„Wir müssen dafür sorgen, dass die Digitalisierung gerade auch in den kleinen und mittelständischen Unternehmen erreicht und erfolgreich umgesetzt wird“ betonte Stefan Schnorr, Abteilungsleiter für Digital- und Innovationspolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, der das Zentrum offiziell eröffnete. „Mittelständische Unternehmerinnen und Unternehmer werden wir daher, wie hier in Kaiserslautern, über die Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren unterstützen, den Weg der Digitalisierung im eigenen Betrieb zu gehen. In den Kompetenzzentren können sie sich zu digitalen Anwendungen informieren, qualifizieren oder unter fachlicher Anleitung experimentieren.“
Mit dem Ziel, dem regional ansässigen Mittelstand die Themen „Industrie 4.0“ und „Digitalisierung“ näher zu bringen, wurde die konkrete Arbeit bereits zum 01. April 2016 aufgenommen. Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum wird für drei Jahre vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Unter Leitung der Technologieinitiative SmartFactoryKL e.v. bilden das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), die Technische Universität Kaiserslautern und das Institut für Technologie und Arbeit (ITA) e.V. als Projektpartner einen Pool an sachkundigen Experten.
Der Einzug digitaler, vernetzter Technologien – auch in mittelständische Unternehmen – ist entscheidend für den Erfolg von Industrie 4.0: Die deutsche Wirtschaft, gerade auch die Regionen Rheinland-Pfalz und das Saarland, sind stark mittelständisch geprägt. Daher soll das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern bestehende Technologien und Ergebnisse aus jahrelanger Forschung und -Entwicklung im Digitalisierungsbereich nun auch in kleine und mittelständische Betriebe überführen. Neue Konzepte, Geschäftsmodelle, Produktentwicklungsstrategien und Schulungsprogramme sollen Unternehmer und Arbeitnehmer inspirieren, anleiten und bis zur Umsetzung im Betrieb begleiten.
„Das Zentrum wird von der jahrelangen Industrie 4.0-Erfahrung seiner Partner profitieren. Das Netzwerk am Universitäts- und Wissenschaftsstandort Kaiserslautern und die namhaften Unternehmen, die sich auf der Technologie-Plattform SmartFactoryKL engagieren, sind wichtige Partner für Industrie 4.0-Neulinge und Umsetzungsanfänger. Das Zentrum fungiert hier in optimaler Weise als Vermittler und Unterstützer“, so Prof. Dr. Dr. h.c. Detlef Zühlke, Vorstandsvorsitzender der SmartFactoryKL und Forschungsbereichsleiter im DFKI.
„Der langjährigen Erfolgsgeschichte der SmartFactoryKL mit der Zuerkennung des Kompetenzzentrums Mittelstand 4.0 ein weiteres Kapitel hinzuzufügen, ist eine kluge Forschungspolitische Entscheidung“, bedankte sich Dr. Walter Olthoff, Kaufmännischer Geschäftsführer des DFKI, in seinem Grußwort beim Bundeswirtschaftsministerium für das mit der Vergabe des Zuwendungsbescheides ausgedrückte Vertrauen in die Leistungs- und Vermittlungsfähigkeit der Konsortionalpartner. „Seit ihrem Bestehen praktizieren die SmartFactoryKL und das DFKI auf nahezu einzigartige Weise den Brückenschlag zwischen anwendungsorientierter Forschung und industrieller Fertigung, beides Felder, die für das wirtschaftliche Wohlergehen unseres Landes von zentraler Bedeutung sind. Mit dem Kompetenzzentrum wird die darin enthaltene Komponente "Mittelstand" gestärkt, so dass auch dieser noch mehr von den Schlüsseltechnologien des Informationszeitalters profitieren wird. Mit Unterstützung von privater und öffentlicher Seite möchten wir nun auch die räumlichen Voraussetzungen hierzu am Standort Kaiserslautern schaffen“, so Olthoff weiter.
Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, Vorsitzender der Geschäftsführung des DFKI und zusammen mit den Professoren Kagermann und Lukas einer der Väter des Begriffs „Industrie 4.0“: "Das DFKI und die SmartFactoryKL sind die Pioniere und Wegbereiter von Industrie 4.0. Im Rahmen des Kompetenzzentrums möchten wir diese Expertise nun einsetzen, um der kleinen und mittelständischen Industrie in Rheinland-Pfalz und dem Saarland bei der Umsetzung und den Weg in die Produktion der Zukunft zur Seite zu stehen.“
Großes Interesse an dem Zentrum zeigte sich bereits beim initialen Auftritt auf der Hannover Messe im April 2016. Am Stand der SmartFactoryKL und des DFKI informierten sich zahlreiche Unternehmensvertreter der anvisierten Zielgruppe über die Angebote und begrüßten den baldigen Start des Zentrums.
„Wir arbeiten seit Monaten auf den offiziellen Beginn des Zentrums hin. Die Partner haben zusammen wichtige Konzepte erarbeitet und Lösungsansätze definiert, um interessierten Mittelständlern der Region zu helfen. Dabei soll keiner vergessen werden, die Lösungen müssen individuell zu jedem passen“ so Dr. Mathias Schmitt, Leiter des Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrums Kaiserslautern. „Wir freuen uns über die zahlreichen Besucher und das damit gezeigte Interesse. Unternehmen können uns ab sofort über Info@KomZ-Kl.de kontaktieren, unser Demozentrum in Kaiserslautern besichtigen, in unserem Schulungszentrum lernen oder von uns mit Demonstrator im Rahmen der Roadshow besucht werden.“
Über Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse
Fünf Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren, ein Handwerks-Kompetenzzentrum und vier Mittelstand 4.0-Agenturen sind Teil der Förderinitiative „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse", die im Rahmen des Förderschwerpunkts „Mittelstand-Digital – Strategien zur digitalen Transformation der Unternehmensprozesse“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird. Der Förderschwerpunkt unterstützt gezielt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie das Handwerk bei der digitalen Transformation sowie der Entwicklung und Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). „Mittelstand-Digital“ setzt sich zusammen aus den Förderinitiativen „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“, „eStandards: Geschäftsprozesse standardisieren, Erfolg sichern“ und „Einfach intuitiv - Usability für den Mittelstand“.