Individuelle anthropometrische Maßzahlen sind wichtig für unterschiedlichste Anwendungen (Gesundheitswesen, Ergonomie, Bekleidungsindustrie). Aus 3D Körpermodellen können diese Daten automatisch extrahiert werden. In diesem Projekt soll ein Körperscanner entwickelt werden, der sich durch seine Präzision, Robustheit und Handhabbarkeit sowie Ergänzung einer Analysekomponente als mobilen Body Analyzer von seiner Konkurrenz abhebt. Die benötigte Hardware zur Aufnahme der Daten ist dabei auf eine einzige Kamera (Occipital Structure) und ein mobiles Endgerät (Apple iPad) reduziert. Dieses Projekt wird in Kooperation mit der „Video Analytics“ Abteilung von Siemens Österreich durchgeführt.
Ein visueller Körperscanner rekonstruiert ein geschlossenes 3D Modell einer Person aus unterschiedlichen Kameraansichten. Diese Ansichten können auf der Basis einer Kamera gewonnen werden, indem sich die Person vor dieser Kamera um die eigene Achse dreht, oder, indem die Kamera um die Person herum bewegt wird. Geht man von einer Tiefenkamera aus, so werden aktuelle Filter- und globale, nicht-starre Registrierungsverfahren verwendet, um die aufgenommenen Daten in ein konsistentes Körpermodell zu überführen. Solche Systeme wurden in der Vergangenheit bereits entwickelt und publiziert; u.a. von unserem Forschungsbereich (KinectAvatar). Diese Systeme weisen jedoch einige Einschränkungen in Präzision, Detailgrad und Robustheit auf, die den praktischen Einsatz bisher erschweren.
Ziel dieses Projektes ist es, diese Einschränkungen durch gemeinsame Verwendung von Farb- und Tiefeninformationen zu beseitigen und das System durch Ergänzung einer Analysekomponente zur Extraktion anthropometrischer Maße zu einem kostengünstigen, mobilen, ohne technische Kenntnisse handhabbaren Body Analyzer zu erweitern.