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DFKI Labor Lübeck feierlich eröffnet: Ein Meilenstein für die KI-Forschung in Schleswig-Holstein

| Pressemitteilung | Gesundheit & Medizin | KI für Assistive Gesundheitstechnologien | KI in der medizinischen Bild- und Signalverarbeitung | Lübeck

Heute überreichte Dirk Schrödter, Digitalisierungsminister und Chef der Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein, im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung den Förderbescheid für das neue Labor des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Lübeck. Damit ist ein entscheidender Schritt getan, um den DFKI-Standort in Schleswig-Holstein langfristig zu etablieren und die KI-Forschung im Gesundheitswesen weiter voranzutreiben.

© DFKI, Jimmy Dao Sheng Liu
V.l.n.r.: Anette Röttger, MdL, Prof. Dr. Antonio Krüger, Prof. Dr. Heinz Handels, Prof. Dr. Marcin Grzegorzek, Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach, Dirk Schrödter, Digitalisierungsminister von Schleswig-Holstein

Nach erfolgreicher Evaluierung der im Jahr 2021 gegründeten Außenstelle hat der Aufsichtsrat des DFKI im November 2023 beschlossen, das DFKI in Lübeck zu einem Labor auszubauen. Mit der Fokussierung auf die Anwendungsfelder Medizin, Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft stellt das nördlichste DFKI-Labor einen zentralen Meilenstein für die strukturelle Weiterentwicklung Schleswig-Holsteins im Bereich der Künstlichen Intelligenz dar.

Landesförderung von rund 5 Millionen Euro

Die Landesregierung fördert den Ausbau des Labors für drei Jahre, der Startschuss fiel bereits Anfang 2024, mit knapp fünf Millionen Euro. Im Beisein von Gästen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft überreichte Minister Dirk Schrödter heute im Multifunktionscenter der Universität zu Lübeck feierlich den Förderbescheid. Bei der Bescheidübergabe betonte er die Bedeutung der Förderung für die Innovationskraft der Region:

„Ich freue mich sehr, heute mit der Übergabe des Förderbescheides die Eröffnung des DFKI Labors Lübeck besiegeln zu können. Diese Förderung stärkt nicht nur die Forschungslandschaft in Schleswig-Holstein, sondern positioniert unsere Region auch international als zukunftsweisenden Wissenschaftsstandort. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Universität zu Lübeck, dem DFKI, dem Land und der regionalen Wirtschaft schafft ein hochattraktives Umfeld für Forschung, Innovation und Kooperation, das hochqualifizierte Nachwuchskräfte aus aller Welt anzieht.“

Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach, kommissarische Präsidentin der Universität zu Lübeck, zeigte sich ebenfalls hocherfreut über den Fortbestand und die Weiterentwicklung des DFKI in Lübeck:

„Mit den Lübecker Forschungsbereichen ‚KI in der medizinischen Bild- und Signalverarbeitung‘ unter Leitung von Prof. Dr. Heinz Handels und ‚KI für Assistive Gesundheitstechnologien‘ unter Leitung von Prof. Dr. Marcin Grzegorzek sind wir als Wissenschaftsstandort zukunftsfähig aufgestellt. Die Ausweitung zum DFKI-Labor am Standort Lübeck ist folgerichtig und macht uns als Universität zu Lübeck sehr stolz. Auch in den kommenden drei Jahren werden wir hier gemeinsam wichtige Forschung durchführen und freuen uns über die Verstetigung der erfolgreichen Zusammenarbeit.“

Künstliche Intelligenz für Medizin und Gesundheit

Der Forschungsschwerpunkt des DFKI Labors Lübeck liegt auf dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen. Die fortschreitende Digitalisierung in Medizin und Medizintechnik führt zu einem rasanten Anstieg komplexer, heterogener Datensätze in den Lebenswissenschaften, die großes Potenzial für intelligente Gesundheitssysteme und selbstlernende KI-Technologien bergen. Solche IT-Systeme unterstützen Ärztinnen und Ärzte zunehmend bei diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen. Im Mittelpunkt der Lübecker Forschung steht die medizinische Bild- und Signalverarbeitung, die nicht-invasive Einblicke in den Körper ermöglicht und den medizinischen Alltag zum Wohle des Menschen nachhaltig verbessert.

DFKI-Geschäftsführer Prof. Dr. Antonio Krüger hob in seiner Rede die Bedeutung des Lübecker Forschungsschwerpunkts hervor:

„Künstliche Intelligenz revolutioniert das Gesundheitswesen und das DFKI ist ein wichtiger Treiber dieser Entwicklung. Mit dem DFKI-Labor in Lübeck und der Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein treiben wir die KI-Forschung in diesem gesellschaftlich hochrelevanten Anwendungsfeld voran. Wir freuen uns auf den Ausbau unserer Aktivitäten in der Region und die enge Zusammenarbeit mit den Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft vor Ort. Gemeinsam werden wir die digitale Zukunft der Gesundheitswirtschaft gestalten.“

Enge Zusammenarbeit mit regionalen Partnern

Neben der engen Anbindung an die Universität zu Lübeck kooperiert das DFKI intensiv mit weiteren Forschungseinrichtungen auf dem Hanse Innovation Campus Lübeck, wie dem Fraunhofer-Institut für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik (IMTE) und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH). Diese Partnerschaften ermöglichen gemeinsame Forschungsprojekte, beispielsweise in den Bereichen roboterassistierte Chirurgie und Prävention. Darüber hinaus arbeitet das Labor mit Medizintechnikunternehmen aus der Region an praxisnahen KI-Anwendungen und kooperiert im Bereich Green Technologies mit der Energie- und Lebensmittelbranche.

Gründung und Neuausrichtung des DFKI in Lübeck

Das DFKI in Lübeck startete 2021 als Außenstelle mit drei Forschungsbereichen. Nach personellen Veränderungen und einer strukturellen Neuausrichtung forscht das Labor heute in den Bereichen „KI in der medizinischen Bild- und Signalverarbeitung“ unter der Leitung von Prof. Dr. Heinz Handels und „KI für Assistive Gesundheitstechnologien“ unter der Leitung von Prof. Dr. Marcin Grzegorzek. Die Arbeiten umfassen unter anderem die KI-gestützte Bildverarbeitung, die Analyse von Biosignalen, zum Beispiel für die Entwicklung intelligenter Hörgeräte und Gestenerkennung zur Steuerung von Prothesen, sowie die Entwicklung von KI-Verfahren zur automatisierten Analyse heterogener personenbezogener Daten.

Den Abschluss der heutigen feierlichen Laboreröffnung bildeten Live-Demonstrationen aus den Forschungsbereichen, die den Gästen faszinierende Einblicke in die praktische Anwendung der Forschung ermöglichten. Die vorgestellten Projekte verdeutlichten das große Potenzial der Künstlichen Intelligenz in der Gesundheitswirtschaft und darüber hinaus.