Die Themen, die im Mittelpunkt dieser intensiven Austauschtage standen, kreisten um Anwendungen zur Stärkung von Resilienz und digitaler Souveränität. Organisiert vom Forum Digitale Technologien und begleitet von Vertretern und Vertreterinnen des BMWK und des DLR-Projektträgers zielte die Roadshow darauf ab, die internationale Sichtbarkeit von Projekten aus den Förderprogrammen des BMWK zu erhöhen, aktiven Austausch zwischen den deutschen und französischen Netzwerkpartnern anzuregen und Ergebnistransfer aus den Projekten heraus anzustoßen.
Die Delegationsreise begann in der lebhaften Hauptstadt Frankreichs, Paris, wo die Gruppe die einzigartige Station F besuchte und eine exklusive Führung durch die inspirierenden Räumlichkeiten des führenden französischen Innovation-Hubs für Startups bekam. Dieser Campus im ehemaligen Bahnhofsgebäude ist der größte seiner Art in Europa und bietet eine auf Rotation ausgelegte modulare Infrastruktur aus Büros, Workspaces und Veranstaltungsräumen für über tausend Startups und Unternehmen aus verschiedensten Branchen.
Dieser Ort bot eine inspirierende Umgebung für das im Anschluss stattfindende erste Vernetzungstreffen mit französischen Partnern. Das Forum begrüßte wichtige Akteure aus den digitalen Einheiten der französischen Ministerien sowie aus Forschung und Wirtschaft. Gemeinsames Anliegen war den Partnern das Engagement für die Förderung von digitaler Innovation im europäischen Raum.
“We wanted to thank you very much for organizing the FDT France Roadshow in the way you did. It was highly efficient and effective coupled also with inspiration and very nice moments."
Bernt Andrassy, DRIMCo
Der zweite Tag führte die Gruppe nach Paris-Saclay, einem Ort von herausragender Bedeutung für die Technologie-Szene in Paris und darüber hinaus. Hier bestätigte sich, was bereits am Vortag in der Station F deutlich wurde: Es kann für Unternehmen Vorteile haben, sich einem lokal konzentrierten und wachsenden Ökosystem anzuschließen. Dabei dient jeder einzelne Akteur im Ökosystem als Pull-Faktor für weitere Ansiedlungen. Fügt man entsprechende Mentoring-Angebote, Möglichkeiten des ko-kreativen Austauschs mit kurzen Wegen und eine gesunde Dosis Wettbewerb hinzu, kann dies zu vielversprechenden Ergebnissen führen, von denen am Ende alle Netzwerkpartner wechselseitig profitieren.
Paris-Saclay vereint diesbezüglich als starker Cluster mit Fokus auf direkten Austausch zwischen Forschungslandschaft und Technologieunternehmen auch für die deutschen Projekte viele spannende Schnittmengen und Anknüpfungspunkte. So konnte die Gruppe in Kurzpräsentationen direktes Feedback zu ihren Produktversprechen und Lösungsansätzen erhalten. In einem intensiven Austausch traf die Delegation am Standort bei SINCLAIR auf Vertreterinnen und Vertreter von drei bedeutenden französischen Energiekonzernen, die als Wettbewerber an diesem Ort gemeinsam an KI-Lösungen für übergreifende Herausforderungen zusammenarbeiten. Im Anschluss daran war die Delegation zu Gast beim Paris-Saclay Innovation Playground und vernetzte sich mit weiteren versammelten Akteuren aus dem Pariser Ökosystem.
Ein besonderes Highlight folgte noch zum Abschluss des Tages beim Forschungszentrum IDRIS mit dem Besuch des Jean Zay Supercomputers. Während einer exklusiven Führung erfuhr die Delegation nicht nur mehr über die gewaltige Rechenleistung dieses Systems und welche hohen Sicherheitsvorkehrungen notwendig sind, um solch leistungsstarke technologische Infrastruktur ausreichend zu schützen. Auch wurde die Gruppe Zeuge der beeindruckenden Lautstärke des Supercomputers im laufenden Betrieb. Diese, verursacht durch die leistungsstarke Kühlung, gleicht durchaus dem Klangpegel eines Berliner Nachtclubs.
In Marseille, dem zweiten Stopp der Roadshow, dreht sich alles um das Wasser. Als bedeutende Hafenstadt und logistischer (Daten-)Knotenpunkt wird die Bewältigung der mit dem globalen Klimawandel verbundenen Herausforderungen direkt im Ökosystem aus angewandter Forschung und Wirtschaftspartnern greifbar.
Es war interessant zu sehen, wie die unmittelbare natürliche Umgebung einen Einfluss auf die Startup- und Unternehmensentwicklung vor Ort nimmt. Beim Besuch im Grand Port Maritime de Marseille erfuhren die Teilnehmenden aus erster Hand, wie der Innovationswettbewerb „Smart Port Challenge“ nachhaltige Lösungen fördern kann, um den Hafen zukunftssicher zu machen - immer unter der Prämisse, dass wirtschaftliches und logistisches Potenzial gesteigert und Umweltauswirkungen gleichsam reduziert werden.
“I never before experienced such a well-organized and thought-out roadshow with just the right mix of partners – every bit of networking was extremely productive! If I had the chance, I would definitely join again without a second thought.”
Eric Veith, OFFIS
Der letzte Tag der Roadshow führte die Delegation zur CISAM, um in den Austausch mit den durch Handelskammern vernetzten lokalen Startup- und Forschungs-Clustern zu treten. In wechselseitigen Pitches wurde auf französischer Seite der Fokus klar auf Entwicklungsperspektiven der sozial-ökologischen Transformation gelegt, was sich u. a. in Lösungsvorschlägen und Produktversprechen hinsichtlich Wasserentsalzung, Abfallmanagement, smarter Energienutzung und anderen Cleantech-Lösungen zeigte.
Für die Innovationslandschaft Marseilles ist der Schutz der mit dem Hafen verbundenen Ressourcen von zentraler Bedeutung, um das lokale Wirtschaftssystem langfristig zu unterstützen und zu bereichern. Hier fanden sich auch im Kontakt mit den teilnehmenden F&E-Projekten der Delegation viele Anknüpfungspunkte.
“Without getting too far ahead of myself, the links of reciprocity and complementarity are already obvious to the host team. [..] Your roadshow is exemplary... and one might be tempted to say German-style.”
Vincent Gay, Synchronicity
Nach vier Tagen verließ die Delegation Frankreich mit neuen Eindrücken, inspirierenden Gedankenanstößen und ersten Ideen zur Verstetigung der geknüpften Netzwerke. Das Forum Digitale Technologien hofft, dass durch den Austausch eine gute Basis für kommende deutsch-französische Kooperationen in den jeweiligen Themen- und Anwendungsfeldern hergestellt werden konnte.