Der stetig wachsende Weltraumverkehr in der Erdumlaufbahn – bestehend aus Asteroiden, tausenden von aktiven und inaktiven Satelliten und jeder Menge Weltraumschrott – beeinflusst den erdnahen Weltraum in unvorhersehbarer Weise. Obwohl statistisch nicht sehr wahrscheinlich, so würde ein Asteroideneinschlag auf der Erde verheerende Konsequenzen für unseren Planeten nach sich ziehen. In dem von der University of Strathclyde koordinierten Trainingsnetzwerk Stardust Reloaded bieten 20 europäische Partner – darunter das DFKI Robotics Innovation Center – insgesamt 15 jungen Forscherinnen und Forschern, die Möglichkeit, sich wissenschaftlich mit den Chancen und Risiken von Asteroiden zu beschäftigen. Das Projekt wird durch das Marie Curie Initial Training Network (ITN) im Rahmen des H2020-Programms der Europäischen Union gefördert.
Projektziel: Neue Erkenntnisse für mehr Sicherheit und Nachhaltigkeit im erdnahen Orbit
Ziel des Projekts ist es, unser Wissen über die Entwicklung des erdnahen Weltraums, insbesondere über die Form, Schwerkraft, Zusammensetzung und Dynamik von Asteroiden und Kometen, zu erweitern. In diesem Zusammenhang soll u.a. erforscht werden, wie sich der zunehmende Weltraumverkehr so bewältigen und organisieren lässt, dass Kollisionen mit der Erde, Satelliten und anderen erdnahen Flugkörpern verhindert werden können. Zudem liegt der Fokus des Projekts auf einer nachhaltigen Nutzung des Weltraums – eine Notwendigkeit für die Zukunft, die zunehmend auf weltraumgestützte Ressourcen angewiesen ist.
Forschungsfokus am DFKI: Steuerungssysteme für robotische Manipulation im Weltraum
Das DFKI Robotics Innovation Center unter Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Kirchner bringt in das Stardust Reloaded-Netzwerk seine langjährige Expertise in der Entwicklung mobiler autonomer Roboter speziell für den Einsatz in menschenfeindlichen und extremen Umgebungen, wie dem Weltraum oder der Tiefsee, ein. Hierbei steht die Entwicklung eines Echtzeit-Steuerungssystems für robotische Manipulatoren im Mittelpunkt. An unbemannten Satelliten montiert, lassen sich Manipulatoren im Rahmen von Rendezvous einsetzen, um Satelliten zu reparieren oder Weltraumtrümmer aus dem Orbit zu entfernen. Dies stellt insofern eine enorme Herausforderung dar, als solche Manöver ein hohes Maß an Autonomie erfordern und jede Bewegung des Manipulators wiederum die Position und Orientierung des mit ihm ausgestatteten Satelliten beeinflusst. Am DFKI sollen hierfür Echtzeit-Steuerungsalgorithmen für einen freischwebenden Manipulator entwickelt und mithilfe eines Unterwasserfahrzeugs unter realitätsnahen Bedingungen getestet werden.
DFKI-Kontakt:
Dr.-Ing. José de Gea Fernández
Robotics Innovation Center
Jose.de_Gea_Fernandez@dfki.de
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DFKI-Pressekontakt:
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