Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) präsentiert vom 22. bis 26. April 2024 auf der Hannover Messe an mehreren Ständen KI-Lösungen für eine nachhaltig agierende Wirtschaft. KI-Expertinnen und -Experten aus dem DFKI beteiligen sich mit Panels und Vorträgen am Rahmenprogramm.
„Green AI ist das Top-Thema für Deutschlands Industrie. Unternehmen müssen in Zukunft unbedingt auch die Umweltwirkung der Künstlichen Intelligenz und ihre Chancen für die Nachhaltigkeit berücksichtigen. Deshalb zeigen wir in unseren Beiträgen auf der Hannover Messe wie Künstliche Intelligenz konkrete ökonomische und ökologische Mehrwehrte schafft. Zwar kann KI durch Training und Anwendung einen sehr hohen Energiebedarf haben, gleichzeitig aber kann sie erst dafür sorgen, Energie und Ressourcen einzusparen. Auch neuartige Architekturen und KI-Computing-Paradigmen bergen ein enormes Potenzial. KI ist nachhaltiger als ihr Ruf.“
Das DFKI forscht an beiden Aspekten, ihrem positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit und der Nachhaltigkeit der Künstlichen Intelligenz (KI) selbst. Mit einer Auswahl aktueller Projekte ist das DFKI auf der Messe vertreten. Sie adressieren die Ressourceneffizienz im Mittelstand (Halle 8, Stand D18), den Energieverbrauch von Rechenzentren (Halle 2, Stand B10), die Echtzeit-Fehlerbehebung in Fabriken aus der Ferne mit AR und VR (Halle 2, Stand C36) sowie die flexible Ladung von E-Fahrzeugen mit Robotern (Halle 2, Stand A10).
Daran anknüpfend diskutieren Forschende und Gäste aus dem DFKI-Netzwerk auf der Tech Transfer Conference Stage in Halle 2, auf der Industrie 4.0 Conference Stage in Halle 8 und auf der Bühne des Gemeinschaftsstandes der SmartFactory-KL in Halle 8 die verschiedenen Facetten von Green AI.
Zum DFKI Rahmenprogramm
Weitere Exponate auf der Messe beschäftigen sich mit der Prognose und dem Management von Krisen und dem einfacheren Zugang zu Quantum Machine Learning in der Fertigung. In Halle 14 zeigen Forschende anhand zwei konkreter Beispiele ihre Vision einer 6G-gestützten Industrie.
Herzstück des DFKI-Messeauftritts ist der gemeinsame Stand mit der SmartFactory-KL. Dort zeigt das DFKI einen Demonstrator, der veranschaulicht, wie mithilfe einer visuellen Qualitätskontrolle durch KI benutzte Teile in der Produktion weiterverwendet werden können, im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Ein E-Transporter bringt diesen zu KMU, um sie an das Thema Ressourceneffizienz heranzuführen.
Um einen Fehler an einer Maschine zu beheben, müssten Techniker künftig nicht mehr weit reisen. Im Projekt CORTEX² sehen sie sich in der derselben Situation wie ihre Kunden und können darin über die Ferne miteinander interagieren. CORTEX² verbindet Videotelefonie mit AR und VR für eine nächste Generation der Telekooperation, die auf Interaktivität und eine ressourceneffiziente Datenübertragung Wert legt.
Wie muss KI, also Software und die benötigte Hardware, aussehen, damit sie dem Anspruch der Energieeffizienz gerecht wird? Diese Frage soll im Projekt ESCADE beantwortet werden. Von Interesse ist dabei besonders das Potenzial von neuromorphen Chips. In einem konkreten KI-Anwendungsfall wird der Energieaufwand für die Sortierung von Stahlschrott untersucht.
In einem originellen Konzept für die Ladung von E-Fahrzeugen kommt ein Roboter zum Auto und nicht das Auto zur Ladesäule. In ChargePal transportieren mobile Laderoboter Hochleistungsbatterien zu Fahrzeugen, um sie anzuschließen und das Auto zu laden. Mit dem robotergestützten Ansatz könnte es leichter werden, Bestandsimmobilien und öffentliche Parkplätze für E-Mobilität zu ertüchtigen und die Ladeinfrastruktur auszubauen.
