Reklamationen fertiger Produkte stellen für produzierende Unternehmen eine große Herausforderung dar. Einerseits sind sie ein großer Kostenfaktor, andererseits schaden Mängel in der Produktqualität langfristig der Kundenbindung und dem Ruf des Unternehmens. Insbesondere bei Herstellern von Medizintechnik, wo die Produktqualität direkt mit der Gesundheit des Kunden in Verbindung steht, können fehlerhafte Produkte erhebliche Auswirkungen haben. Umso wichtiger ist es, alle verfügbaren Daten über den Produktionsprozess zu nutzen, um die Produktqualität zu überwachen. Im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung der Wirtschaft im Allgemeinen und von produzierenden Unternehmen im Besonderen („Industrie 4.0“) werden zunehmend mehr prozess- und produktionsrelevante Daten erfasst und gespeichert. Diese Daten bergen ein großes Potenzial für ein verbessertes Reklamationsmanagement. Das Vorhaben „Reklamation 4.0“ hat das Ziel, die bestehenden Produktionsdaten zu nutzen, um mithilfe von automatisierten Verfahren die Reklamationsraten der beteiligten Unternehmen zu senken und die Produktqualität zu verbessern. Es kommen Verfahren aus dem Machine Learning und der Prozessanalyse zur Anwendung. Dadurch wird einerseits eine verbesserte Abwicklung von Reklamationen durch eine automatisierte Identifikation möglicher Ursachen und Probleme realisiert. Andererseits wird der Produktionsprozess über die erhobenen Daten in Echtzeit überwacht, um potentielle Reklamationsgründe proaktiv zu vermeiden.
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DHC Business Solutions