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Robotertests im irdischen All: DFKI Robotics Innovation Center eröffnet Weltraum-Explorationshalle

| Pressemitteilung | Robotik | Robotics Innovation Center | Bremen

Weltraumroboter unter realistischen Bedingungen zu testen ermöglicht die Weltraum-Explorationshalle, die das DFKI Robotics Innovation Center (RIC) am Montag in Bremen eröffnet hat. In der 288 Quadratmeter großen Halle führen DFKI-Wissenschaftler Experimente auf einer nachgebildeten Mondlandschaft durch. Die Ausstattung ist weltweit einzigartig.

© DFKI GmbH
In der 288 Quadratmeter großen Weltraum-Explorationshalle erproben DFKI-Forscher Robotersysteme, die im Weltraum komplexe Aufgaben lösen sollen.

Nach 18-monatiger Bauzeit ist die vom DFKI-Gesellschafter Astrium GmbH und dem Land Bremen geförderte Explorationshalle nun vollständig einsatzbereit. „Damit wurde ein Meilenstein geschaffen, um Deutschland im Bereich der Technologieentwicklung und -anwendung bei internationalen Weltraummissionen zu positionieren“, sagte Prof. Dr. Frank Kirchner, Direktor des DFKI RIC.

Systeme wie der an steilen Hängen kletternde Roboter SpaceClimber erproben ihre Fähigkeiten in der neun Meter breiten Kraterlandschaft. Ihre Beschaffenheit wurde der eines Kraters am Südpol des Mondes nachgebaut. Die Oberfläche ist variabel: Steinsegmente lassen sich austauschen, damit Testläufe auf verschiedenen Untergründen gemacht werden können. Eine 18 Quadratmeter große Rampe auf einem vier Meter hohen Plateau am Kopfe der Kraterlandschaft ist in ihrem Steigungsgrad verstellbar. So lässt sich die Beweglichkeit der Roboter auf horizontalem Boden und an Abhängen testen. Die schwarze, nicht-reflektierende Beschichtung der Halleninnenwände sorgt für mondähnliche Lichtverhältnisse. Bereits jetzt proben Forscher hier für eine künftige Mission zum Mond.

Simulierte Rendezvous: Roboter üben, Satelliten einzufangen

Mit einer Höhe von zehn Metern bietet die Halle ausreichend Platz, um Flugsysteme sowie Interaktionen zwischen Satelliten und Robotern zu erproben: Im Projekt INVERITAS simulieren DFKI-Forscher das Einfangen von nicht mehr kontrollierbaren Satelliten durch einen so genannten Servicing-Satelliten. Dieser besteht aus einem Roboterarm, der an einen beweglichen Kabelroboter montiert ist. Von insgesamt acht Seilen gestützt, bewegt sich das System durch die Luft. Währenddessen nimmt es Kontakt zu einem Industrieroboterarm am Hallenboden auf, der die Bewegungen des einzufangenden Satelliten nachahmt.

Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, Vorsitzender der Geschäftsführung des DFKI, erläuterte: „Heute können wir mit der Weltraumexplorationshalle das Spektrum der Living Labs am DFKI ergänzen, in denen wir Spitzenergebnisse unserer Forschung als konkrete Innovationen in realistischen Anwendungsszenarien für unsere Auftraggeber und Kunden konkret erlebbar machen.“

Renate Jürgens-Pieper, Senatorin für Bildung und Wissenschaft der Freien Hansestadt Bremen erklärte in ihrem Grußwort: "Ich freue mich sehr, dass sich das DFKI Modell aus Sicht Bremens bereits jetzt als ein Erfolgsmodell erwiesen hat. Trotz der schwierigen Haushaltslage wird Bremen deshalb das DFKI weiter in seinem Ausbau unterstützen. Es ist vorgesehen, dass das Wissenschaftsressort gemeinsam mit dem Wirtschaftsressort in den kommenden Jahren über 4 Mio. Euro für einen weiteren Neubau des Robotics Innovation Centers bereitstellen will.“

Bau und Ausstattung der Weltraum-Explorationshalle kosteten rund 600.000 Euro, die der DFKI-Gesellschafter Astrium GmbH, die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH und das DFKI zu gleichen Teilen tragen. Die Projekte INVERITAS und SpaceClimber werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie durch die Raumfahrt-Agentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. gefördert, SpaceClimber zudem von der Europäischen Weltraumagentur ESA.

Über das DFKI Robotics Innovation Center

Das Robotics Innovation Center entwickelt unter Leitung von Prof. Dr. Frank Kirchner mobile Robotersysteme, die an Land, zu Wasser, in der Luft oder im Weltraum komplexe Aufgaben lösen können. Das Design der Systeme orientiert sich oft an Vorbildern aus der Natur: Vier-, sechs-, oder achtbeinige Kletter- und Laufroboter, schlangenförmige Unterwasserfahrzeuge und zweiarmige Transportroboter ahmen evolutionär bewährte Bewegungsmuster nach. Diese verbinden sie mit den Vorteilen neuer Materialien.

Kontakt:
Direktor: Prof. Dr. Frank Kirchner
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH
Robotics Innovation Center
Tel.: +49 421 178 45 4100
Frank.Kirchner@dfki.de

Team Unternehmenskommunikation Bremen
Tel.: +49 (0)421 178 45 4121 Programm
uk-hb@dfki.de

© DFKI GmbH
Den freikletternden Roboter SpaceClimber testen DFKI-Forscher in der Weltraum-Explorationshalle. Das System soll Kratersteigungen von bis zu 80 Prozent sicher beherrschen und in der Lage sein, auf dem Mond autonom zu navigieren.

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