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DFKI ist Gründungsmitglied der EU Big Data Value PPP

| Pressemitteilung | Saarbrücken

Die Europäische Kommission und die Europäische Datenverarbeitungsindustrie haben vereinbart, im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (Public-Private-Partnership - PPP) den Datensektor zu stärken und Europa eine Spitzenstellung im globalen Datenwettbewerb zu verschaffen. Eine erfolgreiche Durchführung des Vorhabens verspricht bis zu 30 % des weltweiten Datenmarkts für europäische Anbieter, 100.000 neue Arbeitsplätze im Bereich Datenverarbeitung bis 2020, ein um 10 % geringerer Energieverbrauch, ein leistungsfähigeres Gesundheitswesen und produktivere Industriemaschinen.

EU-Kommissarin Neelie Kroes und Jan Sundelin, Präsident von Big Data Value Association, unterzeichneten gestern eine Vereinbarung zur Einrichtung einer öffentlich-privaten Partnerschaft zu Big Data. Für diese Partnerschaft wird die EU in den kommenden fünf Jahren im Rahmen von Horizon 2020 Investitionsmittel von mehr als 500 Mio. EUR bereitstellen. Es wird davon ausgegangen, dass die Partner aus der Privatwirtschaft mindestens das Vierfache dieses Betrags (2 Mrd. EUR) einbringen. Neelie Kroes: „Daten sind Antrieb und Grundlage für die Wirtschaft der Zukunft. Organisationen jeder Art, vom Bauernhof bis zur Fabrik, vom Labor bis zur Werkstatt, benötigen Daten als Bausteine, um leistungsfähiger zu werden.“ 

Das DFKI ist Gründungsmitglied der Big Data Value PPP zusammen mit Unternehmen wie ATOS, Nokia Solutions and Networks, Orange, SAP, SIEMENS sowie Forschungseinrichtungen wie der Fraunhofer-Gesellschaft. Das DFKI war aber auch schon beteiligt an der EU-Vorläuferaktivität: Big Data Public Private Forum. Professor Wolfgang Wahlster, Chef des DFKI, erklärt: „Nur mit den Technologien der Künstlichen Intelligenz können Daten-Tsunamis von BIG DATA in nutzbringende SMART DATA transformiert werden. Als weltgrößtes Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz ist das DFKI derzeit der begehrteste Partner von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in allen großen BIG DATA Initiativen. Mit Professor Markl konnten wir außerdem den führenden europäischen Wissenschaftler als neuen Direktor unseres neuen DFKI-Forschungsbereichs in Berlin zum Thema SMART DATA gewinnen“.

2014 wurde am DFKI in Berlin der Forschungsbereich „Intelligente Analytik für Massendaten (IAM)“ unter Leitung von Prof. Dr. Markl aufgebaut, der auch am Berlin Big Data Center (BBDC) beteiligt ist und dabei eng mit den Big Data Forschern an der TU Berlin und der Beuth Hochschule für Technik Berlin zusammenarbeitet. Das BBDC-Kompetenzzentrum für den intelligenten Umgang mit großen Datenmengen wird seit Oktober 2014 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Bereits Anfang 2014 war das DFKI an der Gründung des Smart Data Innovation Lab (SDIL) - „Big Data smart nutzen“ - beteiligt. „Smart Data werden zur vorausschauenden Wartung, zur Effizienzoptimierung sowie zur Erreichung des optimalen Betriebspunktes genutzt werden. Das spart bis zu 30% Material, Energie, Kosten und Arbeitsaufwand und schont die Umwelt“, erklärte Wahlster bei der Paneldiskussion der SDIL Eröffnungsveranstaltung am 8. Januar in Karlsruhe.

Erfolgreich war das DFKI 2014 aber auch beim Smart Data Technologiewettbewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Insgesamt 130 Beiträge wurden eingereicht, 13 bewilligt, davon 5 Projekte an denen das DFKI beteiligt ist oder die es koordiniert. Das Ziel: aus großen Datenmengen die Informationen zu extrahieren, die in der Wirtschaft bessere Entscheidungen ermöglichen.

Durch die Big Data Value PPP der Europäischen Union werden die Forschungsanstrengungen im öffentlichen, im privaten und im Hochschulbereich gebündelt, um Forschung und Innovation für bahnbrechende Big-Data-Konzepte auf Gebieten wie Energie, Fertigung und Gesundheit zu fördern und Leistungen wie personalisierte Medizin, Lebensmittellogistik oder prädiktive Analysen zu ermöglichen. 

Durch die Umsetzung der strategischen Innovations- und Forschungsagenda und die Bündelung der Fördermittel für Horizont 2020 auf gemeinsame Schwerpunkte wird diese PPP den europäischen Big-Data-Sektor stärken und dazu beitragen, die Grundlagen für eine erfolgreiche datengesteuerte Wirtschaft der Zukunft zu legen. Dabei werden auch „Innovationsräume“ gefördert, die eine sichere Umgebung für das Experimentieren sowohl mit privaten als auch mit öffentlich zugänglichen Daten bieten sollen. Diese werden auch als Gründerzentren und Plattformen zur Qualifizierung und zur Entwicklung nachahmenswerter Verfahren dienen.

Die öffentlich-private Partnerschaft, die am 1. Januar 2015 starten soll, ist eines der ersten Ergebnisse der neuen Politik und des Aktionsplans der Kommission zum schnelleren Aufbau der datengesteuerten Wirtschaft in Europa.

 

Organisation der öffentlich-privaten Partnerschaft

Die öffentlich-private Partnerschaft für Big Data ist eine Partnerschaft zwischen der Europäischen Kommission und der Big Data Value Association, einem gemeinnützigen Branchenverband, dem u. a ATC, IT Innovation, IBM, SINTEF, die Universität Bologna (CINI), die Polytechnische Universität Madrid, NOKIA Solutions and Networks, THALES, die Universität Duisburg-Essen, Siemens, SAP, Engineering, TIE Kintetx, ANSWARE, Software AG, Orange, Atos, INDRA, ITI, VTT, die Fraunhofer-Gesellschaft, DERI und das DFKI angehören. Der Verband steht auch anderen Gesellschaften und Forschungseinrichtungen, die ihm beitreten möchten, offen.

 

DFKI-Kontakt:
Reinhard Karger, M.A.
Unternehmenssprecher
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, DFKI
Campus D 3-2
D-66123 Saarbrücken
Tel: +49 681 85775 5253
Fax: +49 681 85775 5485
Mobil: +49 151 1567 4571