Die fünftägige Veranstaltung ist nach dem gemeinsamen Messeauftritt auf dem French-German Hub der diesjährigen Technologie- und Start-up-Messe VivaTech in Paris ein weiterer Meilenstein in der Partnerschaft des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz und des französischen nationalen Instituts für Informationstechnologie Inria. Priorität beider Forschungseinrichtungen ist es, Europa an der Spitze der weltweiten Forschung und Innovation in Künstlicher Intelligenz zu etablieren und daher eine Gemeinschaft junger Forschender aufzubauen, die sowohl die Wissenschaft der KI in all ihren verschiedenen Facetten verstehen als auch ihre Auswirkungen auf den Menschen und unsere Gesellschaft berücksichtigen.
Die IDESSAI 2022 ist ein Paradebeispiel für die Vernetzung und den Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Frankreich, Deutschland und weiteren Ländern. Etwa 100 junge Doktorandinnen und Doktoranden kommen zusammen, um ihre Forschungsarbeiten zu präsentieren und mit Expertinnen und Experten zu diskutieren.
Die Auftaktveranstaltung findet am 29.08.2022, 13:30 - 14:15 Uhr im Max-Planck-Institut für Softwaresysteme, Campus E1 5, 66123 Saarbrücken statt. Sprecherinnen und Sprecher der Grußworte sind:
Prof. Dr. Josef van Genabith, Professor für Translationsorientierte Sprachtechnologie Universität des Saarlandes und Leiter des Forschungsbereichs Sprachtechnologie und Multilingualität DFKI
Sébastien Girard, Generalkonsul der französischen Republik in Saarbrücken
Dr. Hanno Thewes, Referatsleiter für Grundsatzfragen, Europarecht und Europapolitik im Ministerium für Finanzen und Europa
Sebastian Rost, Stellvertretender Referatsleiter Steuerungsgremien und wissenschaftliche Projekte an der Deutsch-Französischen Hochschule
Emmanuel Vincent, Senior Research Scientist & Head of Science, Inria Nancy - Grand Est
Dr. Christian Müller, DFKI Principal Researcher & Research Fellow
Prof. Dr. Holger Hermanns, Sprecher CPEC Center for Perspicuous Computing
Inhaltlich organisiert ist die Sommerakademie nach zwei Schwerpunktthemen: „Vertrauenswürdige KI“ und „Nachhaltige KI“. Diese beiden Bereiche sind die wichtigsten ethischen und normativen Herausforderungen, die sich bei der Entwicklung einer auf den Menschen ausgerichteten KI stellen.
Track A: Trusted AI
Die Entwicklung von Deep Learning hat KI von einer Nischenwissenschaft in eine gesellschaftlich relevante "Mega-Technologie" verwandelt. Gleichzeitig wirft es eine Reihe von Problemen auf, wie die fehlende interne Repräsentation der Bedeutung (Interpretierbarkeit), die Sensibilität für Änderungen im Input (Robustheit), die mangelnde Übertragbarkeit auf unsichtbare Anwendungsfälle (Verallgemeinerbarkeit), potenzielle Diskriminierung und Verzerrungen (Fairness) und schließlich der Big-Data-Hunger selbst (Dateneffizienz). In jüngster Zeit wurde unter dem Begriff "Trusted AI" oder "Trustworthy AI" ein neuer Gesamtansatz zur Lösung dieser Probleme vorangetrieben. Der Trusted AI-Track wird die neuesten Fortschritte in diesem Bereich abdecken.
Track B: Sustainable AI
Digitales Europa und Green Deal – das gemeinsame Denken der beiden Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit ist entscheidend. KI bietet enorme Möglichkeiten, unserer Gesellschaft zu helfen nachhaltig mit der Natur zu interagieren. Gleichzeitig können die Umweltauswirkungen der KI selbst nicht ignoriert werden. Der Sustainable AI-Track konzentriert sich auf die Messung dieser Umweltauswirkungen und auf die Entwicklung ressourceneffizienter KI-Technologien. Es deckt alle Ebenen der KI-Technologieentwicklung ab, von KI-Algorithmen und Programmier-Frameworks bis hin zu Hardware und Kompilierung.
Die IDESSAI 2022 wird von der Deutsch-französischen Hochschule – Université Franco-Allemande, der AiDA-Doctoral Academy und dem CPEC – Center for Perspicuous Computing gesponsert. Das Max-Planck-Institut für Informatik und das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme haben ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.
Über DFKI und Inria
Am 22. Januar 2020, dem ersten Jahrestag des Aachener Vertrags, unterzeichneten das französische nationale Institut für Informationstechnologie, Inria, und das DFKI ein Memorandum of Understanding. Darin verabredeten die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen, ihre Zusammenarbeit im Bereich der KI deutlich zu verstärken, ihre langjährige wissenschaftliche Zusammenarbeit zu strukturieren und zu formalisieren. Inria und DFKI arbeiten im Rahmen einer gemeinsamen strategischen Forschungs- und Innovationsagenda in den Bereichen KI für Industrie 4.0, KI-Infrastrukturen, Gesundheit, Landwirtschaft, öffentliche Verwaltung, Verkehr, intelligentes Wohnen und Cybersicherheit zusammen.
Im Kern der Vereinbarung steht auch ein starkes gemeinsames Engagement für die europäische KI-Initiative CLAIRE (Confederation of Labs for AI Research in Europe), um die europäischen KI-Forschenden enger miteinander zu vernetzen und gemeinsam die europäische Forschung für eine KI voranzubringen, die dem Menschen nutzt und dabei die europäischen Grundwerte berücksichtigt. Zu den konkreten Maßnahmen gehört die Durchführung von gemeinsamen Forschungs- und Innovationsprojekten, die teilweise auf bestehenden Vorhaben beider Organisationen aufbauen sowie neuen Themen, die in gemeinsamen Workshops definiert und ausgearbeitet werden. Zurzeit arbeiten Inria und DFKI an fünf gemeinsamen Projekten.
https://www.dfki.de/web/qualifizierung-vernetzung/deutsch-franzoesische-kooperation
Weitere Informationen
www.idessai.eu