Im Frühjahr 2019 entschied die Europäische Kommission über einen Zeitraum von mehr als sechs Jahren mit bis zu 50 Mio. Euro zu fördern. Mit diesen Mitteln wird das Europäische Kompetenzzentrum für fortgeschrittene industrielle Produktion, das größte auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) und der Industrierobotik, aufgebaut.
RICAIP basiert auf einer strategischen Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen Republik und Deutschland. Die Partner des Projekts sind: CIIRC CTU (Konsortialleitung), CEITEC BUT (Central European Institute of Technology, Brno University of Technology), Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und das Zentrum für Mechatronik und Automatisierungssysteme (ZeMA), beide mit Sitz in Saarbrücken.
Bei der feierlichen Unterzeichnung eines Dokuments, in dem die EU 15 Mio. Euro für den Bau des RICAIP-Exzellenzzentrums und für 13 weitere ausgezeichnete Projekte bereitstellt, betonte Jean-Eric Paquet, Generaldirektor der Europäischen Kommission, dass die Gewährung dieser Unterstützung eine Anerkennung der außergewöhnlichen Qualität des Projekts ist. Er verwies darauf, dass nur jedes fünfzehnte der eingereichten, durchweg qualitativ hochwertigen Projekte von der EU finanziert wurde.
Karel Havlíček, Tschechischer Minister für Industrie und Handel, erklärte in seiner Videobotschaft „RICAIP ist ein wichtiges Projekt, das sowohl die nationale Innovationsstrategie als auch die nationale Strategie für Künstliche Intelligenz unterstützt. Es steht im Einklang mit den Bemühungen der EU, die Forschung im Bereich der industriellen Produktion zu stärken, indem Forschungsergebnisse im Bereich der Künstlichen Intelligenz genutzt werden. Ich bin überzeugt, dass RICAIP kleine und mittlere Unternehmen erheblich unterstützt und gleichzeitig zu einem Instrument wird, sowohl für eine effektive Ausweitung der Zusammenarbeit mit deutschen Partnern als auch für die Erhöhung unseres Beitrags zur Entwicklung des Produktionspotenzials in der EU.“ Er unterstrich die Bedeutung des Projekts und tfügte er hinzu und versicherte die Bedeutung des Projekts und sicherte die volle Unterstützung durch die tschechische Regierung zu.
Professor Wolfgang Wahlster, ehemaliger Vorsitzender der DFKI-Geschäftsführung und einer der Gründer von Industrie 4.0 und Mit-Initiator des RICAIP-Projekts, nahm ebenfalls an der Feier teil. Zusammen mit Dr. Eduard Palíšek, CEO von Siemens Tschechien, wurde er für seine langjährige Zusammenarbeit und seinen Beitrag zur Entwicklung der tschechischen Industrie ausgezeichnet.
„Die Industrielle KI für Industrie 4.0 ist der Innovationsmotor für die tschechische und deutsche Volkswirtschaft“, sagte Professor Wolfgang Wahlster und erklärte weiter: „Das liegt daran, dass beide stark vom Export hochwertiger, zukunftsweisender physischer Produkte als Basis für intelligente Dienstleistungen und neue Geschäftsmodelle abhängen. Zusammen mit unseren tschechischen Freunden und Kooperationspartnern bei CIIRC CTU werden wir unser Bestes geben, damit RICAIP zum ‚Mekka‘ für Industrie 4.0-Enthusiasten wird.“
Professor Jana Koehler, seit Februar dieses Jahres neue CEO des DFKI, fügte hinzu: „Die digitale Revolution ebnet den Weg zu intelligenten Produkten und zur Produktion mit mehr Flexibilität, deutlich weniger Ressourcenverbrauch und einem höheren Grad an kundenorientierter Individualisierung. RICAIP wird eine treibende Kraft und der Motor dieser Revolution für die tschechische und deutsche Wirtschaft sein.“
„Das neu errichtete RICAIP-Zentrum hat ein wirklich europäisches Format und wird der Forschung auf dem Gebiet der intelligenten Fertigung in ganz Europa dienen. Natürlich wird ein erheblicher Teil der Kapazität zur Modernisierung der tschechischen KMU beitragen. Wichtig ist auch, dass RICAIP zur Erweiterung der modernen Ausbildung von Studenten und Doktoranden an der Technischen Universität Prag und an der Technischen Universität Brno beitragen wird“, sagte Professor Vladimír Mařík, Wissenschaftlicher Direktor der CIIRC CTU.
Von Anfang an hat sich das RICAIP-Zentrum auf strategische internationale Partnerschaften konzentriert. Eine wichtige Kooperation besteht mit der europäischen KI-Initiative CLAIRE. In nur einem Jahr seit der Gründung hat CLAIRE die Unterstützung von Tausenden von Wissenschaftlern in 34 Ländern erhalten. Professor Holger Hoos von der Universität Leiden in den Niederlanden und einer der Gründer der Initiative eröffnete symbolisch das Prager CLAIRE-Büro im CIIRC. Er betonte: „CLAIRE und RICAIP sind sehr synergetisch. Eine starke Präsenz beider Organisationen hier in Prag ist gut für die Tschechische Republik und noch besser für Europa.“ Inzwischen sind RICAIP und CLAIRE nicht nur durch die gemeinsamen Herausforderungen im Bereich der KI, sondern auch durch die Räumlichkeiten im CIIRC CTU in Prag verbunden.