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DFKI auf dem Digitalgipfel 2024: Künstliche Intelligenz und der Weg zur digitalen Souveränität

| Data Management & Analysis | Mensch Maschine Interaktion | Sensorik & Netzwerke | Grundlagen der Systemischen KI | Innovative Fabriksysteme | Intelligente Netze | Kaiserslautern | Saarbrücken | Darmstadt

Von Montag, 21. Oktober bis Dienstag, 22. Oktober, fand der Digitalgipfel 2024 in Frankfurt statt. Unter dem Leitthema „Deutschland Digital – Innovativ. Souverän. International“ diskutierten hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, wie die digitale Transformation in Deutschland vorangetrieben werden kann. Im Mittelpunkt standen Themen wie Datenräume, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und die Notwendigkeit digitaler Souveränität.

© DFKI | Valentina Roether
Von links nach rechts: Tobias Kehl (hessian.AI, Startup Rising), Dr. Patrick Schramowski (DFKI), Professor Kristian Kersting (DFKI/TU/hessian.AI), TU-Präsidentin Professorin Tanja Brühl, Jonas Andrulis (Aleph Alpha), Professor Antonio Krüger (DFKI) und Stefan Schaffer (DFKI).

Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, betonte in seiner Eröffnungsrede die Fortschritte, die Deutschland in der Digitalisierung bereits erzielt hat. Die Einführung digitaler Rezepte und die Automatisierung bürokratischer Prozesse seien Beispiele für Maßnahmen, die nicht nur Effizienzgewinne bringen, sondern auch die Lebensqualität verbessern könnten.

Wissing unterstrich dabei, dass Digitalisierung keine parallele Alternative zu bestehenden analogen Prozessen darstellen dürfe. „Digitale Lösungen müssen die analogen Verfahren vollständig ablösen, um Nachhaltigkeit und Effizienz zu garantieren“, erklärte Wissing.

Daten als Schlüsselressource der Zukunft 

Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck lenkte den Fokus auf die Bedeutung von Daten als eine der zentralen Ressourcen der Zukunft. Unternehmen und Institutionen würden bereits enorme Datenmengen generieren, die jedoch oftmals ungenutzt bleiben. „Daten sind der Rohstoff unserer Informationsgesellschaft, und wenn wir sie sicher und anonymisiert in Datenräumen verfügbar machen, können sie einen enormen Wert für die Entwicklung von KI-Modellen liefern“, sagte Habeck.

Datenräume seien nicht nur eine technische, sondern auch eine gesellschaftliche Herausforderung. Der verantwortungsvolle Umgang mit sensiblen Daten müsse durch klare gesetzliche Regelungen wie den Digital Services Act und den europäischen KI-Rechtsrahmen sichergestellt werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz betonte in seiner Rede die Bedeutung der digitalen Souveränität Deutschlands und Europas. „Wir müssen stärker auf eigene Entwicklungen setzen – also mehr selbst machen und weniger machen lassen“, so Scholz. Deutschland müsse unabhängiger von internationalen Technologien, insbesondere aus den USA und China, werden. Dieser Weg zur Unabhängigkeit erfordere jedoch nicht nur technologische Kompetenz, sondern auch einen klaren rechtlichen Rahmen, der europäische Werte widerspiegele.

KI-Innovationen des DFKI

Das DFKI präsentierte im Rahmen des Gipfels mehrere praxisnahe KI-Lösungen, die das Potenzial von Künstlicher Intelligenz in zentralen Bereichen wie Gesundheit, Industrie und der Datenwirtschaft verdeutlichten.

Der 6G-Health Demonstrator zielt darauf ab, die Gesundheitsüberwachung durch KI-gestützte Sensorik und Echtzeitanalysen zu verbessern. Das System kann Vitaldaten in Echtzeit erfassen und medizinische Risiken wie Herzinfarkte frühzeitig erkennen. „Das Forschungsprojekt 6G-Health vergegenwärtigt, welche innovativen und lebensrettenden Möglichkeiten die Methoden der Künstlichen Intelligenz im Gesundheitswesen ermöglichen können.“, erklärt Christoph Lipps, Team Lead Cyber Resilience & Security am DFKI.

Europas Weg zur KI-Souveränität

Ein besonderes Augenmerk der Veranstaltung lag auf den drei dedizierten “Kanzlerexponaten”, welche Bundeskanzler Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Digitalministern Volker Wissing persönlich vorgestellt wurden. Bei einem der drei ausgewählten Exponate handelte es sich um den “DataHub Europe”. Dieser hat das Ziel, europäische KI-Modelle mit hochwertigen, für den europäischen Sprachraum angepassten Daten zu trainieren. Auf diesem Weg soll Europas digitale Souveränität gestärkt und die EU-Länder langfristig unabhängig von internationalen Anbietern gemacht werden.

Im Rahmen des DataHub Europe kooperiert das DFKI eng mit hessian.AI, der TU Darmstadt, der Deutschen Bahn, der Schwarz Gruppe und weiteren Partnern. Gemeinsam wurden Modelle mit einem auf DataHub-Europe-Daten basierenden Datensatz trainiert und mit KI-Modellen verglichen, die auf anderen, qualitativ hochwertigen Datensätzen basieren. “Der DataHub bietet hochwertige, rechtssichere Daten und damit ein Fundament für das Training und die Evaluierung von KI-Modellen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass durch die Nutzung des DataHubs die Leistungsfähigkeit großer Sprachmodellen (LLMs) für den deutschsprachigen Raum signifikant verbessert werden kann”, erklärte Kristian Kersting, Leiter des Forschungsbereichs Grundlagen der Systemischen KI am DFKI.

Im industriellen Bereich präsentierte die im DFKI beheimatete Technologieinitiative SmartFactory-KL e.V. den Demonstrator “Skye”, der veranschaulicht, wie KI nachhaltige und ressourcenschonende Produktionsprozesse ermöglichen kann. Im Rahmen des Green AI Hub wurde „Skye“ entwickelt, um flexible und energieeffiziente Produktionsprozesse zu fördern. Mittels KI lassen sich nicht nur Produktionsprozesse optimieren, sondern auch die Nachhaltigkeit in der Industrie verbessern. So kann einerseits die Effizienz gesteigert - und parallel die Umweltbelastung reduziert werden.

AI Quality Summit: Qualität und Sicherheit der KI im Fokus

Ein weiterer Diskussionsschwerpunkt auf dem Digitalgipfel war die Frage nach der Qualität und Sicherheit von KI-Anwendungen. Prof. Philipp Slusallek, Geschäftsführender Direktor am DFKI Saarbrücken, stellte im Rahmen seiner Keynote auf dem AI Quality Summit klar, dass ohne verlässliche Standards und klare Prozesse das Vertrauen in KI schwer zu gewinnen sei. „KI-Systeme müssen nicht nur effizient, sondern auch sicher und transparent sein“, erklärte Slusallek. Nur so könne das volle Potenzial der Technologie in Deutschland und Europa ausgeschöpft werden.

Zukunftsfähige Strategien 

Der Digitalgipfel 2024 zeigte klar: Deutschland will bei der digitalen Transformation eine führende Rolle einnehmen. Mit einem Fokus auf digitale Souveränität und den verantwortungsvollen Einsatz von Künstlicher Intelligenz hat das DFKI seinen Beitrag zur Diskussion geleistet. Die vorgestellten Projekte aus den Bereichen Gesundheit und Industrie verdeutlichen, wie KI-Technologien die digitale Transformation in zentralen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen vorantreiben können.

 

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