Die UDE ist eine der jüngsten und größten Universitäten Deutschlands, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 2003 zu einer weltweit anerkannten Forschungsuniversität entwickelt hat. Die dediziert medizinisch ausgerichtete Professur „Systeme der Medizintechnik“ im eigenständigen Fachgebiet Systeme der Medizintechnik hat innerhalb der Abteilung EIT eine integrative Rolle hinsichtlich des Gebiets der Medizintechnik und zum Ziel, den systemischen Aspekt der Medizintechnik in Forschung und Lehre zu vertreten. Hierunter wird die zunehmende Durchdringung medizinischer Geräte und Verfahrensabläufe durch Rechnertechnik verstanden. Dabei kommen neuartige Systeme, Dienste und Analyse- wie auch Behandlungsmethoden zum Einsatz, die das Tätigkeits- und Forschungsfeld der Medizintechnik derzeit und auch auf lange Sicht stark verändern werden.
In ihren Rollen als Teamleiterin am Robotics Innovation Center sowie als Leiterin des „Brain & Behavioral Lab“ der AG Robotik an der Universität Bremen arbeitet Professorin Elsa Kirchner bereits seit vielen Jahren in den Bereichen Medizintechnik, Robotik, Mensch-Maschine-Interaktion, kognitive Architekturen, Neurophysiologie und Elektroenzephalographie. In ihrer Forschung verbindet die studierte Biologin mit Promotion in der Informatik erfolgreich Künstliche Intelligenz mit Neurowissenschaften, um maschinelles Lernen durch die Interaktion mit dem Menschen nicht nur zu ermöglichen, sondern auch möglichst intuitiv zu gestalten. Im Rahmen ihrer Professur wird sie die Arbeiten an ihren bisherigen Forschungsthemen fortführen und sich hierbei schwerpunktmäßig auf Rehabilitations- und Assistenzsysteme, insbesondere Exoskelett-Technologien, sowie die Biosignalanalyse für die Mensch-Maschine-Interaktion und das interaktive Lernen konzentrieren.
Im Rahmen ihrer Kooperation mit dem DFKI leitet Elsa Kirchner am Robotics Innovation Center aktuell das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Vorhaben EXPECT, das sich mit der Entwicklung einer adaptiven, multimodalen Interaktionsplattform für die Mensch-Roboter-Kollaboration insbesondere im Bereich der intelligenten Rehabilitation-Robotik befasst. Zudem gehört sie zum Leitungsteam des ebenfalls vom BMBF geförderten Projekts M-Rock, das auf die Entwicklung von Technologien abzielt, mit denen sich Roboter automatisch an die individuellen Bedürfnisse der Nutzenden anpassen lassen, u.a. durch die Verwendung von impliziten Feedback in Form von EEG-Daten.
Curriculum Vitae Prof. Dr. Elsa A. Kirchner
Elsa A. Kirchner, geboren 1976, studierte von 1994 bis 1999 Biologie an der Universität Bremen. 1999 erhielt sie ihr Diplom. Ihre Diplomarbeit war das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Institut für Hirnforschung I: Verhaltensphysiologie und Entwicklungsneurobiologie der Universität Bremen und der Bonner Universitätsklinik für Epileptologie. Von 1997 bis 2000 war sie Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Während ihres Studiums erhielt sie mehrere Auszeichnungen und weitere Stipendien. Mit dem Förderpreis der Stiftung „Familie Klee“ war es ihr von 1999 bis 2000 möglich, als Gastwissenschaftlerin am „Department of Brain and Cognitive Sciences“, MIT in Boston, USA, zu forschen. Seit 2005 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen im Fachbereich Mathematik und Informatik. In der dortigen AG Robotik war sie bis 2021 Leiterin des „Brain & Behavioral Lab“. Am Robotics Innovation Center des DFKI leitete sie seit 2008 das Team „Interaktion“ und seit 2016 das erweiterte Team „Nachhaltige Interaktion und Lernen“. 2014 promovierte sie im Fachbereich der Informatik an der Universität Bremen. Sie ist Autorin von über 80 Publikationen in internationalen Journalen und Konferenzen sowie von sieben Buchkapiteln. Sie betreute mehrere Diplom-, Master- sowie Bachelor-Arbeiten und ist Gutachterin verschiedener internationaler Journale und Konferenzen.
Seit 2018 ist sie Mitglied der Plattform Lernende Systeme in der Arbeitsgruppe 6: Gesundheit, Medizintechnik, Pflege. Zudem ist sie Gründungsmitglied des vom BMWi geförderten Netzwerkes „Space2Health“ der DLR Raumfahrtagentur. Außerdem war und ist sie als Expertin für KI, Mensch-Maschine-Interaktion, Assistenzsysteme und autonome Robotik an der Definition neuer Förderkorridore beteiligt, insbesondere beim BMBF im Bereich Medizintechnik und Pflege des Förderschwerpunkts "Mensch-Technik-Interaktion" und beim BMWi. Zudem ist sie als Gutachterin für private Stiftungen und regelmäßig für das Ministerium MA 23 - Wirtschaft, Arbeit und Statistik, Wien, Österreich sowie für die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) tätig.