Wie funktioniert Grüne KI für den Umwelt- und Klimaschutz? Diese Frage steht im Mittelpunkt der „AI Conference: Mit Künstlicher Intelligenz zu mehr Nachhaltigkeit?“ des Bundesumweltministeriums (BMUV), die am 7. November in Berlin von Bundesumweltministerin Steffi Lemke eröffnet wird. Zum umfangreichen Programm gehören neben Keynotes und Workshops auch Präsentationen aktueller KI-Projekte und Initiativen, an denen das DFKI beteiligt ist. Dazu zählen das KI-Leuchtturmprojekt PlasticObs+ sowie die KI-Initiative Green-AI Hub Mittelstand.
Im Projekt PlasticObs+ entwickelt ein Konsortium unter der Leitung des DFKI eine neue Methode zur luftgestützten Überwachung von Abfällen in größeren, zusammenhängenden Meeresgebieten. Als Weiterentwicklung zu bisherigen Verfahren, welche eine punktuelle Erfassung von Plastik in Gewässern ermöglichen, zielt diese Methode auf eine kontinuierliche und möglichst flächendeckende Überwachung ab.
Auf der AI Conference präsentieren Beteiligte aller Projektpartner PlasticObs+ als Showcase. Sie demonstrieren u.a., wie Plastikteppiche durch ein flugzeuggetragenes Sensorsystem zukünftig erfasst werden können. Darüber hinaus wird das Training, der Einsatz sowie der Mehrwert von Künstlicher Intelligenz bei der Detektion von Abfall in den Meeren veranschaulicht.
„Künstliche Intelligenz hilft uns, nicht nur die Menge, sondern auch die Art des Plastikmülls aus großer Höhe zu erkennen. Unser Ziel ist es, bei Routine-Überflügen Müll-Hotspots zu entdecken und zu bestimmen. Wir wollen Entscheiderinnen und Entscheidern in Politik und Wirtschaft eine wissenschaftliche Datengrundlage an die Hand geben, mit der sie Maßnahmen gegen die Einbringung von Müll in unsere Meere ergreifen können.“
PlasticObs+ ist ein vom BMUV gefördertes KI-Leuchtturmprojekt für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen. Zuständige Projektträgerin der Förderinitiative ist die Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gGmbH. PlasticObs+ wird vom DFKI geleitet und zusammen mit der Jade Hochschule, der Optimare Systems GmbH und everwave umgesetzt.
Auf der AI Conference wird der KI-Pilotbetrieb SWMS durch den Geschäftsführer, Lars Windels, vorgestellt, für den das DFKI im Rahmen des Green-AI Hubs Mittelstand eine KI-Lösung entwickelt hat.
Der Green-AI Hub Mittelstand ist eine KI-Initiative des Bundesumweltministeriums, die von der Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gGmbH koordiniert wird. Sprecher des Green-AI Hubs Mittelstand ist Professor Dr. Oliver Thomas, Forschungsbereichsleiter von Smart Enterprise Engineering im DFKI Niedersachsen.
Das DFKI übernimmt beim Green-AI Hub Mittelstand den Betrieb. Insbesondere unterstützen DFKI-Expertinnen und Experten im Rahmen der KI-Pilotprojekte und entwickeln praxisnahe KI-Lösungen.
Zu den Pilotbetrieben zählt neben zahlreichen anderen KMUs auch die Oldenburger Firma SWMS Systemtechnik Ingenieurgesellschaft mbH, ein Technologieunternehmen, das Softwarelösungen für den 3D-Druck anbietet. Das DFKI hat für SWMS eine KI-Lösung entwickelt, die Fehler bei 3D-Drucken frühzeitig erkennt und hilft, diese künftig zu vermeiden. So können Material und Energie eingespart werden. Lars Windels, Geschäftsführer von SWMS, wird das KI-Pilotprojekt auf der AI Conference präsentieren.
Ein weiterer Beitrag des DFKI ist die Teilnahme von Dr. Aljoscha Burchardt bei der Podiumsdiskussion "Innovationsmotor Green AI: Wie muss die Wirtschaft die Twin Transition angehen?”. In diesem Thesen-Panel mit anschließender Q & A diskutieren mehrere Experten die aktuellen Rahmenbedingungen für die Implementierung von nachhaltiger KI in der Wirtschaft – mit Blick auf die anstehende Twin Transition der deutschen Wirtschaft. Dr. Aljoscha Burchardt ist Principal Researcher, Research Fellow und stellvertretender Standortsprecher des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Berlin. Er ist Experte für Sprachtechnologie und Künstliche Intelligenz.