Das Verbundprojekt „Stadt-Land-Fluss“ (Daten- und KI-gestützter Aufbau und Stärkung von Wertschöpfungsketten im Bereich der regionalen Ernährungssysteme), kurz SLF, erforscht die Stärkung des regionalen Ernährungssystems mittels des Aufbaus digitaler Datenplattformen für Wirtschafts- und Ernährungsdaten mit Methoden der Künstlichen Intelligenz.
Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich mehr regionale Produkte und mehr Transparenz beim Einkauf. Regionale Erzeuger wiederum benötigen mehr Informationen zu Bedarfen und Kaufverhalten ihrer Kunden. Um die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln zu verbessern und die regionale Wirtschaft zu stärken, soll im Projekt entlang von Lebensmittel-Wertschöpfungsketten Transparenz geschaffen werden. Dies soll langfristig zu mehr Nachhaltigkeit und Effizienz führen. Verbraucher, Lieferanten und Produzenten werden über eine prototypische, digitale, interoperable, übertragbare und skalierbare Plattform für Ernährungsdaten in der Region Berlin-Brandenburg vernetzt und damit Angebot und Nachfrage abgeglichen. Der regionale Aspekt ist den Projektpartnern ein besonderes Anliegen: Die Region, Kommunen sowie Verbraucherinnen und Verbraucher sollen miteinbezogen werden.
Der Bedarf und der Wunsch, das aktuelle Ernährungssystem mithilfe digitaler Innovation nachhaltiger zu gestalten, ist Motivation des Projekts. Diese Transformation hängt u.a. von der Verfügbarkeit einer belastbaren Datenbasis ab, an der es gegenwärtig mangelt. Schlüssel zur Steuerung regionaler Ernährungssysteme ist die Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger räumlicher und zeitlicher Daten, die auf lokaler Ebene erhoben werden sollten. Um dies zu ermöglichen, müssen zentrale Fragen geklärt werden: Welche sind die relevanten Szenarien für den initialen Aufbau eines regionalen Ernährungssystems? Woher bekommen gesellschaftliche Akteure Analyseergebnisse zur Nachhaltigkeit von Wertschöpfungsketten, zum regionalen Erzeugungspotenzial und zum Versorgungsgrad? Wo können Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Produkte nicht nur nach Menge, Preis und Qualität, sondern zusätzlich auch nach Nachhaltigkeitskriterien erwerben? Wie können Unternehmen, entlang regionaler Wertschöpfungsketten, die zusätzlichen Informationsanforderungen mit geringem Zusatzaufwand bedienen und daraus Mehrwert generieren? Wie sind die Lieferketten zu optimieren?
Das DFKI beteiligt sich mit dem Berliner Team des Forschungsbereichs Kognitive Assistenzsysteme vorranging im Bereich der KI-gestützten Benutzerschnittstellen für alle Anwender. Ein weiterer Bereich sind KI-basierte Methoden im Daten- und Dienste-Ökosystem, z.B. zur Entscheidungsunterstützung.
Partner
- Fraunhofer Institut für offenen Kommunikationssysteme FOKUS (Koordinator)
- Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
- Technische Universität Berlin
- GHS GRUBER & HUFNAGEL Softwareentwicklung GmbH
- Pielers GmbH
- pro agro - Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V.
- Verband der Software-, Informations- und Kommunikations-Industrie in Berlin und Bran-denburg e.V. (SIBB)
- Terra Naturkost Handels KG
- Lienig Wildfruchtverarbeitung GmbH