In SECAI (Sustainable heating through Edge-Cloud-based AI systems) wird basierend auf den bisherigen Erkenntnissen des Smart-Living-Leuchtturmprojekts ForeSight der Heizbedarf von Privatwohnungen KI-basiert analysiert, um darauf aufbauend optimierte und auf die Bedarfe von Mietenden und Vermietenden abgestimmte Heizpläne für Gebäudekomplexe und Wohnungen zu erstellen. Dazu wird ein Edge-Cloud-basiertes KI-System zur dezentralen Heizungssteuerung entwickelt, das durch Retro-Fitting in Bestandsgebäuden installiert werden kann.
Im Kontext der aktuellen Energiekrise und langfristig gesteckter Klimaziele verspricht der in SECAI zu erforschende Ansatz ein hohes Potenzial, um ressourcenschonend und kostengünstig Heizungsenergie einzusparen. Die Technologie soll schnell verfügbar und kurzfristig einsetzbar sein.
Die Konsortialpartner des Projekts sind die Connectivity Solutions GmbH, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI), die Forschungsvereinigung Elektrotechnik beim ZVEI e.V., die Goethe-Universität Frankfurt, die GSW Sigmaringen und die Strategion GmbH, die nicht nur Entwicklungspartner, sondern auch der Konsortialführer ist und die Auszeichnung am heutigen Monag, 29. August 2022, auf den Tagen der digitalen Technologien stellvertretend für das Konsortium in Empfang nahm. Daneben sind mit dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (GdW), der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) sowie der wibutler alliance e.V. drei assoziierte Projektpartner bereits an Bord. Weitere interessierte Partner können sich auch nach dem Projektstart am 1. Oktober 2022 noch für das auf drei Jahre angelegte Vorhaben assoziieren.
Die Motivation für das Forschungsprojekt SECAI
Nachhaltigkeit, digitaler Wandel und ein zunehmend schwierigeres wirtschaftliches und internationales Umfeld fordern Wirtschaft und Gesellschaft heraus. Insbesondere dem täglichen Heizverhalten deutscher Haushalte kommt vor dem Hintergrund des Klimawandels eine zentrale Bedeutung zu. Über 75 % der Wohnungen in Deutschland greifen zum Heizen auf die fossilen Brennstoffe Erdgas und Erdöl zurück. So entstehen durch die Beheizung und Kühlung von Gebäuden sowie die Warmwasserbereitstellung ca. 18 % aller CO2-Emissionen in Deutschland. Die mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine einhergehende Diskussion zu Energieversorgungssicherheit und steigenden Öl- und Gaspreisen zeigt zusätzlich den akuten und großen Handlungsbedarf auf. Es bedarf nachhaltiger Lösungen, mit denen kurzfristig der Verbrauch von Heizenergie in breiter Masse reduziert wird. Herkömmliche Verfahren wie die Installation von Dämmung sind dabei oftmals zu langwierig und kostspielig.