Das Thema E-Government hat sich in den vergangenen Jahren weltweit zu einem wichtigen Treiber für die innovative Verwaltung entwickelt. Zahlreiche Bemühungen der verschiedenen Administrationen aber auch der Wirtschaft und Forschung zeugen davon, dass der Einsatz innovativer Informations- und Kommunikationstechnologie einen festen Bestandteil für die Verwaltungsmodernisierung weltweit bildet. Auch am Institut für Wirtschaftsinformatik (IWi) im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) sind bereits zahlreiche Aktivitäten im Umfeld des E-Government zu verzeichnen. Das Competence Center eGovernment wurde 2001 gegründet, um dem gestiegenen Interesse an E-Government Rechnung zu tragen. Ziel des Kompetenzzentrums ist ein umfassender Wissenstransfer in Forschung, Lehre und Verwaltungspraxis. Erarbeitetes Wissen und gewonnene Erkenntnisse aus den Projekten des IWi im Bereich der öffentlichen Verwaltung können so auch über das jeweilige Projektende hinaus zur Verfügung gestellt werden.
Das IWi hat sich bereits seit den Anfängen des E-Government Expertise und Wissen durch Projekte und Veröffentlichungen erarbeitet. So wird eine interdisziplinäre Wissensbasis für den Erfahrungsaustausch zwischen Verwaltungsforschung und -praxis realisiert. Von zentraler Bedeutung sind dabei die realisierten Kooperationen mit Institutionen aus Wissenschaft und Verwaltungspraxis, wobei umfassende Kontakte auf nationaler und europäischer Ebene etabliert wurden. Das Kompetenzzentrum betreute und betreut aktuell verschiedenste Projekte auf europäischer Ebene (www.r4egov.info, www.ejustice.eu), auf Bundesebene (www.rafeg.de) sowie auf Landesebene (Projekt innoGov, Förderassistent und Onlinedienste Saar 2.0). Basis der Projektarbeit ist die herausragende Stellung des Instituts im Umfeld des Prozessmanagements. Die Verbindung der Themenfelder Prozessmanagement und E-Government wird dem notwendigen Wandel von der aufgabenorientierten zur prozessorientierten, innovativen Verwaltung gerecht. Hierdurch können relevante Themenfelder des E-Government adressiert werden, wie bspw. prozessorientierte Leistungserstellung und -gestaltung, inter- und intraorganisational durchgängige Leistungsprozesse oder prozessorientierte Kollaboration föderaler Einheiten. Neben der Durchführung von Projekten werden auch Studien zum Thema E-Government erstellt. So wurde bspw. eine bundesweite empirische Erhebung zum Thema „Prozessorientierung in der öffentlichen Verwaltung“ durchgeführt. Eine internationale Untersuchung im Auftrag eines Unternehmens lieferte Erkenntnisse zum Management schwach strukturierter Prozesse in der Verwaltung.