„Das DFKI Niedersachsen wird erwachsen“, freut sich Professor Dr. Joachim Hertzberg, derzeitiger Sprecher des Labors. Neben einer dezentralisierten Selbstverwaltung, beispielsweise bei der Besetzung von Stellen, sowie neuen Verwaltungsabläufen bedeute die Entscheidung des Aufsichtsrates aber vor allem, „dass uns das Land Niedersachsen und der Bund eine langfristige, finanzielle Sicherheit geben. Damit erhalten wir eine Art Qualitätssiegel, mit dem wir künftig noch stärker auf Partner in Wissenschaft und Wirtschaft zugehen und mit ihnen kooperieren können.“
Blickt man auf die Entwicklung des DFKI Niedersachsen zurück, so war der wissenschaftliche Grundstein bereits 2011 gelegt worden. Damals entstand an der Universität Osnabrück eine neue Außenstelle des DFKI Robotics Innovation Centers Bremen unter der Leitung von Hertzberg. Dieser leitete zu diesem Zeitpunkt die Arbeitsgruppe Wissensbasierte Systeme, in der sein Team bereits seit mehreren Jahren an dem Thema „Planbasierte Robotersteuerung“ forschte. Das Thema stand Pate bei der Namensgebung des neuen DFKI-Forschungsbereiches.
Der nächste große Schritt erfolgte 2019. Das Land Niedersachsen installierte mit „Smart Enterprise Engineering“ unter der Leitung von Professor Dr. Oliver Thomas in Osnabrück sowie „Marine Perception“ unter der Leitung von Professor Dr. Oliver Zielinski in Oldenburg zunächst zwei weitere Forschungsbereiche in Niedersachsen und hob auf der damaligen Hannover-Messe das DFKI-Labor Niedersachsen aus der Taufe. Im November 2020 wuchs das Labor weiter: Professor Dr.-Ing Daniel Sonntag brachte mit dem Forschungsbereich „Interaktives Maschinelles Lernen“ seine Kompetenz in den Norden.
Von Beginn an erfuhr das Labor ein starkes Wachstum. Bereits im ersten Jahr wurden die Erwartungen bezüglich des anvisierten Auftragsvolumens übertroffen. In den folgenden Jahren 2020 und 2021 arbeitete das Labor einen ganzen Katalog weiterer Evaluationskriterien kaufmännischer, wissenschaftlicher und strategischer Natur ab. „Wir haben unsere Zielvorgaben erreicht, an manchen Stellen sogar übertroffen“, bilanziert Hertzberg. Neben der Erfüllung von zählbaren Kriterien wie eingeworbenen Finanzmitteln, eingestellten Mitarbeitenden, veröffentlichten Publikationen sowie erhaltenen Preisen und Auszeichnungen sei das Labor vor allem stolz darauf, „die Qualität der wissenschaftlichen Exzellenz gesteigert zu haben“, betont Hertzberg. Mit der Dauer-Perspektive wolle man die Attraktivität des Standortes und seine Strahlkraft im Sinne der Landes-Strategie „KI made in Niedersachsen“ weiter erhöhen.
Zum Stichtag der Evaluation, die zum frühestmöglichen Zeitpunkt zum 31. Dezember 2021 erfolgte, arbeiteten über hundert Mitarbeitende im DFKI-Labor Niedersachsen, Tendenz steigend. Alle vier Forschungsbereiche konnten Netzwerke in die regionale und nationale Wirtschafts- und Forschungslandschaft mit einem starken Fußabdruck in der Region aufbauen und erweitern.
Neben der KI-Grundlagenforschung treiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Niedersachsen die Digitalisierung anwendungsnah in unterschiedlichen Bereichen voran. Dazu zählen derzeit Agrar- und Ernährung, Meerestechnik, Medizin- und Gesundheit, Digitale Ausbildung, Mittelstand sowie Umwelt und Nachhaltigkeit. Das niedersächsische Anwendungsprofil wird gestärkt durch die beiden Kompetenzzentren KI für Umwelt und Nachhaltigkeit (DFKI4planet), sowie Smart Agriculture Technologies (SaAT).
Kontakt:
DFKI-Labor Niedersachsen
Osnabrück:
Planbasierte Robotersteuerung (PBR)
Prof. Dr. Joachim Hertzberg
Joachim.Hertzberg@dfki.de
Smart Enterprise Engineering (SEE)
Prof. Dr. Oliver Thomas
Oliver.Thomas@dfki.de
Oldenburg:
Interaktives Maschinelles Lernen (IML)
Prof. Dr. Daniel Sonntag
Daniel.Sonntag@dfki.de
Marine Perception (MAP)
Prof. Dr. Oliver Zielinski
Oliver.Zielinski@dfki.de