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Projekt Gaia-X 4 ROMS gestartet: Effiziente Paketzustellung in Städten mithilfe von KI

| Handel & Logistik | Mobilität | Autonome Systeme | Data Management & Analysis | Smart Enterprise Engineering | Osnabrück / Oldenburg

Immer mehr Menschen leben in Städten und bestellen online. Künftig werden sich mehr Güter auf den Straßen bewegen, wodurch die Verkehrs- und Umweltbelastung steigt. Bevor ein Paket die Haustür des Empfängers oder der Empfängerin erreicht, muss eine Transportkette durchlaufen werden. Dies funktioniert nicht immer ideal, Lieferfahrzeuge sind nicht voll beladen oder müssen mehrmals anfahren, weil Zustellversuche scheitern. Im Projekt Gaia-X 4 ROMS arbeitet ein Konsortium an einem intelligenten Transportsystem, das die übergreifende, GAIA-X-konforme Nutzung von Daten und die Vernetzung über alle Verkehrsabschnitte, vom LKW auf der Langstrecke bis hin zu autonomen Paketrobotern auf der letzten Meile, ermöglichen soll. Das DFKI entwickelt und untersucht Softwareagenten, womit sich die einzelnen Akteure in Echtzeit untereinander abstimmen und die Abläufe optimiert werden können.

© adobe stock

Das Projekt Gaia-X 4 ROMS (Remote Operation for Automated and Connected Mobility Services) startet innerhalb der Projektfamilie Gaia-X 4 Future Mobility und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Neben einem Use Case im Projekt, der sich auf den öffentlichen Personenverkehr bezieht, wird das datenbasierte Flottenmanagement in der Logistik für den Anwendungsfall „Smart Managed Freight Fleet“ betrachtet. Neuartige, frei navigierende Fahrzeuge könnten künftig Pakete aus städtischen Depots ausliefern. Diese Lagerstätten sind an den sogenannten Hauptlauf, den Weg zwischen den Depots außerhalb der Stadt, angebunden. Mit dem System streben die Partner eine Lösung an, die erstmals diese häufig getrennt betrachteten Transportwelten miteinander verknüpft. Routenführung der autonomen Fahrzeuge, Remote Operation, wie zum Beispiel die Wartung aus der Ferne, und die Kapazitätsplanung sollen eigenständig ablaufen und durch aktuelle Daten gesteuert werden.

Dank der Mehrinformation, die allen Beteiligten verfügbar wird, können lange Wartezeiten der Kunden und Kundinnen durch einen selbst terminierten Empfangszeitpunkt umgangen und die Auslastung der Transportfahrzeuge erhöht werden. Aus dem Projekt sollen Services für das Gaia-X-Register hervorgehen, die für Anwender in Open Source nutzbar sein werden.

„Logistik ist eine wichtige Querschnittsfunktion über alle Wirtschaftsbereiche hinweg und ein geeignetes Anwendungsfeld für KI-getriebene Dienstleistungsinnovationen. Mit Gaia-X 4 ROMS beteiligen wir uns an einer groß angelegten Initiative, die Anforderungen der Branche mit ihrem noch aufgeteilten Datenraum systematisch zu erfassen und auf durchgängige KI-Anwendungen hinzuarbeiten.“, erklärt Prof. Dr. Oliver Thomas, Leiter des DFKI-Forschungsbereichs Smart Enterprise Engineering.

Forschende des Bereichs werden sich im Projekt vordergründig mit einem empirisch begründeten Konzept und der Umsetzbarkeit des Multiagentensystems befassen, die KI-Komponente, die dem Vorhaben zu Grunde liegt. Mobile Paketstationen, Werkstätten, Depots, Trailer und Wechselbrücken werden über Programmierungen repräsentiert. Diese sogenannten Agenten kommunizieren selbständig miteinander und koordinieren die Abläufe eines Objekts. Soll ein Paket ausgeliefert werden, entscheiden sie, ob bestimmte Transportaufträge angenommen werden, wann diese Aufträge ausgeführt werden und erteilen entsprechende Anweisungen an die jeweiligen Menschen und Maschinen.

Konsortialführer des Projektes mit insgesamt 18 Partnern sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und der IT-Dienstleister Arvato Systems. Das Projekt läuft bis September 2024. Das Team von Professor Thomas untersucht auch in anderen Projekten Datenökosysteme und Smart Services, zum Beispiel im Kontext von Smart Living (Projekt ForeSight), im Maschinenbau (Projekt RePARE) und im regionalen Mittelstand (Projekt DBWS).