Um das zentrale Ziel der Bundesregierung „Leitmarkt für Elektromobilität in 2020“ zu erreichen, bedarf es einer breiten Akzeptanz dieser neuartigen Antriebstechnik. Hier setzt das Projekt „eFahrung“ an und offeriert eine Erprobungsplattform, auf welcher Erfahrungen zu den Akzeptanzkriterien Zuverlässigkeit und Attraktivität gesammelt werden können – bei gleichzeitiger Gewährleistung wirtschaftlichen Handelns. Das Ziel ist eine Gesamtlösung, die es Unternehmen bereits 2016 erlauben soll, wirtschaftlich und zuverlässig Elektrofahrzeuge als Teil ihrer Flotte betreiben zu können. Gernot Lobenberg, Leiter der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO, erklärt: „Die Nutzung von E-Fahrzeugen in Unternehmensflotten ist der nächste große Schritt für die elektromobile Zukunft. Wir sehen Berlin als europäisches Praxislabor für Elektromobilität und wollen weltweite Beispiele für die Entwicklungsfelder im Bereich Elektromobilität schaffen.“
Die Entwicklung von IT-gestützten Dienstleistungen für den effizienten und wirtschaftlichen Betrieb von Elektrofahrzeugen in Flotten wird dabei entscheidend dazu beitragen, dass die Akzeptanz von Elektromobilität bei Flottenbetreibern wächst. Dazu werden im Rahmen des Projekts „eFahrung“ Anreizsystemen für die Nutzung von Elektromobilität in Firmenflotten entwickelt und untersucht sowie die notwendigen Rahmenbedingungen für eine optimale Dissemination eines Wechsels zu Elektromobilität bei Fahrzeugflotten ermittelt.
Das Urban Software Institute entwickelt als Projektkoordinator die grundlegenden Geschäftsmodelle, die eine optimale Nutzung und Bereitstellung von Elektrofahrzeugen garantieren, sowie die flottenübergreifenden Planungs- und Steuerungsplattform. „Wir wollen Flottenbetreibern in Berlin eine wirtschaftlich äußerst attraktive Möglichkeit geben, in ihrer Flotte Erfahrungen mit Elektromobilität zu sammeln“, unterstreicht Prof. Dr. Dr. e.h. Lutz Heuser, Chief Technology Officer des Urban Software Institutes, das Gesamtziel des Verbundprojektes.
Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) entwickelt mit seinen Forschungsbereichen „Intelligente Benutzerschnittstellen“ und „Robotics Innovation Center“ in Berlin und Bremen das eCar-Flottenmonitoring einschließlich der Entwicklung der On-Board-Units und deren Anbindung an die Steuerungsplattform. Der Leiter des DFKI, Professor Wolfgang Wahlster, erläutert: „Am DFKI ist es unser Ziel, E-Fahrzeuge als mobile Internet-Plattformen und Sensorsysteme für innovative Mehrwertdienste nutzbar zu machen. Dazu gehört auch ein intelligentes Flottenmonitoring, das wir im Projekt eFahrung entwickeln.“
Die B2M Software AG befasst sich mit der Entwicklung dienstleistungsorientierter Anwendungen wie zum Beispiel Flottenmanager und Applikationen für mobile Endgeräte sowohl für die Endnutzer als auch die verschiedenen Dienstleister. „Für die B2M Software AG ist das Projekt „eFahrung“ die perfekte Ergänzung zu unserem zweiten Forschungsprojekt im Bereich Elektromobilität auf dem Weg zu kundenorientierten, dienstleistungsunterstützten Applikationen insbesondere auf mobilen Endgeräten“, so Peter Poths, Vorstand B2M.
Die TU Berlin schließlich begleitet das Projekt mit Forschungsarbeiten über die Anforderungen an unternehmensübergreifende Fahrzeugnutzung aus Nutzersicht, der Untersuchung sozialer und rechtlicher Bedingungen für Privatheit, Datenschutz und Mitsprache, sowie der Erarbeitung von Rahmenbedingungen für optimale Startbedingungen für die unternehmensübergreifende Nutzung.
„Die Einführung innovativer Technik scheitert häufig an fehlender gesellschaftlicher Akzeptanz. Wir untersuchen daher Nutzererwartungen gleichzeitig mit der Produktentwicklung“, erklärt Prof. Martina Löw.
„eFahrung“ ist eines von rund 30 Kernprojekten im „Schaufenster Elektromobilität Berlin-Brandenburg“ und wird mit rund 2,1 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Rahmen der Schaufensterinitiative der Bundesregierung gefördert.
Hintergrundinformationen
Die Bundesregierung hat im April 2012 vier Regionen in Deutschland als „Schaufenster Elektromobilität“ ausgewählt und fördert hier auf Beschluss des Deutschen Bundestags die Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben. Insgesamt stellt der Bund für das Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Mio. € bereit. In den groß angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben wird Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem erprobt. Die Koordination der Projekte des Internationalen Schaufensters Elektromobilität Berlin-Brandenburg liegt bei der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO.
Ansprechpartner:
Berliner Agentur für Elektromobilität eMO
Gernot Lobenberg
Tel.: +49 30 39980 151
gernot.lobenberg@emo-berlin.de
www.emo-berlin.de
Urban Software Institute GmbH & Co. KG
Projektleitung
Tino Baumann
Tel.: +49 371 8579859
tino.baumann@urban-software-institute.de
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH
Dr. Norbert Reithinger
Tel.: +49 30 23895 1802
norbert.reithinger@dfki.de
B2M Software AG Florin Spanachi Tel.: +49 721 60281 0 f.spanachi@b2m-software.de
Technische Universität Berlin
Prof. Dr. Martina Löw
+49 30 314 22811
loew@ifs.tu-darmstadt.de
www.tu-berlin.de