Prof. Dr. Andreas Dengel, Standortleiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern, bekräftigte dies: „Wir haben in Rheinland-Pfalz eine sehr gute Ausgangslage – das gilt für die Forschungslandschaft und die Unternehmen im Land.“ Man müsse einen eigenen Weg finden, der sich von dem der Global Player USA und China unterscheide. Dort profitiere man sehr von Konsumentendaten, was aus Datenschutzgründen in Deutschland so nicht zielführend sei. „Was wir haben“, fuhr Dengel fort, „sind Daten aus der Industrie. Diese müssen wir nutzen und mit anderen, etwa öffentlichen Daten, zusammenbringen. Dafür brauchen wir auf allen Ebenen noch mehr Vernetzung.“
Im KI-Board der ZIRP, einem neu eingerichteten Gremium unter der Leitung von Staatssekretärin Heike Raab, sollen KI-Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft einen Beitrag zur landesweiten Bündelung von KI-Forschung und -Anwendung leisten. Ziel ist die Diskussion der wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung von KI sowie eine noch stärkere Vernetzung der Akteurinnen und Akteure im Land.
In der ersten Sitzung zum Thema E-Health wurde deutlich: Wo Künstliche Intelligenz auf Medizin und Gesundheitswirtschaft trifft, entstehen Wachstumsmärkte für die rheinland-pfälzische Digitalwirtschaft, in der Zusammenarbeit von Forschung und Anwendung und in besseren Leistungen für Patientinnen und Patienten und alle Versicherten.
„Medizin und Gesundheitswirtschaft werden wie nahezu alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche von Künstlicher Intelligenz revolutioniert werden. Daher freue ich mich, dass die ZIRP am 3. und 4. September 2019 mit dem Zukunftskongress „rlp_vernetzt: Gesundheit digital“in Koblenz ein deutliches Signal für die Stärken des Landes im Bereich Digitalisierung und Gesundheitswirtschaft setzt“, sagte Heike Raab.
Andreas Klüter, Geschäftsführer der Empolis Information Management GmbH, Gesellschafter und Spin-off des DFKI, sieht einen gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit Gesundheit und bei der Akzeptanz digitaler Technologien wie KI. „Ansprüche und Erwartungshaltungen ändern sich, die Nutzung wird weiter zunehmen.“ Dabei müssten die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland bedacht werden. „Unser Datenschutz ist ein hohes Gut, allerdings müssen wir konkurrenzfähig bleiben. Dieser Spagat“, betonte Klüter, „wird in Zukunft entscheidend sein.“
Am 3. und 4. September wird die ZIRP mit dem zweitägigen Zukunftskongress „rlp_vernetzt: Gesundheit digital“ im Kurfürstlichen Schloss Koblenz dazu beitragen, die Bedeutung digitaler Lösungen in Medizin, medizinischer Versorgung und Gesundheitswirtschaft und die Fülle an neuen Optionen und Anwendungen für Rheinland-Pfalz zu verdeutlichen und erlebbar zu machen. Ziel der Tagung ist, auf die besonderen rheinland-pfälzischen Kompetenzen im Bereich E-Health aufmerksam zu machen. Als besonderes Highlight bietet die Ausbildungsmesse „Gesundheit ist mein Beruf!“ Koblenzer Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, lokale Arbeitgeber der Gesundheitsbranche kennenzulernen.
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