Die Schwerpunkte der künftigen gemeinsamen Forschung liegen in der Schnittmenge von Künstlicher Intelligenz und Wirtschaftsinformatik, in den Bereichen Erfahrungsbasierte Lernende Systeme (Experience-Based Learning Systems) und Kognitive Sozialsimulation (Cognitive Social Simulation). Die neuen Themenfelder entstehen in den universitären Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Ralph Bergmann und Prof. Dr. Ingo Timm und werden an den DFKI-Forschungsbereich Smarte Daten & Wissensdienste in Kaiserslautern angegliedert.
Stärkung von KI-Netzwerk und Transfer
Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Rheinland-Pfalz ist ein Innovationsland. Das DFKI ist führend in der Forschung zur Künstlichen Intelligenz. Eine Außenstelle in Trier ist ein Meilenstein für Rheinland-Pfalz und die Region. Wir weiten die KI-Forschung aus und schaffen ein schlagkräftiges Netzwerk. Dabei besitzt das Thema Künstliche Intelligenz Potential unser Leben, unsere Gesellschaft und unsere Arbeit und Wirtschaft spürbar zu verändern. Rheinland-Pfalz setzt sich sowohl in der Erforschung als auch in der Anwendung von Künstlicher Intelligenz besonders dafür ein, dass hierbei immer das Wohl von Mensch, Gesellschaft und Umwelt im Vordergrund steht. Künstliche Intelligenz kann uns große Dienste leisten, wenn es um die Bewältigung drängender gesellschaftlicher Herausforderungen geht.“
Prof. Dr. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz: „Heute treffen wir eine wegweisende Entscheidung. Die Kooperation der Universität Trier und des DFKI, als einem der renommiertesten außeruniversitären Forschungsinstitute im Bereich der Künstlichen Intelligenz, bringt für alle Parteien große Vorteile mit sich. Gemeinsam können die beiden Partner ihre aktuellen Kompetenzen gewinnbringend weiter ausbauen und sich im Wettbewerb noch besser positionieren. Nutznießer werden auch rheinland-pfälzische mittelständische Unternehmen sein, indem sie vom Wissenstransfer, beispielsweise von den Forschungen im Bereich ‚Arbeit 4.0‘ oder ‚KI in der Pflege‘ profitieren.“
Prof. Dr. Michael Jäckel, Präsident der Universität Trier, freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem DFKI: „Für die Informatikwissenschaften in Trier ist das ein weiterer zentraler Kooperationsbaustein mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Damit stärken wir im wichtigen Zukunftsthema Künstliche Intelligenz die Überführung von Forschungsergebnissen in praktische, nutzungsstiftende Anwendungen.“
Prof. Dr. Andreas Dengel, Standortleiter des DFKI in Kaiserslautern und Wissenschaftlicher Direktor des Forschungsbereichs Smarte Daten & Wissensdienste: „Mit der Einrichtung der DFKI-Außenstelle vertiefen wir die langjährigen Kontakte zur Universität Trier und den Arbeitsgruppen der international ausgewiesenen Kollegen Bergmann und Timm und erweitern unser Forschungsspektrum um zwei relevante KI-Themenfelder mit vielversprechendem Potential für die Praxis.“
Intelligente Methoden für das Management der Zukunft
Auf Basis der vereinten Kompetenzen soll unter anderem daran geforscht werden, wie KI, basierend auf Erfahrung, als lernendes System zur Bewältigung von Problemstellungen eingesetzt werden kann. „Die Kombination von Ansätzen aus dem Fallbasierenden Schließen (Case-Based Reasoning) mit Machine Learning- und Deep Learning-Verfahren birgt enormes Potential für intelligentes Prozessmanagement“, so Prof. Ralph Bergmann. Anwendungsbeispiele sind flexible Arbeits- und Produktionsprozesse in Handwerk und Industrie, aber auch die Entscheidungsunterstützung im Datenschutzrecht.
Im Bereich kognitiver sozialer Systeme stehen Prozesse für die Pflege, Produktion und Logistik aber auch für die Öffentliche Sicherheit im Zentrum der Forschung. Diese sollen so gestaltet werden, dass der Mensch als Kunde oder Leistungserbringer in die Planung und später auch in die Ausführung aktiv einbezogen wird. Prof. Dr. Ingo Timm betont darüber hinaus die neuen Perspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs: „Unseren Studierenden eröffnet die Kooperation die Chance, beispielsweise durch Abschlussarbeiten an praxisnahen Projekten der KI-Forschung mitzuarbeiten und dadurch wertvolle Erfahrungen auch für die eigene berufliche Laufbahn zu sammeln.“