsorientierter Technologien im Vordergrund. Hierzu zählen unter anderem eine intelligente Software für die Verbesserung der automatischen Verarbeitung des Dokumenteneingangs, die optimale Bereitstellung relevanter Dokumente für aktuelle Arbeitsprozesse oder die Entwicklung eines interaktiven Informationskiosks.
„Die Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft ist ein wichtiger Motor zur Schaffung neuer High-Tech-Arbeitsplätze und Entwicklung wettbewerbsfähiger Technologien. Das vom Land Rheinland-Pfalz unterstützte „Virtuelle Büro der Zukunft“, in dem das DFKI bereits eine exzellente Basis für das neue Labor geschaffen hat, ist ein gelungenes Beispiel für einen solchen Motor, der anwendungsorientiert und dadurch effektiv arbeitet,“ so Dorothee Dzwonnek, rheinland-pfälzische Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur.
Seitens des DFKI fließen neben seiner Expertise auf dem Gebiet des „Virtuellen Büros der Zukunft“ neueste Technologien aus den Bereichen Semantic Web und Semantic Desktop in die Entwicklungsarbeit mit ein. Diese ermöglichen den ungehinderten Austausch vorgehaltener Datenbestände über (weltweit) verteilte Arbeitsplätze und über unterschiedliche Anwenderprogramme hinweg. Durch die proaktive Bereitstellung relevanter Informationen ermöglichen sie gleichzeitig die zielführende Strukturierung wissensintensiver Arbeitsprozesse.
Für hochbegabte Wissenschaftler wirkt das DFKI als Sprungbrett für eine Karriere als Unternehmensgründer, Industrieforscher oder Hochschullehrer. Seit Anfang 2004 ist das DFKI „Partner für Innovation“. Organisiert als Public-Private-Partnership ist das DFKI mit Sitz in Kaiserslautern, Saarbrücken und (seit 2006) Bremen eine gemeinnützige GmbH. Die Industrie hat die Mehrheit im Aufsichtsrat. Siemens war Gründungsgesellschafter, DaimlerChrysler, SAP, IDS Scheer, die Deutsche Telekom, Bertelsmann und Microsoft sind wichtige Innovationspartner. Ohne staatliche Grundfinanzierung, durch reine Auftrags- und Projektforschung hat sich das DFKI seit der Gründung 1988 zum weltweit größten Zentrum für intelligente Softwaretechnologien auf der Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz entwickelt mit aktuell über 230 Mitarbeitern und einem Finanzvolumen von ca. 19 Mio. Euro in 2005.
Mit einer Bilanzsumme von 39,8 Mrd. Euro und einem Bestand von rund 4,2 Millionen Verträgen (31.12.2005) ist die 1994 gegründete Volkswagen Financial Services AG der größte automobile Finanzdienstleister Europas.
Ihre zentrale Aufgabe ist die Absatzförderung für den Volkswagen-Konzern und seine Marken. Das Angebot reicht von der Finanzierung, dem Leasing und der Versicherung von Neu- und Gebrauchtfahrzeugen aller Marken des Konzerns über Direct Banking bis hin zur Händlerfinanzierung und Flottenmanagement.
Die Volkswagen Financial Services AG ist in 35 Ländern aktiv und koordiniert weltweit die Finanzdienstleistungsaktivitäten des Volkswagen Konzerns.
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