Publication
Potenziale und Herausforderungen in der Anwendung der Blockchain-Technologie in Prozessen der Finanzverwaltung
Alessandro Benke; Robert Müller; Constantin Houy; Peter Fettke
Nationales E-Government Kompetenzzentrum NEGZ e. V. Berichte des NEGZ, Vol. 20, 7/2021.
Abstract
• Einsatz von Blockchain-Technologie zur Unterstützung von Schnittstellenprozessen der Finanzverwaltung. Die nachträgliche Fälschungssicherheit der erfassten Daten schützt vor Manipulationsversuchen. Blockchain-Technologie eignet sich, Prozesse effizienter zu gestalten, Transparenz zu schaffen und Informationsgefälle aufzulösen. Aufgrund des dezentralen Ansatzes kann eine ununterbrochene Verfügbarkeit des Systems gewährleistet werden.
• Verstärkte Kommunikation zwischen Wirtschaft und Finanzverwaltung. Die Vorteile eines dezentralen Systems erfordern das Einverständnis aller Mitglieder. Damit beide Seiten gleichermaßen von den Vorteilen der Technologie profitieren, sollte die Entwicklung eines solchen Systems kooperativ vorangetrieben werden. Dadurch kann eine koordinierte und flächendeckende Adaption erreicht werden. Dies steht auch im Zeichen einer verstärkten internationalen Kooperation von Steuerpflichtigen mit Finanzverwaltungen, um kontinuierlich steigenden Compliance-Anforderungen gerecht zu werden.
• Prozessintegration. Durch Schaffung einer einheitlichen Plattform, welche die Blockchain-Technologie einsetzt, können Schnittstellenprozesse zwischen Finanzverwaltung und Steuerpflichtigen integriert und automatisiert werden.
• Systemintegration. Durch Integration von Informationssystemen, die an Schnittstellenprozessen der Finanzverwaltung beteiligt sind, kann eine einheitliche Informationsbasis geschaffen werden. Durch den Einsatz der Blockchain-Technologie können Systembrüche verlustfrei überbrückt werden. Um dies zu erreichen, sollten Informationssysteme der Finanzverwaltung und der Steuerpflichtigen an ein Blockchain-System angeschlossen werden.
• Definition internationaler Standards. Internationale Standards für Prozesse und Datenformate ermöglichen neben einer Effizienzsteigerung der grenzüberschreitenden Prozesse auch eine exaktere Ermittlung und Aufteilung der Steuerlast. So kann ein ein- heitliches Tax Compliance Management implementiert werden. Außerdem kann Steuerbetrug durch eine vereinheitlichte und transparente Informationsverarbeitung auf Blockchain-Basis leichter aufgedeckt werden.
• Verkürzung des Intervalls der Steuerüberprüfung. Aufgrund der Integration steuerlich relevanter Informationssysteme über eine Blockchain-Plattform und der damit einhergehenden Prozessautomatisierung, kann das Intervall der Steuerüberprüfung durch die Finanzverwaltung verkürzt werden. Daten können automatisch aggregiert und schnel- ler zu Verfügung gestellt werden.
• Digitalisierung von Formularen. Die ausschließlich digitale Erfassung von Formulardaten, z. B. über die ELSTER-Schnittstelle, ermöglicht eine Vorabprüfung der Eingaben und eine verkürzte Übermittlungsdauer. Das Informationsmanagement sollte ausschließlich über eine einheitliche Plattform erfolgen, um das Entstehen von Informationsgefällen zu unterbinden.
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https://negz.org/wp-content/uploads/2021/07/Berichte-des-NEGZ-20-Blockchain-Technologie-in-der-Finanzverwaltung-2021-Abstract.pdf
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https://negz.org/wp-content/uploads/2021/07/NEGZ-Standpunkt-17-Blockchain-Technologie-in-der-Finanzverwaltung-2021.pdf ,
https://negz.org/berichte-des-negz-2021-blockchain-technologie-in-der-finanzverwaltung/
https://negz.org/wp-content/uploads/2021/07/NEGZ-Standpunkt-17-Blockchain-Technologie-in-der-Finanzverwaltung-2021.pdf ,
https://negz.org/berichte-des-negz-2021-blockchain-technologie-in-der-finanzverwaltung/