Nach einer überragenden Vorrunde mit hohen Siegen, keinen Gegentoren sowie ebenso souveränen Viertel- und Halbfinalspielen konnte sich B-Human im Finale der RoboCup-Weltmeisterschaft gegen die Leipziger Fußballroboter durchsetzen. Bereits zum vierten Mal standen sich die zwei deutschen Teams im Finale gegenüber, 2018 gelang es dem Nao-Team HTWK erstmals B-Human zu schlagen – ein spannendes Finale war somit vorprogrammiert. So konnte das Leipziger Team in der ersten Halbzeit zunächst mit einem kurzen Schuss quer durch die Bremer Verteidigung in Führung gehen. Nach mehreren verpassten Chancen gelang es B-Human fünf Minuten vor dem Schlusspfiff den ersehnten Ausgleichstreffer zu erzielen. Vorangegangen war ein Foul der Leipziger in der Bremer Hälfte. Den darauf folgenden Freistoß spielte B-Human tief in die gegnerische Hälfte, genau vor die Füße des dort wartenden Stürmers, der den Ball direkt im Tor platzieren konnte. Weniger als eine Minute später folgte einer von B-Humans gefürchteten Fernschüssen, der schließlich das Siegtor zum 2:1 brachte.
B-Human meistert Herausforderungen dank Deep Learning
Zu den besonderen Herausforderungen in Sydney gehörte das Spielen neben großen Fenstern mit sich änderndem Lichteinfall, der sowohl helle Flächen als auch dunkle Schatten auf dem Spielfeld hervorrufen kann. Diesen für maschinelle Bildverarbeitung äußerst schwierigen Bedingungen begegnete B-Human erfolgreich u.a. mit innovativen Methoden des Deep Learning. Nachdem in den vergangenen Jahren bereits die Ballerkennung von einem neuronalen Netz unterstützt wurde, kam diesmal ein sogenanntes Convolutional Neural Network für die Robotererkennung zum Einsatz. Dieses ermittelt aus einem vom Roboter aufgenommenen Kamerabild die Positionen sowie die Entfernungen aller darin enthaltenen NAOs. Dabei punktet es nicht nur mit einer hohen Erkennungsrate, sondern auch mit einer enorm hohen Ausführungsgeschwindigkeit: Für die Analyse eines vom Roboter aufgenommen Bildes braucht es nur wenige Millisekunden. Die wissenschaftlichen Arbeiten hierzu stellte das Bremer Team auch beim an die Weltmeisterschaft anschließenden RoboCup Symposium vor.
Mit „B & B“ auch im Mixed-Team-Wettbewerb ganz vorne
Neben den eigentlichen Wettbewerbsspielen trat B-Human u.a. im Mixed-Team-Wettbewerb an. Hierbei schließen sich jeweils zwei Mannschaften zusammen, um sich mit anderen gemischten Teams in einem kleinen Turnier zu messen. Gemeinsam mit Berlin United von der Humboldt-Universität zu Berlin bildeten die Bremer in Sydney das Team „B & B“, mit dem sie mühelos das Finale erreichten. Auch hier trafen sie auf die Leipziger NAOs, die zusammen mit den Bembelbots der Goethe-Universität Frankfurt am Main als „Team Team“ antraten. Die beiden ähnlich starken Teams schenkten einander nichts und so endete das ausgeglichene Spiel mit einem 0:0. Auch das anschließende Elfmeterschießen brachte erst in der Verlängerung die Entscheidung: B & B traf den entscheidenden „Elfer“, konnte den anschließenden Schuss von Team Team halten und so am Ende triumphieren.
Über B-Human
Aktuell setzt sich B-Human aus etwa 15 Studierenden der Universität Bremen sowie den betreuenden Wissenschaftlern Dr. Thomas Röfer vom DFKI-Forschungsbereich Cyber-Physical Systems, der von Prof. Dr. Rolf Drechsler geleitet wird, und Dr. Tim Laue von der Universität Bremen zusammen. Die Firma CONTACT Software, der führende Anbieter von Lösungen für den Produktprozess und die digitale Transformation, ist seit 2017 Hauptsponsor von B-Human.
Weitere Informationen:
Offizielle Webseite der RoboCup-WM 2019
Webseite des Teams B-Human
B-Human auf Twitter
B-Human auf Facebook
B-Human auf Instagram
Kontakt:
Dr. Tim Laue
Fachbereich Mathematik und Informatik
Universität Bremen
Tel.: +49 421 218 64209
tlaue@uni-bremen.de
Dr. Thomas Röfer
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
Forschungsbereich Cyber-Physical Systems
Tel.: +49 421 218 64200
Thomas.Roefer@dfki.de