CASE – eine digitale partizipatorische Bürgerwissenschaftsplattform – kommt derzeit in den Niederlanden (infectieradar.nl) und Belgien (survey.infectieradar.be) sowie bei einer LongCOVID-Studie in den Niederlanden zum Einsatz. Sie ermöglicht es Bürgern an wissenschaftlichen Studien teilzunehmen, ihre Daten zur Verfügung zu stellen und somit die Forschung aktiv zu unterstützen. CASE wird aktuell vor allem im Rahmen von Studien im Gesundheitssektor eingesetzt, weitere Anwendungsszenarien sollen folgen.
CASE bildet die Grundlage der länderspezifischen Instanzen von InfluenzaNet und ermöglicht den beteiligten Gesundheitsorganisationen großflächige (Langzeit-) Studien und Umfragen mithilfe der Nutzer durchzuführen. Diese können per Web-App an Studien teilnehmen, sich die Ergebnisse anzeigen lassen und sich über Risikogebiete und Krankheitsausbrüche auf einer Karte informieren. Darüber hinaus bekommen sie weitere Informationen zu Krankheiten wie Symptome, Hygienehinweise, Ansteckungswege etc. Davon profitieren sowohl die Studienersteller als auch die Teilnehmer. Eine der Kernfunktionen, die CASE von anderen Plattformen unterscheidet, ist der intelligente, dynamische Ansatz: Der Studienersteller kann sehr flexibel festlegen, was sich innerhalb der Studie wann und wie dynamisch ändern soll. Dies führt dazu, dass sich das System aufgrund des Nutzerverhaltens der bisher gegebenen Antworten sowie dem Kontext individuell an den Nutzer anpassen kann. Darüber hinaus wurde CASE auf Basis der höchsten Privacy- und Sicherheitsstandards entwickelt.
Der Kontakt zu verschiedenen europäischen Gesundheitsorganisationen entstand im Rahmen des von der EU geförderten Projekts „CIMPLEX“, das durch das DFKI koordiniert wurde. Dort lag der Fokus unter anderem auf den klassischen Grippeerkrankungen. Schwerpunkte waren die Vorhersage und Beeinflussung von Krankheitsausbreitungen und anderen Ansteckungsphänomenen sowie deren soziale und wirtschaftliche Auswirkungen.
Mit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie und dem starken Interesse von verschiedenen europäischen Gesundheitsorganisationen bei der Überwachung der Krankheitsausbreitung und allgemeinen Untersuchung von Krankheitssymptomen sowie Langzeitfolgen rückte COVID-19 mehr und mehr auch in den Fokus von InfluenzaNet und den einzelnen Länderinstanzen des Netzwerkes.
Aktuell laufen Gespräche zum Einsatz von CASE in weiteren Ländern. Darüber hinaus ist coneno am EU-Projekt VERDI – “SARS-coV2 variants Evaluation in pRegnancy and paeDIatrics cohorts” beteiligt, welches die Erforschung und Bewertung des Einflusses von SARS-coV2 Varianten auf Schwangere und Kinder zum Ziel hat. Das Projekt mit 21 Partnern aus zwölf Ländern startet am 1. November 2021.
Erfolgreicher KI-Transfer durch Ausgründungen
Für den erfolgreichen Transfer von vielversprechenden Technologien, Forschungsergebnissen und Know-how in Wirtschaft und Gesellschaft sind Ausgründungen ein zentraler Faktor. Bereits seit 1988 ermutigt das DFKI ambitionierte Forschende zur Gründung und unterstützt sie dabei aktiv. So sind bisher 99 Spin-offs mit mehr als 2.500 Arbeitsplätzen aus dem DFKI hervorgegangen. Mehr als die Hälfte davon sind weiterhin als eigenständige Unternehmen aktiv. Viele weitere wurden von etablierten Unternehmen übernommen und bereichern deren Produktportfolio mit innovativen KI-Technologien aus dem DFKI.
Weitere Informationen:
https://coneno.com