Das Symposium wurde von den jeweiligen Forschungsteams des DFKI Niedersachsen und der Universität Oldenburg ausgerichtet. Beide werden von Prof. Dr.-Ing. Daniel Sonntag geleitet, der eine Stiftungsprofessur innehat, die von CEWE, der EWE AG, BÜFA, der OLB-Stiftung, Dr. Caroline Neumüller, Alexander Neumüller, dem Wirtschaftsverband DER KLEINE KREIS e.V. und der Stiftung der Metallindustrie im Nordwesten gefördert wird.
Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Keynote von Dr. Christian Friege, Vorstandsvorsitzendem von CEWE, in der er die Bedeutung von Wissenstransfer und technologischen Innovationen im Bereich KI für die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum der regionalen Industrie und Wirtschaft hervorhob. Friege sprach über die Motivation der regionalen Wirtschaft und ihr Engagement, die Stiftungsprofessur im Fachbereich Informatik der Universität Oldenburg zu unterstützen und deren langfristige Vision, gemeinsam mit dem DFKI nachhaltige KI-basierte Innovationen zum Nutzen der regionalen Wirtschaft zu fördern.
Prof. Daniel Sonntag stellte den Zuhörern ausführlich die verschiedenen Forschungsthemen und deren Relevanz für die vom Bund geförderten Projekte durch das BMBF vor, die in den jeweiligen Gruppen im DFKI und der Universität konzipiert und umgesetzt werden. Er erläuterte ebenfalls die Forschungspläne für die Jahre 2023 und 2024 und verwies auf die etablierte wissenschaftliche Kooperation mit der Gruppe von Prof. Dr. Christian Meske, der die Gruppe für soziotechnische Systemgestaltung und Künstliche Intelligenz an der Ruhr-Universität Bochum leitet.
Insbesondere hob Sonntag das Potenzial der IML und AAI-Forschung hervor und verwies auf die hochmodernen Infrastrukturen für maschinelles Lernen und Virtual Reality (VR) in Bezug auf das student laboratoy für den KI-Transfer (iml.dfki.de). Er dankte den Vertretern der Industrie für ihre weitsichtige Unterstützung, Forschenden wie Studierenden einen verbesserten Zugang zu High-End-Hardware-Infrastruktur zu ermöglichen.
Prof. Dr. Oliver Zielinski, Leiter des DFKI-Forschungsbereichs Marine Perception (MAP) in Oldenburg, beleuchtete das Gesamtpotential des DFKI Niedersachsen mit Blick auf industrierelevante Projekte. Er sprach ein breites Spektrum von Anwendungsbereichen an und erläuterte, wie die Forschungsteams von MAP zusammen mit dem Kompetenzzentrum KI für Umwelt und Nachhaltigkeit, DFKI4planet, KI-Methoden zum Wohle des Planeten und zum Schutz seiner Ressourcen voranbringen. Er betonte die Notwendigkeit des Governance-Aspekts von KI-basierten Technologien, um nachhaltige Industrieinitiativen auf lokaler Ebene zu fördern und ermutigte die anwesenden Industrievertreter, die regionalen Initiativen zu unterstützen, insbesondere mit dem Fokus auf forschungsbasierte Zusammenarbeit.
Prof. Dr. Thiago Gouvea, der die Projektidee Seadash im Forschungsbereich IML leitet, präsentierte die Vision und die Rolle des DFKI bei der Durchführung angewandter Forschung und der Skalierung von KI-basierten Anwendungen zum Nutzen der Biodiversität unter Verwendung von Schallereignisdaten. Dabei ging er auch auf die Herausforderungen des interaktiven maschinellen Lernens im Hinblick auf die Verarbeitung und das Training großer und heterogener Datenmengen aus der Umwelt ein, die von Biodiversitätsprojekten stammen.
Prof. Dr.-Ing. Marc Herrlich gab mit IML-Forscherin Aliki Anagnostopoulou eine kurze Einführung in die Forschungsthemen der Human-Computer-Interaction (HCI)-Gruppe und der Natural Language Processing (NLP)-Themen. IML-Forscher Bengt Lüers stellte die von ihm betreute Gruppe von Masterstudenten in der Universitäts-Projektgruppe CourseVR vor, die ihre Methoden und ihre wissenschaftliche Arbeit während ihres Masterprojekts präsentierten und Videos der Ergebnisse zeigten, die sie durch Experimente mit digitalen Stiften erzielt haben.
Nach den Reden, kurzen Pitches und Präsentationen waren alle Teilnehmenden eingeladen, die im CORE IML ausgestellten Live-Demos zu sehen, zu testen und mit ihnen zu interagieren. Das CORE IML wird im kommenden Jahr als Arbeits- und Interaktionsraum des DFKI in der Oldenburger Innenstadt seine Pforten öffnen und dann einen Raum für Industrievertreter, KMUs, interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie andere Forschende bieten, um einen wissenschaftlichen Dialog zu führen und die Forschung von IML und AAI aus erster Hand zu erleben.