Ziel ist die Intensivierung der seit über fünf Jahren bestehenden Kooperation der beiden Partner. Auf der Basis ihrer langjährigen Zusammenarbeit und ihres intensiven Dialogs, des gemeinsamen europäischen Forschungsvorhabens RICAIP und der engen Zusammenarbeit im Rahmen der europäischen KI-Initiative CLAIRE möchten das DFKI und CIIRC ihre Partnerschaft strukturieren und ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz und der Industrie 4.0, insbesondere der industriellen KI, weiter ausbauen. Eines der Kernprojekte wird sich auf die fünf Haupttrends der aktuellen Phase von Industrie 4.0 konzentrieren: Null-Fehler-Produktion, Erklärbare KI-Lösungen für die Zusammenarbeit in hybriden Mensch-Roboter-Teams, Integration von Methoden des maschinellen Lernens unter Verwendung von Semantik, 5G-Kommunikation in der Fabrikhalle und Standardisierung der Produktionssystem-Software.
„Tschechien und Deutschland haben beide einen starken, exportorientierten und industriell geprägten Mittelstand mit vergleichbaren Innovationsbedürfnissen. Gemeinsam können CIIRC und DFKI ihre Forschung im Bereich industrieller KI besser auf die Anforderungen der länderspezifischen Wirtschaft ausrichten und so die technologische Basis für global wettbewerbsfähige Produktionsgüter, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle erweitern“, sagte Prof. Dr Antonio Krüger.
„Das Dokument definiert klar die starken Richtungen, in die sich die wissenschaftliche Zusammenarbeit und die gemeinsamen Projekte unserer beiden Institutionen entwickeln werden, in Übereinstimmung mit den aktuellen Bedürfnissen der Industrie, die wir in Interaktion mit Schlüsselunternehmen in beiden Ländern identifiziert haben. Es legt die zukünftigen Trends in der zweiten Phase der Industrie 4.0-Forschung fest und ist in dieser Hinsicht eine gute Voraussetzung für eine koordinierte bilaterale Zusammenarbeit sowie für gemeinsame Aktionen im Europäischen Forschungsraum“, erklärte Prof. Dr. Vladimír Mařík.
Bei der Erforschung neuer Chancen der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK 4.0) und im Bereich Industrie 4.0 arbeiten das DFKI und das CIIRC bereits seit 2016 eng zusammen. Das zu der Zeit gegründete MRK 4.0 Innovationslabor sieht vor, dass deutsche und tschechische Wissenschaftler gemeinsam an Lösungen für die Mensch-Maschine-Interaktion arbeiten. Dabei beschäftigt sich das Labor nicht mit der Entwicklung neuartiger Roboter, sondern ausschließlich mit der Interaktion in Mensch-Roboter-Teams. Die zum Einsatz kommenden Leichtbauroboter stammen von verschiedenen Herstellern und haben unterschiedliche Fähigkeiten. Die Erstausstattung des Innovationslabors in Saarbrücken wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit einer Million Euro finanziert.
Zielsetzung des Innovationslabors MRK 4.0 ist die konkrete Erprobung und Umsetzung von Mensch-Roboter-Kollaboration für Industrie 4.0 im europäischen Kontext und über Ländergrenzen hinweg. MRK 4.0 konzentriert sich dabei auf die kollaborative Fertigung an verteilten Standorten und auf die Machbarkeit der Prinzipien der verteilten Produktion sowie der Remote-Mensch-Roboter-Kooperation.
Seit 2019 ist das Innovationslabor Teil des europäischen Forschungsvorhabens RICAIP (Research and Innovation Centre on Advanced Industrial Production) und fungiert darin zusammen mit seinen Pendants in Prag und Brno als MRK-Testbed. Zu den Zielen von RICAIP gehört die Entwicklung und Anwendung von virtueller und erweiterte Realität für die industrielle Fernproduktionssteuerung und Systeme zur schnellen Anpassung an die aktuellen Bedürfnisse und verfügbaren Produktionsressourcen des Kunden. In RICAIP kooperieren CIIRC CTU und das DFKI mit dem Zentrum für Automatisierungstechnik (ZeMA) in Saarbrücken und dem Central European Institute of Technology (CEITEC) in Brno.
Mit der „Deutsch-Polnisch-Tschechischen Wissenschaftsplattform“ wollen Regierungsvertreter aus Deutschland, Polen und der Tschechischen Republik neue Impulse für die regionale Entwicklung geben. Die Staaten wollen die Kräfte in Forschung und Innovation stärker bündeln, um die mitteleuropäischen Innovationsregionen zu stärken und neue Impulse für die regionale Entwicklung in ganz Europa zu setzen. Auf Einladung von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek in Zusammenarbeit mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer trafen sich am 8. und 9. Oktober in der Gläsernen Manufaktur in Dresden der Präsident des Deutschen Bundestages, Wolfgang Schäuble, der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und der Vizeminister für Handel und Industrie der Tschechischen Republik, Petr Očko, sowie weitere Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Forschung im Dreiländereck. Die Teilnehmer diskutieren die Chancen und Herausforderungen von Forschung und Innovation für die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung Mitteleuropas.
Weitere Informationen
www.ciirc.cvut.cz
https://ricaip.eu
https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/pressemitteilungen/de/2021/09/081021-Wissenschaftskonferenz-Dresden.html?utm_source=hootsuite
https://www.bmbf.de/bmbf/en/home/_documents/211008-german-polish-czech-conference.html