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Professor Wahlster als erster Informatiker mit Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur ausgezeichnet

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Künstliche Intelligenz für den Menschen – Digitalisierung mit Verstand: Die zweite Welle der Digitalisierung auf der Basis maschineller Intelligenz steht für das Sommersemester 2017 im Mittelpunkt der 18. Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur. Neben seinem Lehrstuhl für Informatik an der Universität des Saarlandes und seiner Funktion als Leiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz wird Professor Wolfgang Wahlster im Rahmen der Stiftungsprofessur zehn Abendveranstaltungen in Mainz gestalten. Wahlster ist seit 2002 als ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur eng mit Mainz verbunden.

© Stefan F. Sämmer, JGU
Prof. Wolfgang Wahlster neben der Gutenbergbüste auf dem Forum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Die Ehrung als Stiftungsprofessor ist mit einer namentlichen Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Mainz und das Goldene Buch der Johannes Gutenberg-Universität Mainz verbunden, die bereits 1477 gegründet und nach 150-jähriger Pause 1946 wiedereröffnet wurde.

Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur waren bisher Persönlichkeiten wie der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (2002), der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer (2004) oder Karl Kardinal Lehmann (2009) und Wissenschaftler wie der Quantenphysiker Anton Zeilinger (2006), die Neuropsychologin Angela Friederici (2010) sowie zuletzt der Biopsychologe Onur Güntürkün (2016).

Nachdem 2016 in der Vortragsreihe die menschliche Intelligenz im Mittelpunkt stand, werden sich die Vorlesungen im Sommersemester 2017 auf die Chancen und Risiken maschineller Intelligenz konzentrieren. Künstliche Intelligenz (kurz KI) realisiert intelligentes Verhalten und die zugrundeliegenden Fähigkeiten auf Computern. In zehn Abendvorträgen, beginnend am 2. Mai, werden immer dienstags ab 18:15 aktuelle Fragen der Künstlichen Intelligenz beantwortet: Wie können Maschinen lernen? Wie ist Sprachverstehen durch Computer möglich? Können Computer auch menschliche Emotionen verstehen? Wie können Menschen und Roboter im Team zusammenarbeiten? Welche Rolle spielt die Künstliche Intelligenz in Industrie 4.0, der vierten industriellen Revolution? Wie werden autonome Autos, Züge und Schiffe die Mobilität der Zukunft sicherer machen?

Diese interdisziplinären Themen liegen einerseits an der Schnittstelle zwischen Informatik und geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen wie Linguistik, Psychologie oder Medienwissenschaft. Anderseits werden viele Schnittstellen zwischen Künstlicher Intelligenz und technikwissenschaftlichen Fächern wie Maschinenbau, Gebäudeautomatisierung oder Automobiltechnik behandelt werden.

KI ist heute im Alltag angekommen: ob wir auf dem Smartphone Sprachassistenzsysteme nutzen, um ein Restaurant in der Nähe zu finden, eine koreanische Webseite automatisch auf Deutsch übersetzen lassen, in unserem Fahrzeug Autopilotfunktionen aktivieren oder ob der Versuch einer betrügerischen Nutzung unserer Kreditkartendaten vereitelt wird, immer steckt KI dahinter. Das Forschungsfeld versteht sich als Avantgarde der Informatik, da mit KI immer die aktuellen Grenzen der Digitalisierbarkeit ausgelotet und überwunden werden sollen. Aber für uns in Deutschland ist KI nicht nur als persönlicher digitaler Assistent wichtig, sondern entscheidend, um die nächste Stufe der Digitalisierung unserer Wirtschaft zu erreichen. Die Mensch-Technik-Interaktion kann durch die Einbettung von KI in unsere technisierte Umwelt so gestaltet werden, dass sich der Mensch nicht länger der Technik anpassen muss, sondern sich die Technik dem Menschen individuell anpassen kann.

Gemeinsam mit international bekannten Wissenschaftlern wird Wahlster aktuelle, brisante und kontroverse Fragen der digitalen Transformation erörtern. Denn der Erfolg von Technologien der KI wirft eine Vielzahl ethischer, philosophischer, juristischer und sozialer Fragen auf, die frühzeitig in der Gesellschaft diskutiert werden müssen, um das Gefühl des Kontrollverlustes und damit Akzeptanzprobleme zu vermeiden.

Wolfgang Wahlster hat einen Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz an der Universität des Saarlandes inne und leitet als Vorsitzender der Geschäftsführung mit dem 1988 gegründeten Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz die weltweit größte Forschungseinrichtung auf diesem Gebiet mit über 800 Wissenschaftlern in Saarbrücken, Kaiserslautern, Bremen und Berlin. Seine Forschungen zur KI wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Zukunftspreis des Bundespräsidenten, mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse und drei Ehrendoktorwürden. Er war Präsident des Weltverbandes für KI mit Sitz in Palo Alto sowie des europäischen KI-Verbandes. Wahlster wurde auf die Wall of Fame als Pionier der KI und die Hall of Fame der größten IT-Persönlichkeiten aufgenommen. Er ist auch Mitglied in der königlich-schwedischen Nobelpreisakademie, der nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Akademie der Technikwissenschaften Acatech sowie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Als Mitglied von Beratungsgremien der Bundesregierung wie den Partnern für Innovation und der Forschungsunion hat er Zukunftsprojekte wie Industrie 4.0, Smart Service Welt und Autonome Systeme konzipiert. Mit über 70 erfolgreichen Firmenneugründungen leitet er eines der gründungsaktivsten Forschungszentren und ist in zahlreichen industriellen Aufsichtsräten und Beiräten tätig.

Über die Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur
Aus Anlass des sechshundertsten Geburtstages von Johannes Gutenberg im Jahr 2000 wurde die Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur als gemeinnützige Stiftung eingerichtet. Die Gastprofessur soll in Forschung und Lehre neue Akzente setzen, der Öffentlichkeit das Bild einer lebendigen Wissenschaft vermitteln und zugleich die Auseinandersetzung mit aktuellen Problemstellungen ermöglichen. Die Stiftungsprofessur ist Persönlichkeiten vorbehalten, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Leistungen oder ihrer Bedeutung im kulturellen und öffentlichen Leben in der Lage sind, Fachperspektiven zu verbinden und übergreifende Einsichten zu entwickeln. Die Stiftung finanziert die Stiftungsprofessur aus von privater Seite gespendeten und gestifteten Mitteln und aus deren Erträgen.

 

DFKI-Ansprechpartner:

 

Reinhard Karger, M.A.
Unternehmenssprecher
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz gGmbH, DFKI
Saarland Informatics Campus D 3-2
D-66123 Saarbrücken
Tel: +49 681 85775 5253
Mobil: +49 151 1567 4571

Kontakt

Reinhard Karger M.A.
Unternehmenssprecher DFKI

Tel.: +49 681 85775 5253


Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
Saarland Informatics Campus
Stuhlsatzenhausweg 3
66123 Saarbrücken
Deutschland


© Stefan F. Sämmer, JGU
Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Wolfgang Wahlster, Prof. Dr. Stephan Jolie, Vorstand Johannes Gutenberg-Stiftung, Peter Radermacher, Vorsitzender der Vereinigung der "Freunde der Universität Mainz e.V."

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