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NaLamKI: Digitale Plattform für die Landwirtschaft der Zukunft

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Landwirtinnen und Landwirte stehen vor großen Herausforderungen: steigende Abhängigkeit von wenigen Großunternehmen, schwieriger Zugang zu spezialisierten Dienstleistern und der Druck, nachhaltiger zu wirtschaften. Das Forschungsprojekt NaLamKI („Nachhaltige Landwirtschaft mittels Künstlicher Intelligenz“) hat sich seit 2020 darauf konzentriert, diese Probleme zu adressieren. Kernziel des Projekts war die Entwicklung einer digitalen Plattform, die Landwirt*innen mit spezialisierten Dienstleistern vernetzt – insbesondere mit Anbietern von KI-gestützten Lösungen. Nach vier Jahren intensiver Arbeit markierte eine Abschlussveranstaltung in Mannheim den erfolgreichen Abschluss des Projekts.

© DFKI
"Gemüsegärtner Fischer" in Erfurt: Ein Feld voller Blumenkohl.

Die zentrale Innovation von NaLamKI ist eine Plattform, die Landwirtinnen den einfachen Zugang zu Dienstleistungen wie Drohnenflügen für präzise Felddaten oder KI-gestützten Bodenanalysen ermöglicht. Dabei schafft die Plattform eine flexible Infrastruktur, die sich an neue Anforderungen der Landwirtschaft anpassen lässt – ein Meilenstein für die Digitalisierung und die Förderung nachhaltiger Prozesse. Sie dient als Schnittstelle zwischen Landwirtinnen und spezialisierten kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) und ermöglicht es diesen, ihre Technologien effizient anzubieten.

Ein Sensor mit wetterfestem Gehäuse steht zwischen den dichten Reihen eines Blumenkohlfeldes. Der Sensor ist mit einer Antenne ausgestattet und misst kontinuierlich die Bodenfeuchte, während er die Daten drahtlos an eine zentrale Plattform sendet.

Praxisbeispiel: Optimierung der Blumenkohl-Bewässerung durch KI

Ein konkreter Anwendungsfall zeigt, wie die Plattform technologische Lösungen in der Praxis unterstützt: Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) entwickelte gemeinsam mit dem Betrieb „Gemüsegärtner Fischer“ in Erfurt eine Bodenfeuchteprognose für den Blumenkohlanbau. Hierbei kam die LoRaWAN-Technologie für die drahtlose Datenübertragung zum Einsatz.

Bodentemperatur, Nährstoffwerte (NPK) und die Feldneigung wurden kontinuierlich erfasst und durch den Random-Forest-Algorithmus, ein Verfahren des maschinellen Lernens, analysiert. Diese KI-basierte Vorhersage ermöglicht eine präzisere Steuerung der Bewässerung. Ergebnis: reduzierter Wasserverbrauch bei gleichbleibend hohen Erträgen – ein wertvoller Beitrag zur Nachhaltigkeit.

Nachhaltige und zukunftsfähige Technologien

Die Bodenfeuchteprognose ist ein zentraler Baustein der NaLamKI-Plattform. Sie demonstriert, wie zukunftsweisende Technologien wie KI-gestützte Zeitreihenanalysen in der Landwirtschaft konkret angewendet werden können. Gleichzeitig wurde die Plattform so konzipiert, dass sie durch moderne Standards flexibel erweiterbar bleibt, um künftige technologische und ökologische Anforderungen zu bewältigen. Damit bietet NaLamKI Landwirt*innen nicht nur digitale Werkzeuge, sondern auch langfristige Planungssicherheit.

Abschlussveranstaltung in Mannheim

Der erfolgreiche Abschluss des NaLamKI-Projekts wurde am 11. und 12. November bei Projektpartner John Deere in Mannheim gefeiert. Im Rahmen der Veranstaltung präsentierten die Projektbeteiligten die Ergebnisse und Anwendungen, die in den letzten vier Jahren entstanden sind. Dabei wurde deutlich, wie Künstliche Intelligenz dazu beitragen kann, Landwirtschaft nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger und zukunftssicher zu gestalten.