In-Orbit Servicing und in-Orbit Manufacturing Aufgaben bekommen einen immer größeren Stellenwert zugeschrieben. Dies gilt sowohl für die Institutionelle Raum-fahrt wie auch privatwirtschaftliche Aktivitäten. Fast alle potenziellen OOS- und ISMA-Anwendungen erfordern die Fähigkeit mit Robotersystemen zu interagieren. Deshalb wurden in den letzten Jahren in Deutschland, Europa und International umfangreiche FuE-Aktivitäten vorangetrie-ben, um kompakte, leichte und universell einsetzbare Manipulatorarme für den orbitalen Einsatz zu entwickeln (z.B. ROKVISS, CAESAR, DEXARM, MadeIn-Space, PIAP). Die architektonischen Konzepte und zugrunde liegenden Technologien für diese Systeme befinden sich daher in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. Werkzeuge, die am Endeffektor von Manipulatoren angebracht und bedient werden können um die eigentlichen Kontaktvorgänge wie Greifen, Schrauben, Nieten, Durchsatzverbindungen durchzuführen, sind in der Regel weniger allgemein und für spezifische Operationen ausgelegt.
Gegenstand des Projektes ist die Definition und Entwicklung eines intelligenten Endeffektors für orbitale Robotersysteme mit Manipulationsfähigkeit. Grundlage für diese Entwicklung stellt die Multi-Purpose-Tool (MPT) Werkzeugar-chitektur der AIRBUS Defence and Space GmbH (ADS) dar. Kern dieser Architektur ist die Aufteilung der Werkzeuge in ein generisches Antriebs- und Avionik-Modul, sowie in die missions- und anwendungsspezifischen Werkzeugaufsätze. Diese Trennung ermöglicht die Entwicklung neuer Werkzeuge für spezielle technologische Operationen in kürzerer Zeit und mit einem geringeren Budget.
Am DFKI wird erfolgt im Rahmen von STARLIT die Entwicklung und Evaluation von robotischen Greif-Werkzeugaufsätze zur Befähigung robotischer Einheiten große Strukturen wie zB. Antennensegmente, im Orbit zu handhaben und zu fertigen. Dafür wird innerhalb eines Jahres die Entwicklung eines proof-of-concept Mechanismus und dessen Teilqualifizierung im Bereich TRL 3-5 angestrebt. Die Werkzeugentwicklung findet in Anlehnung an das Vorhaben PERIOD statt, welches Teil des Weltraumforschungsclusters Horizon 2020 der Europäischen Union zur Weltraumrobotiktechnologieförderung ist.
Partner
Airbus Defence and Space in Bremen ist das Europäische Kompetenzzentrum für astronautische Raumfahrt, Trägerraketen und Weltraumrobotik. Der traditionsreiche Standort im Norden Deutschlands ist mit seinen rund 1.700 hochqualifizierten Mitarbeitern verantwortlich für wesentliche Beiträge Europas zur Raumfahrt sowie für die Rumpffertigung des Millitärtransporters A400M.