In einer global vernetzten und dynamischen Welt sind Krisen unausweichlich und schwer vorherzusehen, erfordern jedoch eine rasche und effektive Bewältigung. Mit KI können große Datenmengen in Echtzeit gesammelt, analysiert und interpretiert werden. PAIRS beschäftigt sich mit dem KI-basierten Krisenmanagement und stellt Services für die Domänen Zivilschutz, Produktion & Lieferketten und Energie vor.
In der Fertigung werden schon heute Simulationen eingesetzt, um Fehler zu vermeiden. Diese benötigen jedoch umfangreiche Rechenressourcen. In QUASIM sollen durch die Anwendung von Quantencomputing und Maschinellem Lernen (Quantum Machine Learning) Simulationen beschleunigt und hochauflösender realisiert werden, um Zerspanungsprozesse zu optimieren und Ausschuss zu reduzieren.
Viele der Vorstellungen einer Industrie 4.0 erfordern eine leistungsfähigere Kommunikationsinfrastruktur als diese, die heute schon, mit 5G, vorliegt. Im Projekt Open6GHub ergründen Forschende des DFKI zahlreiche Komponenten, die für die Realisierung des neuen Standards 6G erforderlich sein werden.
Montag, 22.04.24, 15:30 – 15:50 | Tech Transfer Conference Stage, Halle 2
Keynote von Prof. Antonio Krüger (CEO DFKI)
Die digitale Transformation verlangt mittelständischen Unternehmen vieles ab. Es gilt, offen zu sein für digitale Technologien, sie einzuführen und zu nutzen. Gleichzeitig sind Unternehmen gefordert, ihre Produktion nachhaltiger und effizienter aufzustellen, Ressourcen zu schonen und Energie einzusparen. Damit stehen sie vor einer doppelten Herausforderung, der Twin Transition, die mittlerweile in vollem Schwung ist.
Als wirtschaftsnahes KI-Kompetenzzentrum für Spitzenforschung kennt und adressiert das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) diese Problematik. Digitalisierung und Nachhaltigkeit werden hier - mit Blick auf die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen – strategisch zusammengedacht und vorangetrieben. Es gilt Nachhaltigkeit von und mit KI-Lösungen zu entwickeln und in die Anwendung zu bringen, wo sie sozio-ökonomische genauso wie ökologische Mehrwerte generieren. Dabei steht das DFKI für all „All of AI“ und ist sich seiner ethischen Verantwortung bewusst. Es gilt, KI-Systeme zuverlässig, sicher, robust, fair und transparent zum Wohl des Menschen zu entwickeln.
Dienstag, 23.04.24, 10:45 – 11:30 | Industrie 4.0 Conference Stage, Halle 8
Moderation: Simone Wiegand
Panel mit: Dr. Florian Kammerer (Leiter des Referats Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie, BMUV), Dr. Julia Fröhlich (Director Innovation Hub, HARTING Stiftung), Prof. Antonio Krüger (CEO, DFKI), Prof. Oliver Thomas (Leiter des DFKI-Forschungsbereichs Smart Enterprise Engineering, DFKI)
Ressourceneffizienz kann sich auszahlen – für Klimaschutz und Ressourcenschonung aber auch für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Seit März 2023 gibt es den Green-AI Hub Mittelstand. Der Green-AI Hub Mittelstand ist eine KI-Initiative des Bundesumweltministeriums, die von der Zukunft-Umwelt-Gesellschaft gGmbH koordiniert und vom DFKI umgesetzt wird. Der Green-AI Hub Mittelstand leistet einen Beitrag dazu, dass Unternehmen moderne KI-Lösungen für mehr Ressourceneffizienz nutzen. Bis Ende 2025 wird das DFKI im Rahmen des Green-AI Hub Mittelstand bis zu 20 Pilotanwendungen mit Unternehmen durchführen. Am Dienstag um 10:50 Uhr sprechen auf der Industrie 4.0 Conference Stage gegenüber dem Gemeinschaftsstand der SmartFactory Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Industrie darüber, warum KI und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen sollten und vielleicht sogar müssen, wenn Unternehmen erfolgreich sein wollen.
