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Ausgezeichnet: CHIM - Chatbots im Museum

| Lernen & Bildung | Mensch Maschine Interaktion | Sprache & Textverstehen | Kognitive Assistenzsysteme

Das DFKI-Projekt „CHIM - Chatbot im Museum“ wurde auf der internationalen Konferenz der Europäischen Allianz für Innovation (EAI) ArtsIT, Interactivity & Game Creation 2021 mit dem Best Paper Award ausgezeichnet.

Sandro Botticelli, Webiliches Idealbildnis Simonetta Vespucci als Nymphe, ca. 1480, CC BY-SA 4.0 Städel Museum, Frankfurt am Main
Sandro Botticelli, Webiliches Idealbildnis Simonetta Vespucci als Nymphe, ca. 1480, CC BY-SA 4.0 Städel Museum, Frankfurt am Main

Stellen Sie sich vor, Sie stehen in einem Museum vor einem Gemälde. Gemalt hat das Werk Sandro Botticelli, so viel verrät der Labeltext. Auch erfahren Sie Titel und Entstehungsjahr. Doch wer war die abgebildete junge Frau? Kannte der Maler sie persönlich? Waren die Frisuren der Frauen seiner Zeit tatsächlich so aufwendig?  
 
Hier kommt CHIM, der Chatbot im Museum, ins Spiel. Die sprach- und textbasierte Künstliche Intelligenz (KI) soll als Dialogsystem nicht nur Antworten liefern, sondern darüber hinaus auch Rückfragen stellen und euch auf überraschende Bilddetails aufmerksam machen. So könnte ein Museumsbesuch der Zukunft mit CHIM aussehen. 
 
So funktioniert CHIM 
 
Aktuell begleiten Audio- oder Mediaguides Ausstellungsbesuche und bieten Erklärungen für museale Objekte an. Mit dem Projekt CHIM soll nun eine lernende, konversationale Museumsführung entwickelt werden, die interaktiven Wissenstransfer ermöglicht.  
 
CHIM ist ein lernendes, multimodales Dialogsystem und ein potenzieller „Game Changer“ im wachsenden Markt musealer Wissensvermittlung. Mit Hilfe von KI wird das sprachbasierte Dialogsystem Besucherinnen und Besucher durch die Ausstellungen führen. Ziel ist dabei, dass der Chatbot Fragen zu Objekten möglichst korrekt beantworten kann.  
 
CHIM nutzt automatische Spracherkennung und ein hybrides System für Sprachverstehen, bei dem die Intention einer Nutzeräußerung ermittelt und dem Text eine Bedeutung zugewiesen werden muss. Für diese Technologie werden Methoden des maschinellen Lernens genutzt. Bei CHIM werden dafür zum einen strukturiertes Wissen aus Museumsdatenbanken und zum anderen Sprachmodelle, die auf großen Datenmengen trainiert wurden, genutzt. Viele Faktenfragen können direkt über die Daten aus der Museumsdatenbank beantwortet werden.  
 
Eine der Forschungsfragen ist, wie gut CHIM offene Fragen mit Hilfe von großen Sprachmodellen beantworten kann, wenn ein spezifisches Objekt und ein zugehöriger Text als Kontext zur Verfügung stehen 
 
Feldtest im Städel Museum Frankfurt 
 
Bald soll ein erster Prototyp von CHIM im Städel Museum in Frankfurt getestet werden. Interessierte Besucher*innen werden sich mit einem Testgerät – einem regulären Smartphone, auf dem die CHIM-Anwendung installiert ist – auf einen Rundgang durch das Museum machen und das Wissen und die Kommunikationsfähigkeiten des Chatbots zu ausgewählten Werken aus den Bereichen Alte Meister, Kunst der Moderne und Gegenwartskunst testen. 
 
CHIM ist ein mit Mitteln des BMBF gefördertes, gemeinsames Projekt von DFKI und Linon Medien. 
  
ArtsIT, Interactivity & Game Creation 2021 - Best Paper Award 
 
Der ArtsIT - Best Paper Award wurde verliehen an: Schaffer, Stefan (DFKI); Ruß, Aaron (DFKI); Lee Sasse, Mino (DFKI); Schubotz, Louise (Linon Medien); Gustke, Oliver (Linon Medien) für den Beitrag: “Questions and answers: Important steps to let AI chatbots answer questions in the museum?” 
 
Die zehnte Ausgabe der internationalen Konferenz der Europäischen Allianz für Innovation (EAI) ArtsIT, Interactivity & Game Creation 2021 fand in der UNESCO Creative City of Media Arts Karlsruhe als Online-Tagung statt, veranstaltet durch die Hochschule Karlsruhe und das Badische Landesmuseum Karlsruhe. 
 
Der Tagungsband „Creative Heritage. New Perspectives from Theoretical Reflections, Media Arts and Artificial Intelligence” erscheint 2022 im Springer Verlag. 

Kontakt:

Dr.-Ing. Stefan Schaffer, M.A.

Senior Researcher , DFKI Berlin

Pressekontakt:

Andreas Schepers, M.A.

Leiter Unternehmenskommunikation , DFKI Berlin