Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten Wissenschaftsjahr 2019 – Künstliche Intelligenz hat eine interdisziplinäre Jury aus 18 KI-Expertinnen und -Experten die Auszeichnungen vergeben. Die Jurysitzung fand Mitte Mai 2019 in Berlin statt. Vorausgegangen war eine dreiwöchige offene Nominierungsphase, in der über 80 Persönlichkeiten vorgeschlagen wurden, aus denen die Jury wählen konnte.
„Diese Ehrung durch unsere wichtigste nationale Fachgesellschaft als einer der 10 prägenden Köpfe der KI-Forschung in Deutschland empfinde ich als Verpflichtung, mich auch weiterhin intensiv für die deutsche KI-Forschung einzusetzen“, erklärte Prof. Wahlster. „Es ist ein eindrucksvoller Beleg für die Spitzenstellung des DFKI, dass zusammen mit Elisabeth André und Bernhard Nebel zwei meiner ehemaligen DFKI-Doktoranden, mit Susanne Biundo-Stephan eine exzellente Mitarbeiterin meines DFKI-Forschungsbereichs und mit Jörg Siekmann als einer der Mitgründer des DFKI und langjähriger DFKI-Forschungsbereichsleiter nun 5 von den 10 Persönlichkeiten in dieser Ehrenliste DFKI-Alumni sind."
Prof. Dr. Elisabeth André war von 1988 – 2001 am DFKI in Saarbrücken und leitete dort mehrere Projekte im Bereich „Intelligente Multimediale Benutzerschnittstellen“. Im Jahre 2001 folgte sie einem Ruf an das damals neu errichtete Institut für Informatik der Universität Augsburg und hat dort seither den Lehrstuhl für Human Centered Multimedia inne. Ihr Spezialgebiet ist die Mensch-Maschine-Interaktion. Sie ist Mitglied der Nationalakademie Leopoldina.
Prof. Dr. Susanne Biundo-Stephan war von 1989 bis 1998 Senior Researcher im Forschungsbereich Intelligente Benutzerschnittstellen des DFKI. Seit 1998 ist sie Professorin für Informatik an der Universität Ulm, 2004 wurde sie zum EurAI Fellow gewählt. Ihre Spezialgebiete sind planbasierte KI, automatisches Beweisen, Wissensmodellierung und kognitive Systeme.
Prof. Dr. Bernhard Nebel arbeitete von 1989 bis 1993 am DFKI in verschiedenen Projekten im Bereich Intelligente Benutzerschnittstellen. Er hat derzeit einen Lehrstuhl für KI an der Universität Freiburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf den Gebieten Wissensrepräsentation und Handlungsplanung mit speziellem Fokus auf Anwendungen innerhalb der Robotik. Er ist Fellow der internationalen KI-Organisationen EurAI und AAAI, Mitglied der nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.
Prof. Dr. Jörg Siekmann war 1983 in Kaiserslautern Deutschlands erster Professor für Künstliche Intelligenz, übernahm 1991 einen Lehrstuhl in Saarbrücken und hat das DFKI als einer seiner Direktoren mit aufgebaut. Seine Forschungsschwerpunkte sind automatisches Beweisen in der Mathematik, Unifikationstheorie, E-Learning für die Mathematik, formale Methoden und Multiagentensysteme.
Prof. Dr. Wolfgang Wahlster hat 1981 über Dialogsysteme mit Erklärungskomponenten für KI-Systeme promoviert. Bereits vor 33 Jahren hat er das DFKI mit initiiert, das 1988 formal gegründet wurde und heute mit über 1000 Mitarbeitern das weltweit größte KI-Forschungszentrum ist. Er wurde 2001 mit dem Zukunftspreis des Bundespräsidenten für seine Forschungen zu Sprachdialogsystemen ausgezeichnet und wurde als einziger deutscher KI-Forscher auf der Wall of Fame der KI sowie die Hall of Fame aufgenommen. Er war langjähriger Präsident des Weltverbandes IJCAI und des europäischen Verbandes EurAI für KI und wurde als Fellow von AAAI, EurAI und GI geehrt.
Die Auszeichnung erfolgt im Rahmen des Projekts „#KI50: Künstliche Intelligenz in Deutschland – gestern, heute morgen“, der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI). Mit #KI50 will die GI in Anlehnung an ihr 50-jähriges Bestehen und das Wissenschaftsjahr 2019 – Künstliche Intelligenz dazu anregen, über die deutsche KI-Geschichte zu reflektieren, einen Blick nach vorne zu werfen und das Thema einer breiten Öffentlichkeit besser zugänglich machen. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
DFKI-Kontakt:
Reinhard Karger, M.A., Unternehmenssprecher
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
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