Der internationale Preis honoriert den nachhaltigen wissenschaftlichen Einfluss, den die Forscher der Universität des Saarlandes und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit ihrer Arbeit in den letzten 10 Jahren hinterlassen haben.
In ihrer Arbeit beschreiben die Autoren eine groß angelegte, einsatzbasierte Forschungsstudie, in der sie anhand virtueller Sensoren detaillierte Informationen zur Nutzung mobiler Anwendungen von über 4.100 Nutzern von Android-Mobilgeräten erhoben haben. Daraus konnten sie grundlegende deskriptive Statistiken zur Nutzungsdauer und kontextbezogene deskriptive Statistiken zu Tageszeit und Standort der Anwendungsnutzung ableiten. Die in der Studie gewonnenen Erkenntnisse zeigen unter anderem, dass die durchschnittliche Nutzungsdauer einzelner Apps schon damals unter einer Minute lag, dass morgens eher Nachrichten-Apps genutzt wurden, während abends Spiele-Apps hoch im Kurs standen und, dass über den Tag verteilt Messaging-Apps am meisten genutzt wurden.
„Zwar waren Anwendungen für mobile Geräte 2011 bereits sehr populär, jedoch gab es bis zu unserer Studie nur wenige öffentliche Informationen über das Nutzungsverhalten mobiler Anwendungen. Das hat unserer Arbeit besondere Relevanz verschafft – bis heute, wie der Preis, über den wir uns sehr freuen, beweist“, sagt Antonio Krüger, Geschäftsführer des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz und Globus-Stiftungsprofessor für Informatik an der Universität des Saarlandes.
Das Paper, das bereits beim 20-jährigen Jubiläum von MobileHCI prämiert wurde, wurde in den letzten zehn Jahren 352 Mal in der ACM Digital Library zitiert und 6456 Mal heruntergeladen. Dies entspricht 16% aller Zitate für die Konferenz 2011 und 10% der Downloads für dieses Jahr, was es auch zum einflussreichsten Papier von vor 10 Jahren in Bezug auf Zitate und Downloads macht.
Weitere Informationen:
http://mobilehci.acm.org/2021
https://www.dfki.de/en/web/research/projects-and-publications/publications-overview/publication/5438
Hintergrund Saarland Informatics Campus:
800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und rund 2100 Studierende aus mehr als 80 Nationen machen den Saarland Informatics Campus (SIC) zu einem der führenden Standorte für Informatik in Deutschland und Europa. Fünf weltweit angesehene Forschungsinstitute, nämlich das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Max-Planck-Institut für Informatik, das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme, das Zentrum für Bioinformatik und das Cluster für „Multimodal Computing and Interaction“ sowie die Universität des Saarlandes mit drei vernetzten Fachbereichen und 24 Studiengänge decken das gesamte Themenspektrum der Informatik ab.