Mittwoch, 24.04.24, 13:10 – 13:55 | Tech Transfer Conference Stage, Halle 2
Moderation: Simone Wiegand
Panel mit: Prof. Wolfgang Maaß (Leiter des DFKI-Forschungsbereichs Smart Service Engineering), Prof. Christoph Lüth (Stellvertretender Leiter des DFKI-Forschungsbereichs Cyber-Physical Systems), Dr. Frederic Theodor Stahl (Leiter des DFKI-Forschungsbereichs Marine Perception)
Jede Frage, die man ChatGPT stellt, hat ihren Preis. Mit jeder KI-Entwicklung und -Nutzung hinterlässt man einen ökologischen Fußabdruck. Kann KI überhaupt nachhaltig sein? Und wenn ja, welche Indikatoren müssen erfüllt sein? In einem Panel am Mittwoch um 13:10 Uhr auf der Tech Transfer Conference Stage werden drei Experten aus dem DFKI diese und weitere Fragen rund um KI und Nachhaltigkeit aus ihrer wissenschaftlichen Sicht diskutieren.
Prof. Maaß koordiniert und leitet am DFKI das Projekt ESCADE, in dem ein Team aus zahlreichen Partnern zu energieeffizienten Rechenzentren forscht. Diese in kältere Regionen zu verorten, sei der falsche Ansatz, sagt Maaß. ESCADE will das Problem bei der Wurzel packen und energieeffizientere Algorithmik und Hardware entwickeln.
Auf die Anbindung an Cloud-Rechenzentren möchte man bei frugaler KI verzichten. Sie soll direkt auf mobilen Geräten laufen und so genügsam sein, dass sie mit wenig Strom, Daten und begrenztem Speicher auskommt. Prof. Christoph Lüth berichtet aus dem Projekt FAIRe, welche Komponenten für diesen Ansatz benötigt werden.
Dr. Frederic Theodor Stahl, Leiter des Forschungsbereichs Marine Perception und des DFKI-Kompetenzzentrums DFKI4planet, geht auf den gesamten Lebenszyklus der KI ein und beleuchtet den Zusammenhang von Produktion, Einsatz und einer möglichen Messbarkeit.
Montag, 22.04.24 | 11:30 - 11:45
Montag, 22.04.24 | 13:00 - 13:15
Mittwoch, 24.04.24 | 11:00 - 11:15
Montag, 22.04.24 | 17:30 - 18:00 | mit Livestream
Mittwoch, 24.04.24 | 14:45 - 15:30 | mit Livestream
Montag, 22.04.24 | 10:00 - 11:00 | mit Livestream
Für Interviews, O-Töne und Gespräche mit unseren KI-Expertinnen und -Experten
Jennifer Oberhofer
Tel.: +49 541 386050 7088
Jennifer.Oberhofer@dfki.de
Heike Leonhard
Tel.: +49 681 85775 5390
Heike.Leonhard@dfki.de
Resourcen sparen im Mittelstand
Ort: Halle 8, D18, Gemeinschaftsstand des SmartFactory-KL e.V.
Echtzeit-Kundensupport in Fabriken mit interaktiver AR
Ort: Halle 2, C36, Innovationsagentur Rheinland-Pfalz
Energieeffiziente Rechenzentren und KI-Anwendungen
Ort: Halle 2, B10, Gemeinschaftsstand Saarland
Flexible Ladung von E-Fahrzeugen mit Robotern
Ort: Halle 2, A10, Niedersachsen Gemeinschaftsstand Innovationen aus Wissenschaft und Forschung
Krisenszenarien mit Künstlicher Intelligenz schneller identifizieren
Ort: Halle 2, Stand B10, Gemeinschaftsstand Saarland
Niedrigschwelliger Zugang zu Quantum AI Services in der Fertigung
Ort: Halle 2, Stand B10, Gemeinschaftsstand Saarland
Vision einer 6G-Infrastruktur für die Industrie von morgen
Ort: Halle 14, Stand H6 (53), Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau