Denn der internationale Wettbewerb in der Standard Platform League, in der “B-Human“ standesgemäß antritt, ist auch in diesem Jahr um einige Herausforderungen erweitert worden. So wurde die Spielfeldgröße der Roboterliga auf 9 x 6 Meter vergrößert; das entspricht mehr als einer Verdopplung des Aktionsfeldes. Entsprechend wurde die Zahl der Spieler von vier auf fünf pro Team erhöht. Für die Wissenschaftler steigen damit die Anforderungen an die Spielintelligenz ihrer Roboter – und damit an die Software. Die Roboter müssen weitere Strecken zurücklegen, durch den fünften Spieler steigt außerdem die Komplexität des Zusammenspiels.
„B-Human“ konnte das bei der WM nicht stoppen. Im Halbfinale besiegten die Bremer bereits UT Austin Villa aus Texas (USA) eindeutig mit 8:0. Diese Revanche – im vergangenen Jahr verloren die Bremer gegen die Texaner das Finale – beflügelte das Team: Im Finale folgte dann die Neuauflage des Finales der German Open, das die Bremer im Frühjahr in Magdeburg für sich entscheiden konnten. Bis zur Halbzeit hatte es bei der WM noch keinen eindeutigen Favoriten gegeben. 2:1 führten bis dahin die Bremer, zogen dann aber im zweiten Durchgang davon.
Mit dem 6:2-Sieg hat das Team „B-Human“ nun seine Titelsammlung eindrucksvoll erweitert. Die Bremer sind jetzt amtierende deutsche Meister und WM-Sieger. Neben dem Wettbewerb konnte „B-Human“ die Fachwelt in allen drei Zusatzwettbewerben (Technical Challenges) mit Weiterentwicklungen beim Passen zwischen drei Robotern und dem Zusammenspiel mit Robotern aus anderen Teams beeindrucken. Erstmals konnten die Bremer zudem einen Eckstoß demonstrieren, den es in der Standard Platform League bislang noch nicht gab. „Jedes Jahr wird das Spiel komplexer“, sagte DFKI-Forscher Röfer. „Stück für Stück nähern wir uns unserem Endziel, an die Fähigkeiten menschlicher Fußballer heranzukommen.“
„B-Human“ tritt regelmäßig beim RoboCup an, hinter dem eine internationale Initiative zur Förderung der Forschung in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Robotik steht. Gemeinsames wissenschaftliches Ziel ist, bis zum Jahre 2050 ein Team von autonomen, humanoiden Robotern zu entwickeln, das in der Lage ist, den zu diesem Zeitpunkt amtierenden menschlichen Fußballweltmeister zu schlagen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden in verschiedenen Ligen unterschiedliche Forschungsschwerpunkte gesetzt und die Anforderungen an die Teams kontinuierlich erhöht. Im Zentrum der Standard Platform League steht etwa die Software-Entwicklung. Die teilnehmenden Teams setzen in den Spielen identische zweibeinige Roboter ein (Hersteller Aldebaran Robotics), haben also nur über die Software die Möglichkeit, die Konkurrenz zu besiegen. „B-Human“ legt seine Software nach jeder Weltmeisterschaft offen, sodass andere Teams davon profitieren können.
B-Human ist ein studentisches Projekt des Fachbereichs Mathematik und Informatik der Universität Bremen und des Forschungsbereichs „Cyber-Physical Systems“ des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI). Der Forschungsbereich wird von Professor Dr. Rolf Drechsler geleitet. Das 17-köpfige „B-Human“-Team besteht aus Studenten höherer Semester und wird von Forschern des DFKI betreut.
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