„Eigentlich gab es ja um das Jahr 2000 schon einen ersten Versuch, in Berlin eine Gruppe des DFKI einzurichten“, berichtete Prof. Dr. Hans Uszkoreit, Wissenschaftlicher Direktor am DFKI, zu Beginn des Workshops in einer kurzen Rückschau. Dieser Versuch scheiterte dann aber an dem Platzen der Internet-Blase und den plötzlich ausbleibenden Industrie-Aufträgen in diesem Umfeld. Da einige nach Berlin abgeordnete Mitarbeiter vom DFKI Saarbrücken aber die Vorzüge von Berlin als internationale Metropole unbedingt weiter genießen wollten, wurde dann das DFKI-Spin-Off Acrolinx gegründet, aus dem inzwischen ein sehr erfolgreiches, international expandierendes Unternehmen geworden ist.
Der zweite Anlauf im Sommer 2007 war für das DFKI Berlin der Beginn einer anhaltenden Erfolgsgeschichte, „und das ist in großem Maße das Verdienst von Hans Uszkoreit als waschechtem Berliner, unserem 'Mr. DFKI Berlin' “, lobte in seiner Dankesrede Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster, Vorsitzender der Geschäftsführung und technisch-wissenschaftlicher Leiter des DFKI. Mit über 60 Mitarbeitern aus 5 Forschungsbereichen und -gruppen hat die noch immer „Projektbüro“ genannte Präsenz des DFKI in Berlin zwar alle Erwartungen übertroffen „und dennoch haben wir ein Ziel noch nicht erreicht “, so Gesche Joost, „nämlich, dass Berlin ein vollwertiger Standort des DFKI wird und damit hilft, die Rolle von KI für Berlin und unsere Gesellschaft noch deutlicher zu unterstreichen“. Hierzu müssen noch politische Weichen gestellt werden, um das Drittelmodell zur Finanzierung mit dem Berliner Senat und die Kooperationsverträge mit dem universitären Umfeld zur Beistellung der Professoren analog zu den bestehenden Standorten in Kaiserslautern, Saarbrücken und Bremen umzusetzen.
Im Zukunfts-Workshop mit den Mitarbeitern legte die Design-Professorin Gesche Joost, die unter anderem Internetbotschafterin der Bundesregierung für die EU und Aufsichtsratsmitglied von SAP ist, Wert darauf, dass es partizipatorisch und kreativ zugeht: „Das ist mir wichtig, dass auch mal unkonventionelle Ideen gemeinsam entwickelt werden“. Am Ende des Workshops zeigte sie sich sehr zufrieden mit der Vielzahl von Ideen, die in einzelnen Themengruppen erarbeitet worden waren. Das wichtigste Zukunfts-Ziel wurde dann von den Mitarbeitern abgestimmt, und zwar das DFKI Berlin durch verschiedene vorgeschlagene Maßnahmen zu einem „noch cooleren Arbeitsplatz zu machen“ und hierdurch auch neue Talente anzulocken. Inhaltlich wollen die Mitarbeiter die Forschungsthemen Smart Data Analytics und Mensch-Technik-Interaktion weiterentwickeln, am Leitmotiv „Menschzentrierte KI“ festhalten und besonders die Themenbereiche soziale Inklusion und Lernen vertiefen.
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